Stadtpark Bad Godesberg

Fontäne an der Stadthalle

Der Stadtpark Bad Godesberg ist der Kurpark von Bad Godesberg im Herzen der Stadt.

Lage und Geschichte

Der Godesberger StadtparkWelt-Icon entstand ab 1880 im Stil eines englischen Landschaftsgartens. Durch Zukäufe ehemaliger Villengärten wuchs der Park auf seine heutige Größe. Früher war er namentlich in einen Volksgarten links und in einen Stadtgarten rechts der damaligen Gartenstraße[1] unterteilt.[2] 1892 wurde nach Plänen des Kölner Architekten Josef Crones (1848–1934)[3] ein Kurparkrestaurant errichtet.[4] 1950 wurde im damaligen Stadtgarten (Gartenstraße 6) ein interalliierter Reitclub („Interalliierte Reitschule)“ mit einer Reithalle und einem Stallgebäude errichtet, die 1957 wieder abgebrochen wurden.[2]

Der Park liegt unmittelbar neben der Innenstadt. Südwestlich, nur durch die Kurfürstenallee getrennt, schließt sich der RedoutenparkWelt-Icon an. Beide Parks zusammen verfügen über eine Fläche von 8 Hektar. Südlich kommt noch etwa die fünf Hektar große Rigal’sche WieseWelt-Icon hinzu, die nach den Freiherren von Rigal-Grunwald benannt ist.

Sehenswürdigkeiten

Redoute und Kurfürstenallee 1792 (Kupferstich von Johann Ziegler nach Aquarell von Laurenz Janscha)

Kern des Redoutenparks ist die RedouteWelt-Icon. Errichtet wurde die Redoute im spätklassizistischen Stil von 1790 bis 1792 unter Kurfürst Max Franz; Architekten waren Vater und Sohn Michael Leydel.

Beherrschendes Gebäude im Stadtpark selbst ist die StadthalleWelt-Icon. 1955 erbaut, wurde sie berühmt durch den Parteitag der SPD, die hier das Godesberger Programm beschloss.

Östlich der Stadthalle befindet sich ein ovaler Teich mit einer Fontäne.Welt-Icon Die umliegenden Bäume und Sträucher stammen aus fast allen Kontinenten der Erde. Auffällig ist eine Eiche, die von den Godesberger Königshusaren zu Ehren Kaiser Wilhelm I. gepflanzt wurde.Welt-Icon Wenige Meter weiter, direkt an der Koblenzer Straße erinnert ein GedenksteinWelt-Icon an den am 28. Juli 2002 an dieser Stelle im Dienst ermordeten Polizeikommissar Gerd Höllige.

Kurkonzert

Nördlich der Stadthalle befindet sich eine Konzertmuschel.Welt-Icon An deren Rückseite stand bis Juni 2019 die Wettersäule. 1876 erbaut, handelt es sich bei der unter Denkmalschutz stehenden[5] klassizistischen Wettersäule um die älteste in Deutschland. Heute befindet sie sich wieder an ihren alten Standort an der Draitschquelle.

Westlich der Stadthalle befindet sich seit 1970 die Trinkhalle bzw. der TrinkpavillonWelt-Icon. Das Gebäude wurde für die 1962 erbohrte Kurfürstenquelle gebaut. Daneben ist die Skulptur Struktur 1971 des Künstlers Paul Julius Geissler aufgestellt.Welt-Icon Die abstrakte Figur wurde im Aluminium-Sandguss hergestellt. Im Volksmund wird sie „Eierkarton“ genannt. Seit 2017 kümmert sich der Verein Bürger.Bad.Godesberg e.V. um die Pflege des Kunstwerks.

In der Nähe des Trinkpavillons steht das 1979 für die Bundesgartenschau errichtete Carillon, das auf Initiative des Bezirksbürgermeisters Norbert Hauser 1981 in den Stadt- und Kurpark im Stadtbezirk Bad Godesberg versetzt wurde. Es verfügt über 23 Glocken bei einem Tonumfang von 2 Octaven. Damit können nicht nur Melodien gespielt werden, sondern bereits anspruchsvolle Kompositionen. Die größte Glocke misst 40 cm im Durchmesser bei 38 kg Gewicht, die kleinste Glocke 17 cm bei 5 kg. Das Gesamtgewicht der 23 Glocken beträgt 291 kg.

Es ist ein sieben Meter hoher Metallturm mit der gläsernen Spielerkabine zu ebener Erde
Foto des Carillons im Stadt- bzw. Kurpark von Bad Godesberg zwischen Trinkpavillon und kleines Theater.

Weiter nördlich befinden sich die Tennisplätze des Vereins Grün-Weiss Godesberg.Welt-Icon Dahinter im nördlichen Teil des Parks entlang der Straße Am Kurpark befinden sich eine Reihe von Sehenswürdigkeiten. Die Ecke Koblenzer Straße/Am Kurpark wird durch einen kleinen runden Teich mit Fontäne geschmückt.Welt-Icon Daneben befindet sich ein Wegekreuz.Welt-Icon Weiter Richtung Redoute befindet sich die Bildsäule des Heimatvereins aus dem Jahre 2005.Welt-Icon Die Steinsäule zeigt verschiedene Bilder aus der Godesberger Geschichte.

Knabe an der Quelle

Die Ecke Am Kurpark/Kurfürstenallee ist als Blumenrondell gestaltetWelt-Icon. Zwischen diesem und den Tennisplätzen befindet sich der Brunnen mit Bronzeskulptur Knabe an der QuelleWelt-Icon des lettischen Künstler Naoum Aranson (1872–1943) aus dem Jahr 1905. Der Brunnen ist eine Stiftung der Brüder Wendelstadt. Er stand bis 1968 an der Stelle der Blumenhalle vor dem Rathaus.

Redoutenpark und Rigal’sche Wiese

Der Stadtpark geht jenseits der Kurfürstenallee in den Redoutenpark über. Dieser wurde ab 1820 angelegt und erhielt seine heutige Gestalt eines englischen Landschaftsparks 1856 durch den Gartenmeister Konrad Wilhelm Nelle (1813–1902) für den neuen Besitzer der Redoute, Viktor Wendelstadt.

Die Rigal’sche Wiese ist nicht als Landschaftspark, sondern als grasbestandene Freifläche gestaltet. Daneben befinden sich die Parkplätze der Stadthalle.

An der Kurfürstenallee liegt das inzwischen geschlossene Hallenbad Kurfürstenbad.

Bilder

Siehe auch

Weblinks

Commons: Stadtpark Bad Godesberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. heute Teilstück der Koblenzer Straße (Eintrag im Bonner Straßenkataster)
  2. a b Friedhelm Schulz: Die „Interalliierte Reitschule“ in der Gartenstraße 6 – Von der Beschlagnahme des Grundstücks durch die alliierte Besatzung 1950 bis zum Abriss der Gebäude 1957. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, Heft 46 (2008), Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Bad Godesberg 2009, S. 118–139 (hier: S. 119, 123).
  3. Wolfram Hagspiel: Köln. Marienburg. Bauten und Architekten eines Villenvororts (=Stadtspuren, Denkmäler in Köln, Band 8). J. P. Bachem Verlag, Köln 1996, ISBN 3-7616-1147-1, Band 2, S. 813.
  4. Horst Heidermann: Godesberger Industriegeschichte I. In: Godesberger Heimatblätter: Jahresheft des Vereins für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V., ISSN 0436-1024, Heft 48 (2010), Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg, Bad Godesberg 2011, S. 96–134 (hier: S. 127).
  5. Denkmalliste der Stadt Bonn (Stand: 15. Januar 2021), S. 13, Nummer A 4066

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bad Godesberg, Stadtpark, Fontäne.JPG
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Fontäne im Stadtpark von Bad Godesberg
Bad Godesberg, Stadtpark, Wettersäule.JPG
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Wettersäule im Stadtpark von Bad Godesberg
Bad Godesberg, Stadtpark. Gedenkstein Königshusaren.JPG
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Gedenkstein Königshusaren im Stadtpark von Bad Godesberg
Bad Godesberg, Stadtpark. Kurkonzert.JPG
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Kurkonzert im Stadtpark von Bad Godesberg
Ziegler n janscha 1792 redoute.jpg
Aquarellierter Kupferstich der Redoute in Bonn-Bad Godesberg, Deutschland
GEISSLER.jpg
Autor/Urheber: Hans Weingartz (Homepage), Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
P. J. Geissler: Struktur IV/III AP (1971)
Material: Aluminium Sandguss
Stadtpark Bad Godesberg (zwischen 1983 und 1987 aufgestellt)
Gedenkstein Gerd Höllige, Koblenzer Straße, Bonn.jpg
Autor/Urheber: Josef 'Jupp' Schugt (aka 'Penpen'), Lizenz: CC BY 4.0
Gedenkstein für Kriminalkommissar Gerd Höllige, der am 2002-07-28 im Dienst getötet wurde.
Bad Godesberg, Stadtpark, Fontäne an der Stadthalle.JPG
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Bad Godesberg, Stadtpark, Fontäne an der Stadthalle
Bad Godesberg, Stadtpark. Wegekreuz.JPG
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Wegekreuz im Stadtpark von Bad Godesberg
Bad Godesberg, Stadtpark, Knabe an der Quelle.JPG
Autor/Urheber: Karsten Ratzke, Lizenz: CC0
Bad Godesberg, Stadtpark, Knabe an der Quelle
SKF 9212 (Klein).jpg
Autor/Urheber: Josch2020, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das Foto zeigt das Carillon im Stadt- bzw. Kurpark von Bad Godesberg. Es steht unter dem sog. Arealdenkmalschutz. Es hat 23 Glocken.