St. Martin (Gemeinde Sankt Martin an der Raab)

St. Martin [an der Raab] (Hauptort einer Marktgemeinde)
Ortschaft Sankt Martin an der Raab
Katastralgemeinde St. Martin an der Raab
St. Martin (Gemeinde Sankt Martin an der Raab) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandJennersdorf (JE), Burgenland
GerichtsbezirkGüssing
Pol. GemeindeSankt Martin an der Raab
Koordinaten46° 55′ 9″ N, 16° 8′ 6″ O
Höhe274 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft585 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG6,51 km²
Postleitzahl8383 Sankt Martin an der Raab
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer00114
Katastralgemeinde-Nummer31127
Zählsprengel/ -bezirkSt.Martin an der Raab (10509 000)
Bild
Detailansicht des Ortes mit Gemeindeamt
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld
f0
585

St. Martin, auch Sankt Martin an der Raab, ungarisch Szent-Márton bzw. Rábaszentmárton, ist ein Ort im Südburgenland wie auch Gemeindehauptort, Ortschaft und Katastralgemeinde der Marktgemeinde Sankt Martin an der Raab im Bezirk Jennersdorf, Burgenland.

Geographie

Der Ort befindet sich 2 Kilometer direkt südlich von Jennersdorf. Er liegt rechtsufrig (südlich) an der Raab, am Fuß des Neuhauser Hügellands, auf um die 275 m ü. A. Höhe.

Der Ort St. Martin ist das Kirchdorf der Pfarrkirche zum Hl. Martin. Diese liegt jedoch etwas oberhalb, im Kirchweiler Kirchengreut, der zur Ortschaft Eisenberg und Katastralgemeinde Neumarkt gehört. Dafür sind die Rotte Mühlanger westlich, an der Anschlussstelle der Güssinger Straße (B57), wie auch südwestlich der Ort Drosen weitgehend mit St. Martin verwachsen.

Die Ortschaft Sankt Martin an der Raab respektive Katastralgemeinde St. Martin an der Raab umfasst mit 650 Hektar und mit 585 Einwohnern (Stand: 1. Jänner 2024)[1] neben Mühlanger und Drosen auch – südwestlich den Riedel zwischen Doiberbach und Drosenbach hinauf – die Orte Wehappeck, Mittereck und Schaffereck.

Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden:
Jennersdorf (Stadt, O u. KG; Gem. Jennersdorf)
Doiber (O u. KG)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Mühlanger
Drosen


Oberdrosen (O u. KG)
Kirchengreut
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Blick vom Jennersdorfer Tafelberg über das Raabtal auf Sankt Martin, links erhöht Kirchengreut mit der Pfarrkirche, hinten das Neuhauser Hügelland, mit dem St.-Martiner Riedel Mitte rechts.

Geschichte, Infrastruktur und Kultur

Pfarrkirche Sankt Martin (Barockbau von 1746)

Die heutige Siedlung wurde 1387 erstmals urkundlich erwähnt, ist aber möglicherweise älter: Die alte Kirche stammte aus dem 13. Jahrhundert, und die Pfarrei wurde zu dieser Zeit gegründet.

Am 8. Juni 1867 wurde der einheitliche Kaiserstaat Österreich-Ungarn politisch in die selbständigen Reichshälften Österreich und Ungarn geteilt. Welten gehörte damit wie das gesamte Burgenland bis 1921 zur ungarischen Reichshälfte (Transleithanien), Region Deutsch-Westungarn. Eigentlich mehrheitlich deutschsprachig, musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest seit 1898 der ungarische Ortsname Szent-Márton verwendet werden. Mit den Verträgen von St. Germain und Trianon kam die Gemeinde 1919/23 an Österreich. Als Folge des Anschlusses an das Deutsche Reich erfolge 1938 die Auflösung des Burgenlandes. Welten gehörte bis 1945 zum Kreis Feldbach, Gau Steiermark.

Drosen hieß ursprünglich Untere Straße (auch Unter-Strasing; Alsó-Strázsa oder Unter-Drossen) und bildete zusammen mit Oberdrosen die Gemeinde Alsó- és Felső-Strázsa (Untere und Obere Straße).[2] Der Name Mühlanger bezieht sich auf die historische Sankt Martiner Mühle an der Raab.[3]

Mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 1971 wurden aufgrund des Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes die vordem selbständige Gemeinde Welten, Gritsch, Doiber, Neumarkt und Oberdrosen mit der Gemeinde St. Martin an der Raab zusammengeschlossen.[4] Das ursprüngliche Gemeindegebiet bildet die heutige Katastralgemeinde.

Tourismus

Der Ort ist Teil des grenzüberschreitenden Naturparks Raab-Őrség-Goričko, der österreichische Teil ist der Naturpark Raab.

Die Hügellandschaft im Vierländereck Burgenland, Steiermark, Slowenien, und Ungarn ist vor allem bei Radfahrern beliebt. Der Fernweg ist der R11-Radwanderweg im Raabtal von Fladnitz an der Teichalm nach Jennersdorf.[5] In St. Martin beginnt der Radweg Neuhauser Hügelland (B70), dessen 43,3 km langer Rundkurs über Oberdrosen, Tauka, Kalch, Neuhaus am Klausenbach, den Hirzenriegel, Welten und Doiber wieder zurück nach St. Martin führt, mit 569 Höhenmeter eher sportlich angelegt.[6]

Nachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Vergl. Franz Raffelsperger: Allgemeines geographisch-statistisches Lexikon aller Österreichischen Staaten. Einträge Drossen Band 1, 1846, S. 201 (Digitalisat, Google); und Strasza, Alsó, Band 5, 1848, S. 8 (1406, 1.; Google, beide vollständige Ansicht).
  3. Franzisco-Josephinische Landesaufnahme (um 1880); der Franziszäische Kataster, Blatt St. Martin an der Raab (Rábaszentmárton), 1857, benennt die Mühle nicht.
  4. Bundeskanzleramt: Gesetz vom 1. September 1970 über Gebietsänderungen von Gemeinden (Gemeindestrukturverbesserungsgesetz) (abgerufen am 11. November 2014)
  5. raabtal-radweg.at – mit Routenkarte.
  6. Die schönsten Radwege Österreichs: Radweg Neuhauser Hügelland B70, fahr-radwege.com (abgerufen am 11. November 2011).

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Positionskarte von Österreich
2009 09 06 St.Martin an der Raab vom Tafelberg Panorama1.jpg
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Blick vom Tafelberg auf Sankt Martin an der Raab. Das Foto zeigt den Ort von Norden.
Sankt Martin an der Raab Panorama.jpg
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Sankt Martin an der Raab_Detailansicht mit Gemeindeamt
Pfarrkirche Sankt Martin an der Raab 07.JPG
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Pfarrkirche St. Martin an der Raab