Stausee Ferden

Stausee Ferden
LageKanton Wallis, Schweiz
ZuflüsseLonza, diverse Bergbäche
AbflussLonza
Grössere Orte am UferFerden
Stausee Ferden (Kanton Wallis)
Stausee Ferden (Kanton Wallis)
Koordinaten624507 / 137429
Daten zum Bauwerk

SperrentypBogenstaumauer
Bauzeit1975
Höhe des Absperrbauwerks67 m
Höhe der Bauwerkskrone1314 m ü. M.
Bauwerksvolumen34'000 m³
Kronenlänge126 m
BetreiberKW Lötschen AG, Steg
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche10,6 ha
Stauseelänge1 km
Speicherraum1,89 Millionen m³
Einzugsgebiet139,2 km²
Bemessungshochwasser80 m³/s
Quellen:[1][2]

Der Stausee Ferden ist ein Stausee an der Lonza im Lötschental. Sein Wasserspiegel liegt bei Vollstau auf 1311 m ü. M.[3] Der See liegt zwischen den beiden Ortschaften Ferden und Goppenstein im Kanton Wallis und gehört zur Gemeinde Ferden.

Wetterschäden

Eine durch heftige Schneefälle ausgelöste Lawine im Februar 1999 hatte zwar keine direkten Zerstörungen an der Staumauer hinterlassen, gefährdete aber auf der Luftseite den Abfluss. Zudem wurde die Zugangsgalerie stark beschädigt.[4]

Kraftwerk Lötschen

Der Stausee ist Teil des Kraftwerks Lötschen der Kraftwerk Lötschen AG. Zu diesem gehört ausser dem See die in 647 m Höhe gelegene Zentrale zur Stromerzeugung. Das angestaute Wasser gelangt über einen 6,85 km langen Druckstollen ins Krafthaus. Dort produzieren zwei Pelton-Turbinen mit einer Nenndrehzahl von 500/min und Generatoren mit einer installierten elektrischen Leistung von zusammen 120 MW im Mittel 328 GWh Strom pro Jahr. Die Fallhöhe beträgt circa 660 m und die Ausbauwassermenge 21,5 m³/s.[3][5]

Durch ein Unwetter im Jahr 2011 musste die Stromerzeugung eingestellt und die Turbinen ausgetauscht werden.[6]

Angesichts des erwarteten Bergsturzes von Blatten wurde der Stausee im Mai 2025 vorsorglich abgelassen. Aufgrund der extremen Verschmutzung des Lonzawassers mit Bergsturzmaterial musste die Stromgewinnung am 30. Mai, zwei Tage nach der Katastrophe, eingestellt werden.[7] Der stellvertretender Direktor der Enalpin AG, Martin Gattlen, rechnete Anfang Juni 2025 mit Monaten bis mehreren Jahren, bis ein vollständiger Normalbetrieb wieder möglich ist.[8]

Einzelnachweise

  1. Geschichtliches zum Lötschental auf loetschen.de.
  2. Kraftwerk Lötschen AG (Memento vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive) auf enalpin.com.
  3. a b Lötschen AG. Abgerufen am 2. Juni 2025 (Schweizer Hochdeutsch).
  4. Ralf Braun, Hans P. Kollar, Walter Hauenstein, Wolfgang Hennegriff: Stromwirtschaft im Klimawandel: Auswirkungen der Klimaveränderung auf die Erzeugung von Strom. Facultas, 2009, ISBN 978-3-7089-0436-8, S. 41 (online).
  5. Kraftwerk Lötschen AG. Zentrale (Memento vom 5. Dezember 2014 im Internet Archive) auf enalpin.com.
  6. Remy Bütler:Verstopfter Stausee im Wallis (Memento vom 31. Oktober 2011 im Internet Archive). In: SRF, Tagesschau. 28. Oktober 2011.
  7. Redaktion: Bundesrätin Keller-Sutter: «Ihr seid nicht allein» | Nau.ch. 30. Mai 2025, abgerufen am 30. Mai 2025 (Schweizer Hochdeutsch).
  8. Bergsturz in Blatten VS - Stromproduktion in Ferden: «Wird Monate bis Jahre dauern». In: srf.ch. 2. Juni 2025, abgerufen am 2. Juni 2025.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Lonzastausee k.jpg
Autor/Urheber: Johannes Löw (WP.de: Mo4jolo), Lizenz: CC BY-SA 2.5
Lonzastausee im Lötschental, Schweiz
Reliefkarte Wallis blank.png
Autor/Urheber: Tschubby, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Reliefkarte des Kantons Wallis