Stab (Statik)
Ein Stab ist der einfachste Träger in einem Tragwerk wie z. B. einem Fachwerk oder einem Rahmen. Die Stabachse repräsentiert die Schwerachse eines Bauteils. Er kann Normalkräfte übertragen, im Dreidimensionalen auch Torsion. Ein Tragwerk aus Stäben wird mit der Stabstatik berechnet; ein Tragwerk aus Balken nach der Balkenstatik.
Stäbe besitzen u. a. neben ihrer Länge L eine Dehnsteifigkeit E·A mit
- dem Elastizitätsmodul E
- der Querschnittsfläche A.
Diese Eigenschaften genügen, um damit zu rechnen. Wenn die Verhältnisse zwischen den Dehnsteifigkeiten der einzelnen Stäbe bekannt sind, kann man in der linearen Elastizitätstheorie die Stabkräfte berechnen.
Da sich Materialien im Allgemeinen plastisch und viskos verhalten, beeinflusst bei statisch unbestimmten Systemen auch die Ausnutzung das Tragverhalten, siehe z. B. Fließgelenk.
Ein Tragwerk aus Stäben kann statisch bestimmt oder statisch unbestimmt sein. Es gibt zweidimensionale und dreidimensionale Stab-Tragwerke.
Ein Stab kann an jeder Stelle belastet werden.
Siehe auch
Literatur
- Horst Werkle: Finite Elemente in der Baustatik. 2. Auflage. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2001, ISBN 3-528-18882-0.
- Wilhelm Schlink, Heinrich Dietz: Technische Statik. Ein Lehrbuch zur Einführung ins Technische Denken, Verlag Julius Springer, Berlin 1939.
- Hans Albert Richard, Manuela Sander: Technische Mechanik, Statik. 3. Auflage. Vieweg + Teubner, Wiesbaden 2010, ISBN 978-3-8348-1036-6.
- Karl-Eugen Kurrer: Geschichte der Baustatik. Auf der Suche nach dem Gleichgewicht, Ernst und Sohn, Berlin 2016, ISBN 978-3-433-03134-6.
- Konstantin Meskouris, Erwin Hake: Statik der Stabtragwerke. Springer Verlag Berlin Heidelberg, Berlin Heidelberg 1999, ISBN 3-540-66136-0.
Weblinks
- Stabstatik (abgerufen am 3. Januar 2016)
- Aufbau statischer Berechnungen (abgerufen am 3. Januar 2016)
- Statik der Baukonstruktionen III (abgerufen am 3. Januar 2016)
- Tragwerksmodelle der Stabstatik (abgerufen am 3. Januar 2016)