Standesscheibe
Als Standesscheiben werden Darstellungen der Wappen der Schweizer Kantone (Stände) als Glasmalerei bezeichnet (Wappenscheiben). Sie gehören damit zu den Schweizer Scheiben.
Die Tradition der Standesscheiben beginnt um 1485, als Ausdruck des gestiegenen Selbstbewusstseins der Stände der Alten Eidgenossenschaft nach den Burgunderkriegen. Ein vollständiger Satz von Standesscheiben wurde 1501 für den Sitzungssaal der Schweizer Tagsatzung in Baden hergestellt. Standesscheiben blieben weit verbreitet in der Frühen Neuzeit (Dreizehnörtige Eidgenossenschaft) und teilweise auch in der modernen Schweiz. In der Bundeshauskuppel wurden 1902 die 22 Kantonswappen als Glasmalerei angebracht (ausgeführt von Johann Albert Lüthi).
Literatur
- Hermann Meyer: Die schweizerische Sitte der Fenster- und Wappenschenkung vom XV. bis XVII. Jh. (1884).
- Jenny Schneider: Die Standesscheiben von Lukas Zeiner im Tagsatzungssaal zu Baden (Schweiz): ein Beitrag zur Geschichte der schweizerischen Standesscheiben. In: Basler Studien zur Kunstgeschichte, 12 (1954).
- Paul Boesch: Schweizerische Glasgemälde im Ausland: Privatsammlung von G. Wüthrich, London, II. Teil. In Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, 12 (1951), doi:10.5169/seals-163673, S. 49–54.
Siehe auch
- Felix Lindtmayer der Jüngere
Weblinks
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Wappenscheibe "Zürich", 1679, Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen. Libertas Numine Iustitia Pace Fideque Viget.
Solothurner Ämterſcheibe; Glasgmäld aus einer Berner Werckſtatt, gefertigt zwiſchen 1510 und 1530; aufbewahrt im Solothurner Rathskeller.
Ämterwappen (im Uhrzeigersinn):
- 2. Halten
- 4. Gösgen
- 6. Bucheggberg
- 8. ?Olten ?Kriegstetten
- 10. Altreu
- 12. Falkenstein
- 13. Messen
- 11. Tierstein
- 9. Gilgenberg
- 7. Saanenthal
- 5. Flumenthal
- 3. Lebern / Bechburg
- 1. Dorneck