Stanislaw Nikolajewitsch Gomoskow

Stanislaw Nikolajewitsch Gomoskow (russisch Станислав Николаевич Гомозков; * 3. August 1948 in Assipowitschy, Mahiljouskaja Woblasz, in der Weißrussischen SSR der damaligen Sowjetunion) ist ein sowjetischer Tischtennisspieler, Tischtennistrainer, früherer Welt- und Europameister und mehrfacher Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften.

Werdegang

Stanislaw Gomoskow spielte für Spartak Moskau. Erste Erfolge erzielte er bei den Jugendeuropameisterschaften 1965 in Prag und 1966 Szombathely, bei denen er insgesamt fünf Titel holte. In Prag siegte er im Doppel und mit der Mannschaft, ein Jahr später zusätzlich noch im Einzel. Sein Verband nominierte ihn schon 1965 für die Weltmeisterschaft in Ljubljana, er schied in der Runde der letzten 32 sowohl im Einzel als auch im Mixed aus. Zwei Jahre später gewann er seine erste Weltmeisterschaftsmedaille, als er im Doppel nach einer Finalniederlage gegen Hans Alser/Kjell Johansson zusammen mit Anatoli Amelin überraschend Vizeweltmeister wurde. 1969 in München kam er im Doppel – wieder mit Amelin – bis ins Halbfinale, in den anderen Wettbewerben war spätestens im Viertelfinale Schluss, ebenso wie 1971 in Nagoya. 1973 in Sarajevo waren die Achtelfinals im Einzel und im Doppel die letzten Spiele. Seinen einzigen Weltmeistertitel gewann er 1975 in Kalkutta. In einem rein sowjetischen Finale besiegte er mit seiner Partnerin Tatjana Ferdman die Landsleute Sarkis Sarchajan/Elmira Antonyan.[1] Zwar nahm er 1977 noch einmal an der Weltmeisterschaft teil, kam in Birmingham aber nur im Einzel unter die letzten 32.

Auf europäischer Ebene war Gomoskow ebenfalls sehr erfolgreich. Dem Doppelhalbfinale 1966 in London folgte 1968 die erste Europameisterschaft. Im Mixed siegte er mit Soja Rudnowa. Mit ihr verteidigte er den Titel 1970, 1972 und 1974 erfolgreich, im Doppel stand er viermal im Halbfinale und einmal im Viertelfinale, im Einzel waren drei Viertelfinalteilnahmen zwischen 1968 und 1972 die besten Resultate. Zum Abschluss seiner Karriere gewann er bei der Europameisterschaft 1972 in Prag noch einmal eine Bronzemedaille im Mixed, wiederum mit seiner langjährigen Partnerin Rudnowa und im Mannschaftswettbewerb. Seine beste Platzierung im europäischen Ranglistenturnier Europe TOP-12 erreichte er 1972 als Fünfter.

Von 1978 bis 1982 war Trainer der sowjetischen Nationalmannschaft der Frauen.[1]

Privat

Gomoskow studierte an einem Bauinstitut. Seit 1970 ist er verheiratet.[2]

Turnierergebnisse

[3]

VerbandVeranstaltungJahrOrtLandEinzelDoppelMixedTeam
URS Europameisterschaft 1976 Prag TCH  letzte 16  Halbfinale  
URS Europameisterschaft 1974 Novi Sad YUG  letzte 16 Halbfinale Gold  
URS Europameisterschaft 1972 Rotterdam NED  Viertelfinale Viertelfinale Gold  
URS Europameisterschaft 1970 Moskau URS  Viertelfinale Halbfinale Gold  
URS Europameisterschaft 1968 Lyon FRA  Viertelfinale Halbfinale Gold 2
URS Europameisterschaft 1966 London ENG   Halbfinale  2
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1966 Szombathely HUN  Gold Gold  1
URS Jugend-Europameisterschaft (Junioren) 1965 Prag TCH   Gold  1
URS EURO-TOP12 1974 Trollhatten SWE  11    
URS EURO-TOP12 1973 Böblingen FRG  10    
URS EURO-TOP12 1972 Zagreb YUG     
URS Weltmeisterschaft 1977 Birmingham ENG  letzte 32 letzte 64 letzte 64 
URS Weltmeisterschaft 1975 Calcutta IND  letzte 32 Viertelfinale Gold 
URS Weltmeisterschaft 1973 Sarajevo YUG  letzte 16 letzte 16 letzte 32 
URS Weltmeisterschaft 1971 Nagoya JPN  letzte 64 letzte 64 Viertelfinale  
URS Weltmeisterschaft 1969 München FRG  Viertelfinale Halbfinale Viertelfinale 
URS Weltmeisterschaft 1967 Stockholm SWE  letzte 16 Silber letzte 32 
URS Weltmeisterschaft 1965 Ljubljana YUG  letzte 32 letzte 64 letzte 32 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Наталья Астахова (Natalja Astachowa): Станислав Гомозков: "У нас нет такого, чтобы взял ракетку и через три года стал чемпионом мира". Настольный теннис, RUSTT.ru, 21. Oktober 2005, abgerufen am 25. August 2010 (russisch).
  2. Zeitschrift DTS, 1970/23 Ausgabe Süd-West Seite 15
  3. Stanislaw Nikolajewitsch Gomoskow Ergebnisse aus der ITTF-Datenbank auf ittf.com (abgerufen am 7. September 2011)