Stasanor

Stasanor (altgriechisch ΣτασάνωρStasánōr; * im 4. Jahrhundert v. Chr.) war ein griechischer Feldherr unter Alexander dem Großen.

Stasanor stammte aus dem zypriotischen Soloi und war vermutlich mit dem lokalen Herrscherhaus verwandt. Er war ein Landsmann des Klearchos von Soloi. Ab etwa 332 v. Chr. nahm er als Hetairos im Gefolge Alexanders am Asienfeldzug teil.[1] Im Winter 328 v. Chr. nahm er den rebellierenden Satrap Arsakes von Areia gefangen und brachte ihn in Ketten zu Alexander nach Nautaka. Anschließend wurde er als Satrap in Areia und Drangiana eingesetzt.[2] Angeblich war er 323 v. Chr. in Babylon am letzten Trinkgelage Alexanders beteiligt, von späteren Autoren wurde ihm die Teilnahme an einer Verschwörung gegen den König unterstellt.[3]

Nach dem Tod Alexanders wurde Stasanor vom Regenten Perdikkas in seinen Provinzen bestätigt.[4] Auf der Konferenz von Triparadeisos 320 v. Chr. wurde er dort durch seinen Landsmann Stasandros ersetzt und dafür mit den Provinzen Baktrien und Sogdien betraut.[5] Im Jahr 317 v. Chr. ließ er Eumenes von Kardia Truppen zur Unterstützung zukommen, nahm aber selbst nicht am Kampf gegen Antigonos Monophthalmos teil.[6] Trotz seiner Parteinahme für Eumenes wurde Stasanor vom siegreichen Antigonos 316 v. Chr. in seinen Provinzen bestätigt.[7] Danach ist nichts mehr von ihm überliefert.

Stasanor ist für einen Zeitraum von etwa 60 Jahren der letzte namentlich bekannte Satrap von Baktrien-Sogdien. Um das Jahr 305 v. Chr. fielen diese Provinzen unter die Oberherrschaft des Seleukos. Der nächste bekannte Satrap, Diodotos I., sagte sich um die Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. vom Seleukidenreich los und begründete das griechisch-baktrische Reich.

Literatur

  • Waldemar Heckel: The marshals of Alexander’s empire. Routledge, London u. a. 1992, ISBN 0-415-05053-7.

Einzelnachweise

  1. Arrian, Anabasis 3,29,5
  2. Arrian, Anabasis 4,18,1–3
  3. Pseudo-Kallisthenes 3,31,8–9
  4. Diodor 18,3,3
  5. Diodor 18,39,6; Arrian, historia successorum Alexandri 1,36; von Gerhard Wirth (Stasanor. In: Kleiner Pauly. Bd. 5, Sp. 342.) wegen der Namensähnlichkeit der beiden Satrapen bezweifelt.
  6. Diodor 19,14,7
  7. Diodor 19,48,1