St. Regis Hotel

Zeichnung des St Regis Hotels in New York 1904
Das Logo des Hotels

Das St. Regis Hotel in New York befindet sich an der Ecke Fifth Avenue und der 55ten Straße in Midtown Manhattan und ist bekannt als eines der exklusivsten Hotels der Welt. Es gehört heute zur Starwood Hotels & Resorts Worldwide.

Geschichte

Als John Jacob Astor IV 1901 die Planung für das Hotel begann, befand sich der heutige Standort in einer reinen Wohngegend. Astors Ziel war es, ein Hotel zu erbauen, in dem sich die Gäste fühlten, als wären sie bei ihm zu Hause eingeladen. Tatsächlich nutzte er das Hotel gerne für seine Gäste, welche seiner Einladung folgten und New York besuchten.

Das Gebäude wurde 1904 von den Architekten Trowbridge and Livingston unter JJ Astor IV im Beaux-Arts-Stil erbaut und war damals mit 20 Stockwerken das höchste Hotelgebäude der Stadt. Astors ursprünglicher Gedanke war, die kultivierte Atmosphäre, den besonderen Charme, den hervorragenden Service und die herzliche Gastlichkeit der Alten Welt in der Neuen fortleben zu lassen. Die Ausstattung der 182 Zimmer und 74 Suiten umfasst speziell angefertigtes Mobiliar im Stil Louis XIV, Wandvertäfelungen, Stuckdecken und Marmorbäder. Das St. Regis Hotel erhielt seinen Namen von einem exklusiven Resort am St. Regis See in den Adirondacks.

Alle Zimmer wurden mit Feueralarmsystem, einer Zentralheizung und einem Luftkühlungssystem ausgestattet. Die Raumtemperatur konnte individuell eingestellt werden. Es heißt, dass das St. Regis das erste Gebäude der Welt war, welches mit einer Klimaanlage ausgestattet wurde. Diese Annehmlichkeiten waren für damalige Verhältnisse hochmodern. So wurden auch Telefone in allen Zimmern installiert. Ein auf den Fluren befindliches Postrutschensystem beförderte Briefe auf schnellstem Wege in die Lobby. Um das Reinigen der Zimmer schnell und effektiv zu gestalten, erhielt das Haus eines der ersten zentralen Staubsaugersysteme. Die Zimmermädchen brauchten lediglich einen Schlauch an die Wandvorrichtung anzuschließen. Astors Philosophie war es, dass jeder Gast sein Zimmer so vorfinden sollte, als wäre er der erste Besucher. Die seidenen Wandbespannungen und Antiquitäten verliehen den Zimmern eine sehr persönliche und individuelle Note. Ein Butlerservice steht auch heute noch auf allen Etagen zur Verfügung. Zur Eröffnung 1904 soll es im Hotel 47 Steinway-Flügel gegeben haben. Die öffentlichen Räume wie Bars und Restaurants fielen im Vergleich zu der Größe des Hotels recht klein aus. Dies wurde als Zeichen gedeutet, dass Astor die großen Mengen der New Yorker High Society aus der Peacock Alley im Waldorf-Astoria oder der Lobby des anderen Astor Hotels am Times Square nicht in seinem eleganten St. Regis Hotel haben wollte. Auf dem Dach wurde ein im japanischen Stil eingerichteter Sommergarten eröffnet. Des Weiteren verfügte das Hotel über eine Terrasse an der Fifth Avenue, welche bei der Verbreiterung der Straße später abgerissen werden musste.

Astor ertrank 1912 als Passagier in Parlour-Suite C 62/64 beim Untergang der Titanic. Nach Astors Tod wurde das Hotel an eine Firma namens Duke Management verkauft, welche das Hotel 1927 unter den Architekten Sloan & Robertson um einen Anbau samt schmuckloser Fassade in Richtung Madison Avenue erweitern ließ. Im Jahre 1966 übernahm ITT Sheraton die Führung des Hotels.

Im Jahre 1988 schloss das St. Regis Hotel New York zwecks einer dreijährigen Renovierung unter Architekt David Beer. Neben der Außenfassade wurden sämtliche Bars, Restaurants und Konferenzräume neu gestaltet. In vielen öffentlichen Räumen sowie der Lobby musste Asbest entfernt werden. Eine besondere Herausforderung stellte die Suche nach gleichfarbigem Marmor dar, welcher im Original vor 90 Jahren direkt aus Italien geliefert wurde. Um die einzelnen Zimmer zu vergrößern, wurden aus ehemals 557 Zimmern nun 313 Zimmer und 52 Suiten (darunter fünf Designer-Suiten: Oriental Suite, Christian Dior Suite, Tiffany Suite, Imperial Suite und Presidential Suite) gemacht. An der Seite zur Fifth Avenue entstanden vier Geschäfte (St. Regis Boutique, Bijan, Godiva und Christian Dior). Bei der Wiedereröffnung im Jahre 1991 wurde das Restaurant Lespinasse vorgestellt.

Starwood Hotels & Resorts übernahm im Februar 1998 ITT Sheraton für 14,3 Milliarden USD und damit die Marken Sheraton, Four Points by Sheraton und The Luxury Collection. Darunter auch das The St. Regis New York.

Eine Legende erzählt von einem Tunnel unterhalb der 5th Avenue, welcher das Peninsula Hotel mit dem St. Regis Hotel verbindet. Durch diesen Tunnel sollen während der Prohibitionszeit alkoholische Getränke aus dem Weinkeller des St. Regis Hotels hinüber in das Peninsula Hotel gebracht worden sein. Dem Peninsula Hotel war es seiner Zeit nicht gestattet, Alkohol auszuschenken, da es sich in einer Entfernung von unter 200 Fuß von einer Kirche befand (The Fifth Avenue Presbyterian Church).

2006 wurde das St. Regis Hotel vom Mobil-Reiseführer mit Fünf Sternen ausgezeichnet und erhielt zudem zum 15. Mal in Folge die Auszeichnung Fünf Diamanten des Amerikanischen Automobilclubs. Im Jahre 2005 wurde das St. Regis von den Lesern der Zeitschrift Institutional Investor zum Besten Business Hotel der Welt gewählt.

Im gleichen Jahr wurden 59 der 313 Hotelzimmer während Umbauarbeiten zu 24 Condominium Appartements und 22 Condo-Hotel-Einheiten umgebaut. Die Appartements befinden sich auf der zehnten und elften Etage, die Studios auf der achten und neunten. Die 22 Studios werden unter dem Namen St. Regis Residence Club ab einem Kaufpreis von 1,6 Millionen USD angeboten. Das St. Regis folgte damit einem Trend wie schon das nahe gelegene Plaza Hotel, welches einen Großteil seiner Hotelzimmer zu Eigentumswohnungen umbauen ließ.

Das heutige Hotel verfügt über 182 Zimmer und 74 Suiten, 4.545 m² Tagungsflächen, verteilt auf 15 Räume für bis zu 600 Gäste. Außerdem wird ein Fitness-Center und ein Wellnessbereich angeboten. Astor Court, King Cole Bar und das neue Adour by Alain Ducasse bilden den gastronomischen Teil des Hotels.

Lespinasse

Jeanne Julie de Lespinasse (1732–1776) war eine französische Salonnière. Sie war namensgebend für das Restaurant Lespinasse. Bei der Eröffnung 1904 lag das erste Restaurant an der Fensterfront zur 55ten Straße. Ganz im französischen Stil, in Vanillefarbe und Gold gehalten, serviert das Lespinasse seit seiner Eröffnung 1991 französische Küche und Weine. Anfangs nicht sonderlich erfolgreich, wurde das Lespinasse erst bekannt, nachdem Chef Gray Kunz vom Restaurant Adrienne im benachbarten Peninsula Hotel in das Lespinasse wechselte. Im Jahre 1999 verließ Chef Kunz das St. Regis Hotel und eröffnete kürzlich das CafeGray im neuen Time Warner Center, am Columbus Circle. Im März 2007 wurde das Lespinasse unter Alain Ducasse zum „Adour“. Ducasse schloss sein bisheriges Restaurant im Essex House.

King Cole Bar

Die King Cole Bar ist mit Kirschholzmöbeln und Stühlen im Stil des 19. Jahrhunderts eingerichtet und war lange Zeit Manhattans größte und eleganteste Bar. Bei Eröffnung des Hotels trug die Bar den Namen „The St. Regis Bar“. Später erhielt die King Cole Bar ihren Namen von dem Gemälde Old King Cole von Maxfield Parrish (1870–1966) aus dem Jahre 1920, welches an der Rückseite hinter der Bar zu sehen ist. Das Gemälde hing vorerst im Knickerbocker Hotel, bevor es im St. Regis Hotel seinen heutigen Platz fand.

In den 1920er Jahren wurde die erste Bloody Mary im Ritz Hotel in Paris von Fernand Petoit gemixt. Petoit kam in den 1930er Jahren in die King Cole Bar des St. Regis Hotels und stellte dort seinen neuen Drink vor. Das Hotel wollte den Drink ursprünglich „Red Snapper“ nennen, setzte sich jedoch nicht durch. Seitdem trug der würzige Drink den Namen Bloody Mary und wurde weltweit bekannt.

Zukunft

Starwood Hotels & Resorts, mit Hauptsitz in White Plains begann 1999 den Namen The St. Regis Hotels als Markenzeichen (Branding) seiner besten Hotels zu verwenden.

Das erste Hotel, das dem New Yorker Flaggschiff folgte, war das The St. Regis Hotel in Washington, D.C. Kurz danach folgte das The St. Regis Hotel in Aspen Anfang 1999. Das St. Regis in Rom wurde das Erste in Europa. Weitere St. Regis Hotels befinden sich u. a. in Houston, Peking, Los Angeles, Shanghai, Singapur, Monarch Beach, London und auf Mallorca. Als erste Dependance in Osteuropa entsteht im zurzeit (Stand Dezember 2020) Bau befindlichen Belgrade Tower ein St. Regis Hotel sowie Luxus-Wohnquartiere.

Weblinks

Koordinaten: 40° 45′ 40,9″ N, 73° 58′ 28,9″ W

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St. Regis Hotel, Fifth Avenue and Fifty-fifth Street, New York City