Stanley Clarke

Stanley Clarke (um 1980)
Stanley Clarke (2016)
Stanley Clarke (2009)

Stanley Marvin Clarke (* 30. Juni 1951 in Philadelphia, Pennsylvania) ist ein US-amerikanischer Bassist sowie Grammy-Preisträger aus dem Bereich der Fusion- und Jazzmusik. Im Fusionbereich gilt er als einer der beiden bedeutendsten Bassisten der 1970er-Jahre (neben Jaco Pastorius). Seit Anfang der 1990er-Jahre trat er vermehrt als Filmkomponist auf.

Leben

Nach seinem Studium an der Philadelphia Academy of Music zog Clarke 1971 nach New York City, wo er unter anderem mit Art Blakey, Gil Evans, Joe Farrell, Stan Getz, Dexter Gordon, Joe Henderson, Al Di Meola, Pharoah Sanders und Horace Silver zusammenarbeitete. In dieser Zeit trat er der von Chick Corea geleiteten Fusion-Band Return to Forever bei, die eine der erfolgreichsten Jazzrock-Formationen dieser Zeit wurde. Außerdem produzierte er eine Reihe von Soloalben, von denen School Days zusammen mit Jaco Pastorius’ Debütalbum zu den besten Bass-Alben der Jazzrock-Ära gezählt wird.

Im Jahr 1987 gründete er mit der Jazz-Sängerin Deborah Holland und dem ehemaligen The-Police-Schlagzeuger Stewart Copeland die Band Animal Logic. Nach zwei Studio-Alben und einigen Singles gingen die Musiker Ende 1991 wieder getrennte Wege. 2005 gründete Clarke das Acoustic Fusion Supergroup TRIO! mit Béla Fleck und Jean-Luc Ponty. Außerdem beschäftigt er sich als Produzent von Filmmusik. Im Jahr 2011 erhielt Clarke den Grammy für das beste zeitgenössische Jazzalbum (Best Contemporary Jazz Album), The Stanley Clarke Band (2010).

Spielweise

Clarkes Bassspiel ist gekennzeichnet von einer ausgereiften Slaptechnik und außerordentlicher Virtuosität. Die Slaptechnik, deren Erfindung Larry Graham zugeschrieben wird, besteht im kräftigen Anschlagen der Saiten mit der Daumenseite durch Drehung aus dem Handgelenk. Das kombiniert er oft rhythmisch mit Zupfen der höheren Saiten. Clarke trug Anfang der 1970er-Jahre entscheidend zur Entwicklung und Verbreitung dieser Technik im Jazzrock bei. Charakteristisch ist bei seinen Slap-Einlagen auch das Klopfen mit der rechten Hand auf dem Korpus bis hin zur Kopfplatte. Auch gebraucht er ein auf dem Bass unkonventionelles Rasqueado, wie es von der Flamenco-Gitarre bekannt ist. Beim Zupfen benutzt er wahlweise auch drei Finger, was ihm sehr schnelle Figuren erlaubt.

Clarke ist der erste einflussreiche Musiker, der häufig einen Piccolobass verwendete, einen um eine Oktave höher gestimmten, viersaitigen E-Bass. Auch wenn er durch sein E-Bass-Spiel bekannt geworden ist, ist sein virtuoses Spiel auf dem Kontrabass (das Hauptinstrument seiner späteren Laufbahn) schon früh dokumentiert (Moon Germs mit dem Joe Farrell Quartet von 1971).

Diskografie

Soloalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK US R&BVereinigte StaatenVereinigte Staaten JazzTemplate:Charttabelle/Wartung/Land unbekannt (US)
1974Stanley ClarkeUS59
(16 Wo.)US
1975Journey to LoveUS34
(19 Wo.)US
1976School DaysUS34
(22 Wo.)US
1978Modern ManUS57
(19 Wo.)US
1979I Wanna Play for YouUS62
(14 Wo.)US
1980Rocks, Pebbles and SandUK42
(2 Wo.)UK
US95
(11 Wo.)US
1982Let Me Know YouUS114
(8 Wo.)US
1984Time ExposureUS149
(12 Wo.)US
1993East River DriveR&B54
(27 Wo.)R&B
20031,2, to the BassJazz11
(15 Wo.)Jazz
2007The Toys of MenJazz8
(30 Wo.)Jazz
2010The Stanley Clarke BandJazz7
(21 Wo.)Jazz
Stanley Clarke Band
2014UpJazz6
(8 Wo.)Jazz
Stanley Clarke Band
2018The MessageJazz5
(8 Wo.)Jazz
Stanley Clarke Band

Weitere Alben

  • 1973 – Children of Forever
  • 1985 – Find Out
  • 1986 – Hideaway
  • 1988 – If This Bass Could Only Talk
  • 1991 – Live, 1976–1977
  • 1992 – Passenger 57 (Soundtrack)
  • 1992 – The Collection
  • 1995 – At the Movies
  • 1997 – Bass-ic Collection
  • 1999 – Hot Fun – Best (1974–93, Zounds, alle Titel digital remastert)
JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK US R&BVereinigte StaatenVereinigte Staaten JazzTemplate:Charttabelle/Wartung/Land unbekannt (US)
1981Clarke/Duke ProjectUS33
(23 Wo.)US
R&B7
(27 Wo.)R&B
1983Clarke/Duke Project 2US146
(10 Wo.)US
R&B44
(11 Wo.)R&B
19903R&B52
(14 Wo.)R&B

Weitere Alben

  • 1993: Live in Montreux, 1988

Kollaborationsalben

JahrTitelHöchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 UK US R&BVereinigte StaatenVereinigte Staaten JazzTemplate:Charttabelle/Wartung/Land unbekannt (US)
1995The Rite of StringsJazz6
(23 Wo.)Jazz
2009Jazz in the GardenJazz12
(9 Wo.)Jazz
2015D-StringzJazz21
(1 Wo.)Jazz

Zudem wirkte Clarke, ebenso wie Eddie Gomez und weitere bekannte Jazzmusiker, 1979 beim Album Mingus von Joni Mitchell mit.

Weitere Alben

Mit Chick Corea und Lenny White

  • Echoes of an Era (mit Chaka Khan)
  • Echoes of an Era Live (mit Nancy Wilson)
  • The Griffith Park Band Live
  • The Griffith Park Collection

Animal Logic

  • 1989 – Animal Logic
  • 1991 – Animal Logic II

New Barbarians

Stanley Clarke (Steinegg Live Festival 2016)

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US R&BVereinigte StaatenVereinigte Staaten JazzTemplate:Charttabelle/Wartung/Land unbekannt (US)
1976Silly Putty
Journey to Love
R&B94
(2 Wo.)R&B
1978Slow Dance
Modern Man
R&B76
(6 Wo.)R&B
1980We Supply
Rocks, Pebbles and Sand
R&B76
(10 Wo.)R&B
1981Sweet Baby
The Clarke/Duke Project
US19
(20 Wo.)US
R&B6
(19 Wo.)R&B
mit George Duke
I Just Want to Love You
The Clarke/Duke Project
R&B49
(8 Wo.)R&B
mit George Duke
1982Straight To The Top
Let Me Know You
R&B81
(3 Wo.)R&B
1983Heroes
The Clarke/Duke Project 2
R&B37
(13 Wo.)R&B
mit George Duke
1984Straight To The Top
Let Me Know You
R&B81
(3 Wo.)R&B
1985Born In The U.S.A.
Find Out!
R&B52
(8 Wo.)R&B
The Stanley Clarke Band
1990Lady
3
R&B68
(6 Wo.)R&B
mit George Duke
2015Pop Virgil
Up
Jazz8
(20 Wo.)Jazz
The Stanley Clarke Band

Filmografie (Auswahl)

Commons: Stanley Clarke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b c d Chartquellen: UK US

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Stanley Clarke beim Steinegg Live Festival 2016 / in Steinegg bei Bozen in Südtirol - Italien.
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