St. Vincentius (Hattenheim)

St. Vincentius

Die katholische, ehemalige Pfarrkirche St. Vincentius ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Hattenheim, einem Ortsbezirk der Stadt Eltville am Rhein. St. Vincentius in Hattenheim bildete zusammen mit St. Peter und Paul in Eltville, St. Markus in Erbach und St. Valentinus in Kiedrich den Gemeindeverband „Pastoraler Raum Eltville“. Seit 2015 ist St. Vincentius eine Filialkirche der Pfarrei St. Peter und Paul Rheingau, einer Pfarrei neuen Typs. Jetzt ist St. Peter und Paul in Eltville auch Pfarrkirche von Hattenheim.[1]

Geschichte

Die Kirche wurde dem Märtyrer Vinzenz von Valencia geweiht. Seine Figur, mit dem Feuerrost in der Hand als dem Sinnbild seines Martyriums, ziert den Türsturz des Haupteingangs.

Von der mittelalterlichen, um 1240 erbauten Kirche ist nur der um 1240 errichtete Turm erhalten. Von 1739 bis 1740 wurde der rechteckige Barocksaal mit dem eingezogenen Chor gebaut. An der Decke sind Malereien von Johann Voleanus zu sehen. Die einheitliche Innenausstattung von 1740 ist vollständig erhalten. Vor der Kirche steht eine Kreuzigungsgruppe aus der Werkstatt von Hans Backoffen, entstanden um 1508–1510.[2]

  • Figur des Heiligen Vinzenz von Valencia über dem Haupteingang

    Figur des Heiligen Vinzenz von Valencia über dem Haupteingang

  • Blick in den Chorraum

    Blick in den Chorraum

  • Orgelprospekt des Johannes Kohlhaas dem Älteren

    Orgelprospekt des Johannes Kohlhaas dem Älteren

  • Ehrenfenster der Hattenheimer Gefallenen des I. WK., geschaffen von Professor August Weckbecker[3] dem Bruder des Pfarrers Karl Weckbecker, der die Gemeinde von 1927 bis 1938 betreute.[4] Gestiftet von Ernst Langwerth von Simmern

    Ehrenfenster der Hattenheimer Gefallenen des I. WK., geschaffen von Professor August Weckbecker[3] dem Bruder des Pfarrers Karl Weckbecker, der die Gemeinde von 1927 bis 1938 betreute.[4] Gestiftet von Ernst Langwerth von Simmern

  • Kreuzigungsgruppe aus der Werkstatt von Hans Backoffen

    Kreuzigungsgruppe aus der Werkstatt von Hans Backoffen

Orgel

Die Orgel wurde 1906 von der Orgelbaufirma Johannes Klais (Bonn) erbaut. Sie steht in einem historischen Orgelgehäuse, das 1740 von Johannes Kohlhaas dem Älteren geschaffen wurde. Das auffallend grundtönig disponierte Instrument hat 23 Register auf zwei Manualen und Pedal. Es verfügt über keine Zungenstimme(n). Die Trakturen sind pneumatisch. Als Spielhilfen verfügt das Instrument über feste Kombinationen sowie eine Melodiekoppel und eine Suboktavkoppel, die außer Funktion sind.[5]

I Hauptwerk C–f3
1.Bordun16′
2.Principal8′
3.Gedackt8′
4.Quintatön8′
5.Hohlflöte8′
6.Gambe8′
7.Gemshorn8′
8.Äoline8′
9.Octave4′
10.Rohrflöte4′
11.Quinte2 2⁄3′
12.Cornett IV
13.Mixtur IV
II Hinterwerk C–f3
14.Principal8′
15.Lieblich Gedackt8′
16.Salicional8′
17.Vox coelestis8′
18.Dolce8′
19.Flaut travers4′
Pedal C–f1
20.Principalbass16′
21.Subbass16′
22.Violoncello8′
23.Flötbass4′

Glocken

Das Geläute der St.-Vincentius-Kirche in Hattenheim besteht aus vier Glocken. Die beiden Weltkriege überdauerten zwei historische Glocken aus dem 15. und 16. Jahrhundert, sie werden ergänzt durch zwei Nachkriegsglocken der Glockengießerei Hamm aus Regensburg.

Geläutedisposition: es′ – f′ – g′ – b′

Nr.
 		Name
 		Masse (kg)Ø
(mm)		Schlagton
(16tel)		Gussjahr
 		Glockengießer
 		Inschrift
 
1Osanna1.364es11477Martin Müller, Frankfurt„Osanna heissen ich, Meister Martin Müller von Frankfurt gos mich 1477.“
2Maria1.080f116. Jh.Hans zu Frankfurt„Mariae Glock heiss ich, zu Gottes Ehr läut ich, Meister Hans zu Frankfurt goss mich.“
3g11947/48Hamm, Regensburg
4b11947/48Hamm, Regensburg

[6]

Literatur

  • Reclams Kunstführer, Band III, Rheinlande und Westfalen, Baudenkmäler, 1975, ISBN 3-15-008401-6

Weblinks

Commons: St. Vincentius – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. ↑ Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/peterundpaul-rheingau.de
  2. ↑ Peter Metz: Backoffen (Backoff, Backoffenn, Backoiffen, Backofen), Hans, von Sulzbach (Sultzpach). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 506 f. (Digitalisat).
  3. ↑ Karl Busch August Weckbecker 1888–1939, Verlag: Schnell & Steiner, München – Zürich, 1963, Werkverzeichnis Nr. 215, Seite 36
  4. ↑ https://www.rheingau-echo.de/nachrichten/region/eltville/80-todestag-noch-unvergessen-id37421.html
  5. ↑ Informationen zur Orgel
  6. ↑ Youtube, Hattenheim St. Vincentius Geläute

Koordinaten: 50° 0′ 48″ N, 8° 3′ 38″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hattenheim St Vincentius Backoffen.jpg
Autor/Urheber: Haffitt, Lizenz: CC0
Kreuzigungsgruppe aus der Werkstatt von Hans Backoffen vor der katholischen Pfarrkirche St. Vincentius in Hattenheim, Rheingau-Taunus-Kreis
Hattenheim - Kirche - St Vinzenz.jpg
Autor/Urheber: Oliver Abels (SBT), Lizenz: CC BY-SA 3.0
St. Vinzenz über dem Eingang der Kirche in Hattenheim, Rheingau, Hessen
HattenheimStVincentiusSO.JPG
Katholische Pfarrkirche Sankt Vincentius in Hattenheim im Rheingau, Blick von Südosten
Hattenheim St.Vincentius Kirchenfenster A. Weckbecker.jpg
Autor/Urheber: RichHein, Lizenz: CC BY 3.0
Eltville - Hattenheim im Rheingau , St.Vincentiuskirche. Kirchenfenster zum Gedächtnis der im I. WK Gefallenen aus Hattenheim. 1921 geschaffen von Professor August Weckbecker dem Bruder des Pfarrers Karl Weckbecker der die Gemeinde von 1927 bis 1938 betreute. Gestiftet von Ernst Langwerth von Simmern
Hattenheim, parochiekerk St. Vincnetius, interieur.jpg
Autor/Urheber: RomkeHoekstra, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Hattenheim, parochiekerk St. Vincentius, interieur