Star Wars Episode I: Racer
| Star Wars Episode I: Racer | ||
| Entwickler | LucasArts | |
|---|---|---|
| Publisher | LucasArts, Nintendo | |
| Veröffentlichung | 1999 | |
| Plattform | Microsoft Windows, Nintendo 64, Game Boy Color, Mac OS, Dreamcast | |
| Genre | Rennspiel | |
| Spielmodus | Einzelspieler, Mehrspieler (LAN oder Split Screen) | |
| Medium | digitale Distribution, Download | |
| Sprache | Englisch | |
| Altersfreigabe |
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Star Wars Episode I: Racer ist ein Rennspiel aus dem Jahr 1999, das von LucasArts für Microsoft Windows entwickelt wurde und das von der Podracing-Sequenz aus dem im selben Jahr veröffentlichten Film Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung inspiriert ist. Portierungen für Nintendo 64, MacOS und Dreamcast wurden noch im selben Jahr oder Folgejahr veröffentlicht.
Das Star-Wars-Spiel erhielt überwiegend positive Kritiken. Mit Stand 2011 weltweit 3,12 Millionen verkauften Exemplaren hält Episode I: Racer den Guinness World Record als meistverkauftes Science-Fiction-Rennspiel, gefolgt von Serien wie Wipeout und F-Zero.[1]
Eine Abwandlung des Spiels wurde für Game Boy Color sowie unter dem Namen Star Wars: Racer Arcade im Jahr 2000 als Arcade-Spiel veröffentlicht. Die Fortsetzung Star Wars Racer Revenge erschien im Jahr 2002 für PlayStation 2. Im Jahr 2020 wurden HD-Portierungen des Spiels für Nintendo Switch, PlayStation 4 und Xbox One veröffentlicht.
Setting
Star Wars Episode I: Racer verfügt über 25 Strecken auf acht Star-Wars-Planeten; Ando Prime, Aquilaris, Baroonda, Malastare, Mon Gazza, Oovo IV, Ord Ibanna und Tatooine.
Spielprinzip
Der Spieler kann bei Star Wars Episode I: Racer 23 verschiedene Podracer-Piloten steuern, darunter alle 15, die auch im Film vorkommen. Zu Spielbeginn lassen sich jedoch nur sechs Podracer-Piloten steuern. Alle anderen können im Spielfortschritt freigeschaltet werden. Da jeder Pilot über einen individuellen Podracer verfügt, können in dem Spiel letztlich 23 verschiedene Podracer gesteuert werden. Neben den 23 Piloten lassen sich zwei Weitere durch einen Cheat freischalten.[2][3] Das Rennspiel bietet verschiedene Kameraeinstellungen, darunter die First- und Third-Person-Perspektive, an.
Laut HowLongToBeat beträgt die durchschnittliche Spieldauer fünf bis sechs Stunden.[4]
Jeder Podracer des Spielercharakters ist mit einem Nachbrenner ausgestattet, den der Spieler für einen Geschwindigkeitsschub aktivieren kann. Während der Motor läuft, steigt seine Temperatur. Wird der Motor zu stark beansprucht, führt dies zu einem Motorbrand und einer Explosion, wodurch der Podracer „beschädigt“ wird und der Spieler mehrere Sekunden braucht, um diesen wieder zu starten und das Rennen fortzusetzen. Der Podracer wird auch beschädigt, wenn der Podracer zu oft oder zu stark mit Wänden oder Hindernissen kollidiert. Der Spieler kann den Podracer während des Rennens auch aktiv reparieren, dies verlangsamt ihn jedoch, bis die Reparaturen entweder abgeschlossen oder gestoppt sind.
In dem englischsprachigen Spiel stehen zwei bis drei Einzelspieler-Spielmodi zur Verfügung; ein Turniermodus („Tournament“), Freies Rennen („Free Race“) und „Time Attack“ (d. h. Zeitrennen bzw. Rennen ohne Konkurrenten gegen die Uhr). Der Turniermodus ist eine Art Meisterschaft. Für das Abschließen von Rennen gibt es dabei virtuelles Geld, wobei höhere Platzierungen höhere Auszahlungen bedeuten. Damit lassen sich Gegenstände kaufen, Droiden reparieren, neue Strecken und neue Rennfahrer freischalten. Im Modus „Freies Rennen“ kann der Spieler alle zuvor freigeschalteten Strecken mit jedem freigeschalteten Rennfahrer absolvieren. Der Spieler kann dabei jedoch weder Geld verdienen noch Strecken und Rennfahrer freischalten. Im Modus „Time Attack“ tritt der Spieler gegen die Uhr an und versucht, die schnellste Zeit auf der vorgegebenen Strecke zu erreichen. Dieser Modus ist in der PC-Version nicht verfügbar. Stattdessen lässt sich in der PC-Version im Modus „Freies Spiel“ die Anzahl der Computergegner bzw. NPCs auf 0 setzen.
Der Mehrspielermodus unterscheidet sich zwischen der PC- und der Konsolenversion. Die N64- und Dreamcast-Versionen bieten einen Zwei-Spieler-Splitscreen-Modus, während die Windows- und Macintosh-Versionen den Mehrspielermodus ausschließlich über ein lokales Netzwerk (LAN) ermöglichen. Die Windows-Version nutzt hierfür das veraltete IPX-Protokoll[5], die Macintosh-Version nutzt TCP/IP. Der Mehrspielermodus unterstützt bis zu 8 Spieler.[2]
Die Game-Boy-Color-Version bietet ein völlig anderes Gameplay als die Konsolen- und PC-Versionen. Die Hardware des Game Boy Color ist technisch nicht in der Lage, 3D-Grafiken darzustellen. Daher bietet das Spiel stattdessen Einzel-Rennduelle auf verkürzten, linearen Strecken in einer 2D-Vogelperspektive.
Entwicklung
Für die Entwicklung des Spiels brauchte LucasArts etwa zwei Jahre. Die Entwicklung begann nach der Veröffentlichung von Star Wars: Shadows of the Empire. Zu den bei der Entwicklung eingesetzten Tools gehörten 3D Studio Max, Alias Wavefront und Autodesk Softimage. Es wurden mehrere grafische Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) getestet, darunter 3dfx Glide, OpenGL und Direct3D. Letztendlich wurde das Spiel nur mit Direct3D-Unterstützung ausgeliefert, da die Entwickler laut Projektleiter Brett Tosti beim Testen von Glide und OpenGL „keine Leistungssteigerungen feststellten und daher keine Unterstützung hinzufügten“.[6] Projektleiter John Knoles betonte, dass das Ziel des Teams ein starkes Geschwindigkeitsgefühl war. Er erklärte, sie wollten, dass es sich „wie ein atemberaubendes Rennspiel anfühlt, bei dem man so schnell fährt, dass man einfach nervös wird“.[7] Das Team musste eine Physiksimulation aus nur wenigen kurzen Filmausschnitten entwickeln, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden. Laut Tosti kamen ihre Schätzungen dem Film sehr nahe: „Wir haben erst ganz am Ende gesehen, wie gut unsere Schätzungen waren.“[6] Für die Programmierung des Mehrspielermodus wurde auf Codes aus Star Wars Jedi Knight: Dark Forces II zurückgegriffen.[5] Die Filmmusik und verschiedene Soundeffekte aus dem Film Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung wurden für das Spiel wiederverwendet. Die Podracer wurden nach Vorgaben des Films nachgebaut, und auch die Umgebung von Tatooine stammte aus dem Film. Einige der anderen Schauplätze des Spiels waren in früheren Star-Wars-Spielen noch nie vorgekommen.[6]
Das Spiel sollte ursprünglich Star Wars: Podracer heißen; der Untertitel wurde jedoch in Episode I Racer geändert, als LucasArts erfuhr, dass ein anderes Unternehmen die Marke für Spiele mit dem Wort „Pod“ im Titel besaß.[7]
Aufgrund der begrenzten Speicherkapazität der Nintendo 64-Module sind alle vorgerenderten Zwischensequenzen, die in Windows- und Macintosh-Versionen enthalten sind, nicht in der Portierung für den Nintendo 64 enthalten.
Rezeption
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Retrospektiv wird Star Wars Episode I: Racer mitunter als eines der besten Star-Wars-Spiele bewertet. So führte PC Gamer den Titel im Jahr 2015 auf dem dritten Platz.[15] Rock Paper Shotgun listete das Spiel im selben Jahr unter den 10 besten Star-Wars-Spielen.[16] Ein Jahr später erklärte Game Informer Star Wars Episode I: Racer zum 11. besten Spiel unter 30 Star-Wars Titeln.[17] In späteren Bestenlisten tauchte das Spiel mitunter nicht mehr auf.[18][19][20]
Weblinks
- Offizielle Website zum Spiel bei Nintendo
- Star Wars Episode I: Racer bei MobyGames
- Star Wars Episode I: Racer (Game Boy Color Version) bei MobyGames
Einzelnachweise
- ↑ None: Guinness world records 2011. Gamer's edition. [London] : Guinness World Records, 2011, ISBN 978-0-7440-1261-3 (archive.org [abgerufen am 13. Oktober 2025]).
- ↑ a b Mike Scorpio: [Review] STAR WARS Episode I Racer (Nintendo Switch). In: miketendo64.com/. 29. Juni 2020, abgerufen am 13. Oktober 2025 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Star Wars: Episode I Racer. In: segaretro.org. Abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ How long is Star Wars Episode I: Racer? | HowLongToBeat. Abgerufen am 13. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ a b IPX Protocol. Archiviert vom am 27. Juli 2017; abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ a b c Pure Gaming Network - Interview with Brett Tosti - LucasArts. Archiviert vom am 25. November 1999; abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ a b Rob Smith: Rogue Leaders: The Story of LucasArts. Hrsg.: Chronicle Books. 2008, ISBN 978-0-8118-6184-7.
- ↑ a b c d Star Wars Episode I: Racer for Nintendo 64 - GameRankings. Archiviert vom am 21. Juni 2016; abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ a b c Star Wars Episode I - Racer - Testberichte vom Amiga Joker, ASM, Power Play, PC Joker, Play Time, Happy Computer. Abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ Rovi Corporation: Star Wars: Episode I: Racer - Review - allgame. Archiviert vom am 20. November 2014; abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ Rovi Corporation: Star Wars: Episode I: Racer - Review - allgame. Archiviert vom am 20. November 2014; abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ Rovi Corporation: Star Wars: Episode I: Racer - Review - allgame. Archiviert vom am 20. November 2014; abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ Rovi Corporation: Star Wars: Episode I: Racer - Review - allgame. Archiviert vom am 20. November 2014; abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ Rovi Corporation: Star Wars: Episode I: Racer - Review - allgame. Archiviert vom am 20. November 2014; abgerufen am 13. Oktober 2025.
- ↑ Samuel Roberts Contributions from Wes Fenlon, Chris Thursten last updated: The best Star Wars games on PC. In: PC Gamer. 4. Mai 2020 (pcgamer.com [abgerufen am 14. Oktober 2025]).
- ↑ Hayden Hefford Former Guides Writer, Hayden Hefford: The 10 best Star Wars games on PC. In: Rock, Paper, Shotgun. 13. November 2019 (rockpapershotgun.com [abgerufen am 14. Oktober 2025]).
- ↑ Ranking The Top 30 Star Wars Games. Archiviert vom am 14. Juli 2016; abgerufen am 14. Oktober 2025 (englisch).
- ↑ Sören Wetterau: Star Wars: Die 10 besten Spiele dieses Jahrtausends. In: 4P.de. 5. Mai 2025, abgerufen am 14. Oktober 2025.
- ↑ Mathias Dietrich, Dimitry Halley, Fabiano Uslenghi, 1, 2, 3, 4, 5: Die 14 besten Star-Wars-Spiele, die jemals entwickelt wurden. In: GameStar. 4. Mai 2021 (gamestar.de [abgerufen am 14. Oktober 2025]).
- ↑ Beste Star Wars Spiele 2024 – TOP 10: Xbox, PS5, PC & Switch. In: mediamarkt.de. Abgerufen am 14. Oktober 2025 (deutsch).
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