Staatliches Amt für religiöse Angelegenheiten (China)

Das Staatliche chinesische Amt für religiöse Angelegenheiten (chinesisch 國家宗教事務局 / 国家宗教事务局, Pinyin Guójiā zōngjiào shìwùjú, englisch State Administration for Religious Affairs, SARA – „Staatliches Amt für religiöse Angelegenheiten“; kurz宗教局, Zōngjiàojú) ist ein bis 2018 dem Staatsrat der Volksrepublik China unterstelltes Amt für religiöse Angelegenheiten, seit 2018 ist es der Zentralabteilung Vereinigte Arbeitsfront des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas unterstellt.[1] Sein Direktor ist seit 2009 Wang Zuo'an (王作安), der seit 2018 zugleich stellvertretender Direktor der Zentralabteilung für Einheitsfrontarbeit ist.[2]

Geschichte und Aufgaben

Als eigene Dienststelle, dem Staatsrat unterstellt, ging sie 1954 aus einer ministeriellen Abteilung, die seit 1951 bestanden hatte, hervor.[3] Ca. 1965–79 war man inaktiv.

Gegliedert ist die Hauptverwaltung in zwei Bereiche, zum einen zuständig für Politik gegenüber den Religionen,[4] zum anderen Managementaufgaben wie der Ernennung von Mitgliedern für den Volkskongress oder Äbten wichtiger Tempel. Es bestehen Ableger (engl. „Religious Affairs Bureau“) auf Provinzebene und darunter. Diese – ihre Mitarbeiter werden vor Ort ausgewählt – sind u. a. zuständig für die Registrierung von Religionsgemeinschaften, Genehmigung der Ernennung von Vorständen und Regulierung von Großveranstaltungen. Verbreitet ist hier eine Dreiteilung der Aufgaben. Erstens: Buddhismus und Volksreligion, zweitens: Islam, evangelisches und katholisches Christentum, drittens: Minderheitenfragen.

Die Schnittstellen zwischen Staat, also dieser Behörde und religiösen Gemeinschaften sind entsprechende Gesellschaften, so die Chinesische Katholisch-Patriotische Vereinigung, Chinesische Daoistische Gesellschaft, Chinesische Islamische Vereinigung und die Buddhistische Vereinigung.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. China Update 6/2018 | Mercator Institute for China Studies. Abgerufen am 8. Mai 2019.
  2. https://baike.baidu.com/item/%E7%8E%8B%E4%BD%9C%E5%AE%89/36988?fr=aladdin#reference-[1]-8426590-wrap (abgerufen am 21. August 2020)
  3. Zur Vorgeschichte vgl. die Fn. zu Welch, Holmes; Buddhism under Mao; Cambridge 1972; ISBN 0-674-08565-5, S. 29–31.
  4. Vgl. Kuo Cheng-tian; Chinese Religious Reform; Asian Survey, Vol. 51 (November/December 2011), No 6, S. 1042–64.

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