Stadtpark (Hannover)
Der Stadtpark Hannover (Stadthallengarten) in Hannover befindet sich südlich vom Hannover Congress Centrum im Stadtteil Zoo. Er wird von der Clausewitzstraße im Osten und der Kleefelder Straße im Süden begrenzt.
Geschichte
Lange vor dem Bau der Stadthalle[1] wurde das Gelände Kleine Bult vor der Eisenbahn-Strecke nach Braunschweig ab 1868 vom Hannoverschen Rennverein als Rennbahn für öffentliche Galopprennen genutzt.[2]
Erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde das Gelände in den Jahren 1913 und 1914 zunächst unter dem Namen „Stadthallengarten“ nach Art einer Kuranlage nach Plänen des Gartendirektors Hermann Kube konzipiert[3] und mit den Stadthallenarchitekten Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer abgestimmt. Im Juni 1914 wurden die Stadthalle und der neu angelegte Garten mit langem Wasserbecken und Leuchtfontäne mit einem Musikfest eingeweiht.[4]
1933 wurde das Gelände für die „Jahresschau Deutscher Gartenkultur“ genutzt. Im Zweiten Weltkrieg brannte die Stadthalle nach den Luftangriffen auf Hannover aus, der Park wurde zerstört und nach dem Krieg zunächst als Gartenland genutzt.[4]
Vom 21. April bis zum 31. Oktober 1951 fand auf dem Stadthallengelände die erste Bundesgartenschau statt. Die gesamte Ausstellungsfläche war etwa 21 Hektar groß und damit wesentlich kleiner als die von Bundesgartenschauen späterer Jahre. 1951 wurden in Hannover etwa 1,6 Millionen Besucher gezählt.
Die heutige Anlage entspricht großteils dem damaligen Aussehen und steht unter Denkmalschutz. Staudenbeete und Rhododendren sowie der Rosengarten mit rund 140 Sorten blieben erhalten. 1963/64 wurden nach Plänen von Erwin Laage das große Wasserbecken saniert, der Fontänengarten angelegt und die Terrassen umgestaltet. 1974 entstand ein Hotelhochhaus im Eingangsbereich des Stadtparks, das 1980 mit Stadthalle und Ausstellungsgebäuden zum Hannover Congress Centrum zusammengefasst wurde.[4]
Eine besondere Attraktion ist der 1996 im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Hiroshima angelegte 400 Quadratmeter große japanische Garten mit Teehaus, einem Geschenk der japanischen Metropole.[5]
Der Stadtpark war bis zum Jahre 2014 der Veranstaltungsort des jährlichen Sommerbiwaks, eines Gartenfestes der 1. Panzerdivision.
- Fontäne und Blick auf den Kuppelsaal des benachbarten Hannover Congress Centrum
- Wasserbecken
- Rosengarten
- Japanisches Teehaus
- Bronzefigur „Sinnende“ von Friedrich Adolf Sötebier aus dem Jahr 1957
Literatur
- Eva Benz-Rababah: Stadtpark. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 590f.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Stadtpark. In: Theodor-Heuss-Platz 1–3. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 203ff., hier: S. 204f.
- Cornelius Scherzer: Stadtpark Hannover, Landeshauptstadt Hannover, Hannover 1987
- Kaspar Klaffke, Gesa Klaffke-Lobsien Hannover – Stadt der Gärten. Gärten einer Stadt, 1. Auflage, Seelze-Velber: Kallmeyer, 2000, ISBN 3-7800-5265-2, S. 62ff.
- englische Ausgabe unter dem Titel: Hannover – city of gardens, S. 62ff.
- Landeshauptstadt Hannover (Hrsg.): 50 Jahre Stadtpark. 1. Bundesgartenschau 1951, Hannover 2001
- Ludwig Zerull: Kunst ohne Dach. Skulpturen und Objekte im Stadtbild Hannovers, Hannover: Ed. Libri Artis, Schäfer, 1992, ISBN 3-88746-278-5, S. 53, 56
- Verena und Volker Stahnke (Text): Stadtpark Hannover. In Silke Beck, Susanne Wildermann, Birgit Roos, Burkhard Wetekam (Red.): 12 grüne Schätze. Entdeckertouren für Kinder in Stadt und Region Hannover, für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren, Hrsg.: Wissenschaftsladen Hannover e. V. in Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover und der Region Hannover, Hannover: Transfer-Medien, 2013, ISBN 978-3-9814315-5-1; Inhaltsverzeichnis undVerlagsmeldung ( vom 5. Mai 2015 im Internet Archive), S. 10–17
- Ronald Clark, Angelika Weißmann, Cornelius Scherzer (Text), Klaus-Dieter Bonk, Klaus Helmer, Silke Beck (Red.): Broschüre Stadtpark Hannover, auch als PDF-Dokument von der Seite hannover.de, hrsg. von der Landeshauptstadt hannover, der Oberbürgermeister, Grünflächenamt, in Zusammenarbeit mit dem Presse- und Informationsamt, Hannover: LHH, 2000
- Rainer Schomann (Hrsg.), Urs Boeck: Stadtpark in Hannover In: Historische Gärten in Niedersachsen, Katalog zur Landesausstellung, Eröffnung am 9. Juni 2000 im Foyer des Niedersächsischen Landtages in Hannover. Hannover, 2000, S. 198–199.
Weblinks
- Stadtpark Hannover auf der Website der Landeshauptstadt Hannover
- Beschreibung, Bilder und Karte zum Stadtpark in Hannover
- Interaktives 360°-Panoramafoto des Stadtparks
Einzelnachweise
- ↑ Doris Apell-Kölmel: Die Stadthalle Hannover. Ein Bau von Paul Bonatz und Friedrich Eugen Scholer in seinem architektur- und stadtgeschichtlichen Zusammenhängen, Hannover: Schlütersche Verlagsanstalt, 1989
- ↑ Karl-Heinz Grotjahn M.A.: Hannoverscher Rennverein e. V.. In: Stadtlexikon Hannover, S. 265. Siehe auch diese Karte: Die Kleine Bult um 1900.
- ↑ Eva Benz-Rababah: Stadtpark. In: Stadtlexikon Hannover, S. 590f.
- ↑ a b c Ronald Clark, Angelika Weißmann: Stadtpark Hannover, Grünflächenamt der Landeshauptstadt Hannover, Hannover 2000
- ↑ Stadtpark Hannover – Landschaftsarchitektur heute ( des vom 1. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 1. Oktober 2015
Koordinaten: 52° 22′ 26″ N, 9° 46′ 17″ O
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Hannover: Stadtpark (Stadthallengarten)
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Hannover: Stadtpark (Stadthallengarten)
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Hannover: Stadtpark (Stadthallengarten), Fontäne und Kuppelsaal
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:Friedrich Adolf Sötebier schuf die 200 cm hohe Bronzefigur "Sinnende" 1957 ohne Auftrag. Die "Sinnende" wurde später von der Stadt Hannover im Stadtpark von Hannover in Niedersachsen aufgestellt. Die Bronzefigur befindet sich dort an der linken Außenwand vom "Rosencafé". Die Zufahrt ist von der Clausewitzstraße aus zur Kleefelder Straße bis zum Schild Rosencafe.
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Hannover: Stadtpark (Stadthallengarten)
Laut dieser im Lichtdruck als Ansichtskarte reproduzierten Momentaufnahme vom 5. April 1900 stellt die zugrunde liegend Fotografie,
„Aufgenommen mit Görz-Anschütz'scher Klapp-Kamera“
eine Situation während dem "Eröffnungs-Flach-Rennen über 1400 Meter bei einem Preisgeld von 1000 Mark dar, ausgerichtet vom Hannoverschen Rennverein, übrigens wenige Tage vor dem Tod des Vereinsgründers, General Heinrich von Rosenberg. Die Momentaufnahme hielt einen historischen Augenblick fest:
und zeigt - vom Standpunkt des Bild-Reporters in Richtung der Zuschauertribüne, den Zieleinlauf der unten namentlich benannten Pferde mit ihren (möglicherweise nicht korrekt abgekürzten) Reitern: 1: Vorwärts (Gr. F. Königsmark), 2. Zinne (Lt. v. Schmidt-Pauli), 3. Danty Duchesse (Lt. v. Bercken; 4. Rheinstein (Lt. v. Kaiser. Das Reitgelände lag im Jahr 1900 noch auf der Kleinen Bult zwischen der - später erbauten - Stadthalle und der Bahnstrecke Hannover-Braunschweig, also auf dem Gebiet des heutigen Stadtparks. Auch der Standpunkt des Fotografen dürfte sich noch metergenau lokalisieren lassen, da die im Hintergrund sichtbaren Gebäude schon jetzt einen ersten Anhaltspunkt bieten. Von Interesse ist auch der handschriftliche "Gruß" mit Bezug auf den Sieger des Rennens: Dieser dürfte der "Baronin Wimpffen in München (siehe die Adressseite, siehe unten) mit der nur wenige Tage nach der Aufnahme gedruckten Postkarte eine nur wenig verhüllte Zuneigungs-Erklärung gesandt haben durch die Art der gedrehten Briefmarke. Leider hatte der Graf dabei auch - sicherlich absichtlich - die auf der Adressseite vorgedruckten Verlagsangaben für den "Goldsch..." - Verlag überklebt, so daß wir hier noch ein weiteres Forschungsgebiet eröffnet haben ...„1. Deutsches Finish im XX. Jahrhundert“
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Hannover: Stadtpark (Stadthallengarten)