St. Matthäus (Heroldsberg)

(c) Ailura, CC BY-SA 3.0 AT
St. Matthäus (Heroldsberg)
Albrecht Dürer: „Das Kirchdorf“ (1510)

St. Matthäus ist eine über 500 Jahre alte evangelische Kirche in der mittelfränkischen Marktgemeinde Heroldsberg. Die 1477 als „St. Margaretha“ erstmals in einer Urkunde des Bistums Bamberg erwähnte Kirche erhielt ihren heutigen Namen St. Matthäus nach der Reformation im Jahre 1525.[1] Der Kirchenbau liegt eingebettet zwischen den vier Heroldsberger Schlössern auf einer Anhöhe und ist bekannt durch Albrecht Dürers Federzeichnung „Das Kirchdorf“ (1510).[2][3]

Baugeschichte

Die Kirche wurde ursprünglich als Wehrkirche/Burgkirche angelegt. Sie war gekennzeichnet durch Wehrgänge, Vorrats- und Unterkunftsräume sowie Wachtürme. Die Befestigungsanlagen wurden im 19. Jahrhundert größtenteils abgebrochen. Dicke Sandsteinmauern um den Kirchenhof zeugen noch von der ehemaligen Befestigung.

Ältester erhaltener Bauteil des Kirchenbaus ist der im 12.–13. Jahrhundert errichtete Kirchturm. Dieser erhielt seine heutige Form mit den vier Scharwachtürmen bei einem Umbau im Jahr 1435 und kennzeichnet den Wehrcharakter des Kirchenbaus. Im Eingangsbereich des Turms befinden sich fragmentarisch erhaltene Fresken der vier Evangelisten: Matthäus (Mensch), Markus (Löwe), Lukas (Stier) und Johannes (Adler). Die Malereien gehen auf die Zeit um 1380 zurück.[4][1]

Chor und Altar der Kirche wurden 1444 geweiht. Das Mittelschiff erhielt seine heutige Form 1820/21 nach einer Aufstockung. Dabei wurde das Dach angehoben und eine zweite Empore eingebaut. Die Bemalung der Emporenbrüstung wurde 1977 nach dem ehemaligen klassizistisch-biedermeierlichen Dekor von 1821 wiederhergestellt.[1]

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm der Kirche durch amerikanischen Beschuss beschädigt. Nachdem erste Schäden bereits 1946/47 beseitigt worden waren, erfolgte die vollständige Behebung der durch den Krieg verursachten Schäden im Jahr 1956.[5]

Seit März 2018 steht das Pfarrerehepaar Cornelia und Thilo Auers der Kirchengemeinde Heroldsberg vor.[6]

Literatur

  • August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 119–122.

Weblinks

Commons: St. Matthäus (Heroldsberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Eberhard Brunel.Geuder, Dieter Kaletsch: Heroldsberg heute. Hrsg.: Kulturfreunde Heroldsberg e.V. Helmut Preußler Verlag, Nürnberg 2006, S. 14.
  2. OTTO MITIUS: DÜRERS „KIRCHDORF“: HANDZEICHNUNG VOM JAHRE 1510 IN DER SAMMLUNG BONNAT ZU BAYONNE (LIPPMANN 355). In: Monatshefte für Kunstwissenschaft. Band 6, Nr. 6, 1913, ISSN 0863-5811, S. 245–253.
  3. Dürer in Heroldsberg: Federzeichnung Das Kirchdorf. Abgerufen am 29. März 2020.
  4. admin: Sehenswürdigkeiten. In: Gemeinde Heroldsberg. Abgerufen am 29. März 2020.
  5. Die Kirche St. Matthäus | Evang. Kirchengemeinde St. Matthäus Heroldsberg. Abgerufen am 29. März 2020.
  6. Erlanger Nachrichten: Endlich neue Pfarrer in Heroldsberg. 20. März 2018, abgerufen am 29. März 2020.

Koordinaten: 49° 32′ 9,2″ N, 11° 9′ 30,3″ O

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Sankt Margaretha (Heroldsberg)

Dieses Bild zeigt ein Baudenkmal.
Es ist Teil der Denkmalliste von Heroldsberg, Nr. D-5-72-131-18.
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Albrecht Dürer: "Das Kirchdorf" (1510)