Stambuline

Die Stambuline, auch Stambouline, ist ein Gehrock mit Stehkragen, ein wesentlicher Teil der höfischen Garderobe des Tanzimats, einer Modernisierung des Osmanischen Reichs.

Nationenbildung beim Couturier

Die Stambuline ist ein Kleidungsstück zur Uniformierung der osmanischen Gesellschaft während des Tanzimats. Mit dem Fez stellte sie einen wesentlichen Teil der osmanische Nationaltracht dar.[1] Die Kleidersitten des Landes waren eine hochpolitische Angelegenheit. Sie waren es schon im zu Ende gehenden Osmanischen Reich, als der Sultan den Männern Turban und Kaftan per Dekret abgewöhnte. Mahmud II. erließ 1828 eine Kleiderordnung. Darin wurden Beamte aufgefordert, Setre (langer Mantel) und Hosen zu tragen. Alle höher Gestellten wie die Paschas hatten den Fez, gekleidet in den langen Gehrock, die Stambouline, zu tragen.[2] Diese Kleiderordnung wiederum schaffte Atatürk nach 1925 ab.[3]

Einzelnachweise

  1. Vor dem Kriege gegen Griechenland trug Abdülhamid II. bei Audienzen der Botschafter und Gesandten stets die nationale Stambuline, einen redingotartigen Gehrock mit Stehkragen, weißes Gilet und schwarze Beinkleider. Jetzt dagegen legt der Julian immer nur Infanterieuniform, [1]
  2. D. I. E. ZEIT (Archiv): Prinzen, Paschas und Agenten. In: Die Zeit. 16. Dezember 1977, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 27. Oktober 2024]).
  3. Präsidentenwahl in der Türkei: Die Anatolierin. 28. August 2007, abgerufen am 27. Oktober 2024.