Stanisław Gądecki

Erzbischof Stanisław Gądecki (2012)
Erzbischofswappen

Stanisław Andrzej Gądecki (* 19. Oktober 1949 in Strzelno) ist ein polnischer Geistlicher, römisch-katholischer Erzbischof von Posen und Vorsitzender der polnischen Bischofskonferenz.

Leben

Der Erzbischof von Gnesen und Warschau und Primas von Polen, Stefan Kardinal Wyszynski, weihte ihn am 9. Juni 1973 zum Priester. Er ist Bibelwissenschaftler und war Dozent für Exegese des Alten Testaments.

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 1. Februar 1992 zum Titularbischof von Rubicon und zum Weihbischof in Gnesen. Die Bischofsweihe spendete ihm der Polnische Primas, Józef Kardinal Glemp, am 25. März desselben Jahres; Mitkonsekratoren waren Bogdan Józef Wojtuś, Weihbischof in Gnesen, und Gerard Bernacki, Weihbischof in Kattowitz. Als Wahlspruch wählte er Opere et Veritate.

Am 28. März 2002 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Erzbischof von Posen. Von 2004 bis 2014 war er Stellvertretender Vorsitzenden der polnischen Bischofskonferenz; am 12. März 2014 wurde er zum Vorsitzenden der polnischen Bischofskonferenz gewählt.[1]

Papst Franziskus ernannte Stanisław Gądecki am 28. Mai 2014 zum Mitglied der Kongregation für die Glaubenslehre.[2]

Im Januar 2016 appellierte Bischof Gądecki an die Pfarrgemeinden im Erzbistum Posen, Flüchtlinge aufzunehmen. Angriffe auf Ausländer und Flüchtlinge kritisierte er als „kranken Nationalismus“: die Liebe zum eigenen Land dürfe sich nicht in Fremdenhass ausdrücken.[3]

Von 2016 bis 2021 war er Vizepräsident des Rates der europäischen Bischofskonferenzen.[4]

Positionen (Auswahl)

Am 21. Februar 2022 kritisierte er als Vorsitzender der polnischen Bischofskonferenz in einem öffentlichen Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz den Synodalen Weg in Deutschland und dessen Beschlüsse. Er bezeichnete die Beratungen beim Synodalen Weg zu den Fragen der Abschaffung des Zölibats, des Priestertums der Frauen, der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene und der Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften als „die Wiederholung abgedroschener Slogans und Standardforderungen“.[5] Er nannte den Synodalen Weg einen Ausdruck der „größten Krise der katholischen Kirche in Deutschland seit den Zeiten der Reformation.“[6]

Homosexualität ist nach den Worten Gądeckis eine „sodomotische Sünde“, Homosexuellen sei aufgetragen, „in Enthaltsamkeit zu leben“.[7]

Weblinks

Commons: Stanisław Gądecki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Abp Stanisław Gądecki nowym przewodniczącym Konferencji Episkopatu Polski
  2. Nomina di Membri della Congregazione per la Dottrina della Fede. In: Bolletino. Sala Stampa della Santa Sede, 28. Mai 2014, abgerufen am 28. Mai 2014 (italienisch).
  3. radiovaticana.va: Bischof prangert krankhaften Patriotismus an (Memento vom 1. Februar 2016 im Internet Archive), 25. Januar 2016; Publik Forum Nr. 2/2016, 29. Januar 2016, S. 6f.
  4. New CCEE Presidency: Card. A. Bagnasco (President), Card. V. Nichols and Archbishop S. Gądecki (Vice-Presidents). CCEE, 8. Oktober 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Oktober 2016; abgerufen am 15. Oktober 2016 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ccee.eu
  5. Katholisch.de: Scharfe Kritik an Synodalem Weg von polnischer Bischofskonferenz
  6. Abp Gądecki krytykuje niemiecką "drogę synodalną" onet.pl, 20. September 2023.
  7. Abp Gądecki o osobach homoseksualnych. "Powinny żyć w całkowitej wstrzemięźliwości seksualnej" onet.pl, 2. Oktober 2023.
VorgängerAmtNachfolger
Juliusz PaetzErzbischof von Posen
seit 2002
Józef MichalikVorsitzender der polnischen Bischofskonferenz
seit 2014

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Stanisław Gądecki, Archbishop of Poznań, Poland.
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