Staffel (Lautertal)

Staffel
Koordinaten: 49° 44′ 33″ N, 8° 41′ 45″ O
Höhe: 345 m ü. NN
Fläche:1,12 km²[1]
Einwohner:106 (30. Jun. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte:95 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Januar 1970
Eingemeindet nach:Beedenkirchen
Postleitzahl:64686
Vorwahl:06254

Staffel ist ein Ortsteil der Gemeinde Lautertal (Odenwald) im südhessischen Kreis Bergstraße.

Geographische Lage

Staffel liegt nördlich des Hauptortes Reichenbach im Vorderen Odenwald in einem kleinen westlichen Seitental des Wurzelbachs, der bei Hoxhohl in die Modau mündet. Die Gemarkung reicht im Westen bis zu dem Höhenzug, über den der als Hutzelstraße bekannte Höhenweg vom Staffeler Kreuz nach Norden bis Frankenhausen führt. Westlich der Hutzelstraße liegen zwei einzelne Gehöfte: der Krämerhof am Staffeler Kreuz und nördlich davon der Hof Kohlwiese.

Die nächstgelegenen Ortschaften sind im Süden Reichenbach, im Südwesten Balkhausen, im Nordwesten Stettbach und Steigerts, im Norden Ober-Beerbach, im Nordosten Allertshofen, im Osten Schmal-Beerbach und im Südosten Beedenkirchen.

Geschichte

Der früheste erhalten gebliebene urkundliche Nachweis belegt das Bestehen des Ortes Staffeln spätestens seit dem Jahr 1400. Ursprünglich war Staffel ein reines Bauerndorf mit etwa 10 Gehöften. Der Name bedeutet eigentlich Treppe und weist auf die abgestufte Lage der in Hanglage verstreut liegenden Höfe hin.

Bei der Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung 1821 ging die erstinstanzliche Rechtsprechung in Staffel auf das neu eingerichtete Landgericht Zwingenberg über, ab 1879 war das Amtsgericht Zwingenberg zuständig, das 1934 aufgelöst wurde. Seitdem ist das Amtsgericht Bensheim zuständig.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1829 über Staffel:

„Staffel (L. Bez. Bensheim) luth. Filialdorf; liegt 234 St. von Bensheim, hat 11 Häuser und 79 luth. Einwohner. Der Ort war ein Zugehör des Schosses Darberg, kam nachher an die Grafen von Erbach und 1714 durch Kauf an Hessen.“[2]

Staffel ließ sich im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen Anfang 1970 nach Beedenkirchen eingliedern[3] und wurde mit diesem zusammen am 31. Dezember 1971 Teil der Gemeinde Lautertal. Seitdem gehört Staffel zum Ortsbezirk Beedenkirchen und zum dortigen Ortsbeirat und Ortsvorsteher.[4]

Bevölkerung

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Staffel 87 Einwohner. Darunter waren 3 (3,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 33 zwischen 18 und 49, 27 zwischen 50 und 64 und 21 Einwohner waren älter.[5] Die Einwohner lebten in 36 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 12 Paare ohne Kinder und 12 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 21 Haushaltungen lebten keine Senioren.[5]

Einwohnerentwicklung

  • 1629: 11 Häuser, 79 Einwohner
Staffel: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2011
Jahr  Einwohner
1829
  
79
1834
  
69
1840
  
62
1846
  
80
1852
  
59
1858
  
47
1864
  
50
1871
  
51
1875
  
49
1885
  
70
1895
  
63
1905
  
64
1910
  
65
1925
  
60
1939
  
47
1946
  
60
1950
  
67
1956
  
50
1961
  
54
1967
  
65
1970
  
62
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
87
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[6]; Zensus 2011[5]

Historische Religionszugehörigkeit

• 1829:79 evangelisch-lutherische (= 100 %) Einwohner[2]
• 1961:41 evangelische (= 75,93 %), 13 evangelisch-reformierte (= 24,07 %) Einwohner[6]

Verkehr

Für den überörtlichen Verkehr ist Staffel durch die Landesstraße 3101 erschlossen, die über das Staffeler Kreuz Balkhausen mit Hoxhohl verbindet. In Wurzelbach kreuzt sie die L 3098, die eine Verbindung zum Hauptort Reichenbach ins Tal der Lauter schafft und dort in die als Nibelungenstraße bekannte Bundesstraße 47 einmündet.

Einzelnachweise

  1. a b Ortsteil Staffel. In: Webauftritt der Gemeinde Lautertal. Abgerufen im August 2020.
  2. a b Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Starkenburg, Band 1. Oktober 1829, S. 225 (Online bei Google Books)
  3. Bekanntgabe von Eingliederungen von Gemeinden vom 12. August 1969. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr. 51, S. 2070, Punkt 1690 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,7 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 22 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Lautertal, abgerufen im April 2022.
  5. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 10 und 64;.
  6. a b Staffel, Landkreis Bergstraße. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Weblinks

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Wappen der Gemeinde Lautertal, Hessen, Deutschland