Steckmodul
Die Bezeichnung Steckmodul (auch Caddy oder englisch cartridge – Kassette) bezeichnet entweder ein in elektronische Geräte einsetzbares Bauteil bestimmter Größe, das von einem festen Gehäuse umschlossen ist, oder nur das entsprechende Gehäuse. Dieses ist meist aus Kunststoff gefertigt und soll das Innere des Bauteils vor äußeren Einflüssen wie Berührungen, Stößen oder Feuchtigkeit schützen. Die Handhabbarkeit erhöht sich.
Datenträger
Elektronisch
Insbesondere elektronische Datenträger von Spielkonsolen waren bis etwa Mitte der 1990er häufig als Steckmodul (Spielmodul) konstruiert, zum Beispiel beim SNES, Sega Mega Drive oder Nintendo 64. Da jeder Spielkonsolenhersteller jede Konsole neu entwickelte, wurde durch die Formgebung des Steckmoduls in der Regel die elektronische Inkompatibilität mechanisch unterstrichen. Durch die proprietären Standards wurde das Erstellen von Kopien sehr erschwert. Erst als der auf der innenliegenden Platine aufgebrachte Speicher im Vergleich zu optischen Medien zu teuer wurde, schwenkte die Spielkonsolenindustrie auf die Verwendung von CDs (z. B. Sega Saturn, PlayStation) und nachfolgende Formate um. Heutzutage findet man im Spielkonsolensektor nahezu ausschließlich bei portablen Geräten Steckmodule, zum Beispiel beim Nintendo 3DS.
- Anschlüsse bei unterschiedlichen Modulen des SNES. Das obere verfügt über zwei zusätzliche schmale Verbindungen für einen Zusatzchip.
- Multifunktionscartridge The Final Cartridge 3 für den C64
- Steckmodul als Hardwareerweiterung: Super Game Boy
- Steckmodul als Speichererweiterung beim Nintendo 64
- Steckmodul als MIDI-Interface von MSSIAH für den C64
Ein weiteres Einsatzgebiet sind Zusatzspeicher für Computer-Drucker, die z. B. weitere Schriftarten oder einen PostScript-Interpreter enthalten.
Optisch
Zur Anfangszeit der CD-ROM-Laufwerke war es üblich, die Compact Disc (CD) erst in ein Schutzgehäuse (englisch caddy für Büchse) einzulegen. Anschließend wurden Caddy und CD komplett in das Laufwerk geschoben. Diese Schutzgehäuse stellten keine CD-Verpackungen dar. Die Grundidee war, empfindliche Datenträger dauerhaft berührungsgeschützt aufzubewahren und zu benutzen.
Optische Medien ohne Caddy / Cartridge erlauben eine kostengünstigere Mechanik für die Lese- und Schreibgeräte sowie preisgünstigere Medien. Da sich CDs als weniger empfindlich als ursprünglich angenommen erwiesen, verschwanden Caddy nutzende CD-ROM-Laufwerke Mitte der 1990er vom Markt. Man verwendet stattdessen Schubladen- (Tray) oder Steck-Mechanismen (Slot-In).
Bei weniger verbreiteten optischen Datenträgern werden weiterhin Kassetten eingesetzt, so etwa bei der 1995 veröffentlichten Phasewriter Dual (PD), der MiniDisc oder der 2004 standardisierten Ultra Density Optical (UDO). Auch für die PlayStation Portable werden Kunststoffhüllen nutzende UMDs benutzt. Weiterhin verlangen manche DVD-RAM-Laufwerke eine Kassette.
- (c) Takobou, CC BY-SA 3.0UMD für die PlayStation Portable
- Blu-ray-Disc-Rohlinge LM-BRM50 von Panasonic. Dual Layer Discs BD-RE mit 50 GB Kapazität eingebettet in Cartridge
- CD-Caddy
- Macintosh Quadra 660AV mit Caddy-Laufwerk
- Amiga A570 Caddie-Laufwerk
Magnetisch
Professionell wird der Begriff cartridge für Datenträger mit einfach auszuwechselnden Magnetbändern genutzt.
Medien mit magnetischer Scheibe werden umgangssprachlich eher als Diskette und Medien mit einem Magnetband eher als Kassette bezeichnet.
Drucker
Da im englischen Sprachraum Druckerpatronen und Tonerkartuschen von Druckern als cartridge bezeichnet werden, findet sich diese Bezeichnung gelegentlich auch im deutschsprachigen Raum.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Foto: Fabian Meyer
Die J-Cart von Codemasters war eine Variante, Spiele für vier Spieler auch ohne Mehrspieleradapter zu ermöglichen. Die Umsetzung erfolgte nur für den Sega Mega Drive (Sega Genesis in Nordamerika).
Autor/Urheber: Bill Bertram, Anomie, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Comparison of SNES cartridge shapes: The PAL region cart (top) has a smoothly curved front edge, while the North American version (bottom) is boxy, wider, and has notches on the back edge on either side. Note also the two additional small card edges present only in the top image; these optional edges are usually present only on carts containing expansion chips.
Autor/Urheber: Andreas -horn- Hornig, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Deutsch:
Blu-ray Disc Rohlinge LM-BRM50 von Panasonic. Dual Layer Discs BD-RE mit 50GB Fassungsvermögen eingebettet in Cartridge. Aufgenommen auf der IFA2005 in Berlin.
English:
Blu-ray Disc LM-BRM50 (Panasonic). Dual layer discs BD-RE with 50GB capacity and cartridges. Taken on the consumer electronics fair IFA2005 in Berlin.
Autor/Urheber:
Denis Apel (Stardado)
Website: http://www.denis-apel.de or http://www.stardado.de
Nintendo Super Game Boy (europäische Version)
Autor/Urheber: Nightflyer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Verschiedene Datenkassetten im Grössenvergleich zum Euro
Autor/Urheber: Polluks ★, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Commodore A570 CD-ROM-Laufwerk für die Amiga 500- und 500 Plus-Computer. (Dieser hat sein "Commodore A570" -Abzeichen verloren).
(c) Takobou, CC BY-SA 3.0
Universal Media Disc is an optical disc medium developed by Sony for use on the PlayStation Portable.
Autor/Urheber: Sergei, Lizenz: CC0
Personality cartridge. Brings Adobe PostScript to LaserJet IIP, IID, III, IIID, IIIP, etc.
VC 20 Cartridge Commodore