Stadtfriedhof (Göttingen)

Stadtfriedhof Göttingen
Kapelle
Direkt angrenzender Jüdischer Friedhof

Der alte Stadtfriedhof in Göttingen ist ein historischer Friedhof mit Gräbern bedeutender Gelehrter, darunter Max Planck, Max Born, David Hilbert, Friedrich Wöhler und Otto Hahn.

Lage und Geschichte

Der Friedhof liegt an der Kasseler Landstraße am Rand der Göttinger Weststadt. Das Areal hat eine Fläche von etwa 36 Hektar, auf der sich ca. 40000 Erd- und Urnengräber befinden.[1]

Aufgrund wachsender Einwohnerschaft wurde 1879 unter dem Göttinger Bürgermeister Georg Merkel der Beschluss gefasst, an der Stadtgrenze zum damaligen Ort Grone, heute ein Stadtteil von Göttingen, eine neue Friedhofsanlage anzulegen. Als Vorbild diente dem Stadtbaurat Heinrich Gerber der Stuttgarter Pragfriedhof. Der erste Abschnitt, der eine Fläche von 7,5 Hektar umfasste, wurde am 15. Dezember 1881 eingeweiht und löste den Albani- und Bartholomäusfriedhof als Begräbnisstätten ab. Erst zur Jahrhundertwende erfolgte der Bau einer Friedhofskapelle, zeitgleich mit einer ersten Erweiterung des Areals, der bis 1963 fünf weitere folgen sollten.

Seit 1975 finden neue Begräbnisse Göttingens auf dem neu angelegten Parkfriedhof Junkerberg statt. Seither werden auf dem Göttinger Stadtfriedhof lediglich bestehende Bestattungsrechte berücksichtigt. Eine mehrfach diskutierte Umgestaltung des Areals zu einer Parkanlage wird bereichsweise nach und nach umgesetzt. Nachdem jahrzehntelang keine neuen Grabstätten vergeben worden waren, kann seit 2005 auf dem Stadtfriedhof wieder bestattet werden, aufgrund ungünstiger Bodenverhältnisse allerdings eingeschränkt auf Urnenbeisetzungen.[2]

Gräber bekannter Persönlichkeiten

"Nobelrondell", gemeinsame Gedenkstätte für die an verschiedenen Stellen auf dem Göttinger Stadtfriedhof bestatteten Nobelpreisträger

Auf dem Göttinger Stadtfriedhof sind neun Nobelpreisträger beigesetzt:

Gräber von Wilhelm Weber, Max Born und Rudolf von Jhering
Grab von Friedrich Carl Andreas und Lou Andreas-Salomé
Grab von Konrat Ziegler
Grab von Wolfgang Sartorius von Waltershausen

Zudem fanden folgende Persönlichkeiten auf dem Stadtfriedhof ihre letzte Ruhestätte:

Anmerkungen

  1. Zahlen nach Der Göttinger Stadtfriedhof, S. 3
  2. Fachdienst Friedhöfe Göttingen (Red.): Die Friedhöfe in Göttingen (Informationsbroschüre), Göttingen 2011, S. 11

Literatur

  • Jens-Uwe Brinkmann (Text), Kaspar Seiffer (Fotos): Der Göttinger Stadtfriedhof. Ein Rundgang. Hrsg. Fremdenverkehrsverein Göttingen e. V. und Göttinger Verschönerungsverein, Göttinger Tageblatt, Göttingen 1994, ISBN 3-924781-26-5.

Weblinks

Commons: Stadtfriedhof Göttingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 31′ 57″ N, 9° 54′ 35″ O

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Circle of Nobel Prize winners at the Göttingen city cemetery
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Göttingen, Stadtfriedhof: Gräber von Wilhelm Weber, Max Born und Rudolf von Jhering
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Gräber in der jüdischen Abteilung auf dem Göttinger Stadtfriedhof
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Göttingen Stadtfriedhof Grab Wolfgang Sartorius von Waltershausen
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Das Grab Konrat Zieglers auf dem Stadtfriedhof Göttingen
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Grab von Friedrich Carl Andreas und Lou Andreas-Salome in Göttingen (Stadtfriedhof)
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Göttingen, Stadtfriedhof
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Südansicht der Friedhofskapelle des Stadtfriedhofs Göttingen, erbaut 1899/1900, Architekt: Heinrich Gerber. Später neoromanischer Zentralbau auf kreuzförmigem Grundriss mit Westapsis in Tuffstein/Sandstein.