St. Walburg (Großhabersdorf)

St. Walburg (Großhabersdorf)

Die evangelische, denkmalgeschützte Pfarrkirche St. Walburg steht in Großhabersdorf, einer Gemeinde im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern). Das Bauwerk ist unter der Denkmalnummer D-5-73-115-3 als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen.

Beschreibung

Die unteren Geschosse des Kirchturms und der eingezogene Chor mit 5/8-Schluss im Osten, dessen Wände von Strebepfeilern gestützt werden, sind die ältesten Teile der aus Quadermauerwerk gebauten Saalkirche. Sie stammen aus dem 14. Jahrhundert.

Das heutige Langhaus wurde erst Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Zur gleichen Zeit wurde der Kirchturm um ein Geschoss aufgestockt, das die Turmuhr und den Glockenstuhl beherbergt, und mit einem Knickhelm bedeckt. An der nördlichen Außenwand der Kirche befindet sich eine um 1500 entstandene Ölberggruppe. Die Scharwachttürme wurden 1797 entfernt. Die beiden Treppenhäuser, die ein Querschiff am Kirchturm bilden, wurden 1909 errichtet. Der Innenraum des Chors ist mit einem bemalten Kreuzrippengewölbe überspannt, der des Langhauses mit einem Spiegelgewölbe, das mit Stuck versehen wurde. Das Langhaus hat an den Längsseiten doppelstöckige Emporen.

Die Orgel steht auf einer Empore im Chorschluss. Sie hat 23 Register, zwei Manuale und ein Pedal, und wurde 1983 von WRK Orgelbau errichtet.[1] Die gesamte Kirchenausstattung entstand um 1728.

Literatur

  • Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 405.
  • August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 102–105.
  • Christoph Jahn (Hrsg.): Dekanat Fürth in Bayern : Geschichte und Gegenwart eines evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks (= Reihe Porträts bayerischer Dekanatsbezirke). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1979, ISBN 3-87214-120-1, S. 107–111.
Commons: St. Walburg (Großhabersdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Information zur Orgel

Koordinaten: 49° 24′ 12,7″ N, 10° 47′ 13,3″ O

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P1040725, Evang.-Luth. Walburgskirche in Großhabersdorf, Am Kirchberg.jpg
Autor/Urheber: Großhabersdorferin, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Evang.-lutherische Walburgskirche mit dem Friedhof von Süden her fotografiert. Sie thront am hohen Kirchberg in Großhabersdorf und an klaren Tagen kann man von der Anhöhe sogar die Türme der fränkischen Großstadt Nürnberg sehen.

"Nach Helmut Mahr ist sie frühestens um 900 spätestens 1057 - 1075 gebaut worden. Da die Kirche in Großhabersdorf der heiligen Walburga gewidmet war, deren Heiligsprechung um 870 - 879 erfolgte, kann das ihr geweihte Gotteshaus erst nachher entstanden sein. Die Kirche ist ein gotisches Bauwerk mit Westturm, Langhaus und Chor (Entnommen aus Großhabersdorf - Eine Gemeinde im Wandel der Geschichte von Michael Kroner)" Die Kirche ist schlicht im Inneren; ein kleiner Barockaltar mit zwei gedrehten Säulen befindet sich vor der Orgelempore. Bunte Glasfenster in kräftigen Farben, Meisterwerke des Nürnberger Kunstkreises aus dem 14. Jahrhundert, leuchten zu beiden Seiten der Orgel.

Seit 1516 zeigt die Großhabersdorfer Turmuhr die Stunden an.