St. Martin (Froitzheim)

St. Martin in Froitzheim
St. Martin von Oben

St. Martin ist die römisch-katholische Filialkirche des Ortsteils Froitzheim der Gemeinde Vettweiß im Kreis Düren (Nordrhein-Westfalen).

Die Kirche ist unter Nummer Fro-6 in die Liste der Baudenkmäler in Vettweiß eingetragen und dem hl. Martin von Tours geweiht.

Geschichte

In Froitzheim besteht bereits seit dem 9. Jahrhundert ein Kirchengebäude.[1] Das heutige Gotteshaus wurde von 1868 bis 1870 im neuromanischen Baustil nach Plänen des Kölner Architekten Heinrich Nagelschmidt erbaut. Die Kirche ist eine dreischiffige Hallenkirche mit halbkreisförmiger Apsis im Osten und viergeschossigem Glockenturm im Westen.[2]

Seit 2010 ist Froitzheim keine eigenständige Pfarre mehr, wodurch die Kirche auch den Rang einer Pfarrkirche verlor und zur Filialkirche herabgestuft wurde. Die ehemalige Pfarre wurde mit den restlichen Pfarreien auf Vettweißer Gemeindegebiet zur Großpfarre St. Marien Vettweiß zusammengelegt.[3]

Ausstattung

In der Kirche befinden sich ein neuromanischer Hochaltar und neuromanische Kirchenbänke. Des Weiteren ist die Ausmalung aus der Erbauungszeit in großen Teilen erhalten. Die Fenster sind um 1970 geschaffen worden.[4] Die Orgel der Kirche stammt aus dem Jahr 1886 und ist ein Werk des Bonner Orgelbauers Johannes Klais. Die Orgel besitzt 13 Register und ist im Originalzustand erhalten.

Glocken

Im Jahr 1898 goss die Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen drei Bronzeglocken für die Martinskirche mit der Schlagtonreihe: fis′ – a′ – h′. Es war ein Guss von Karl Otto von der Gießerei Otto aus Hemelingen.[5] Zwei der drei Glocken wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Im Jahr 1921 ergänzte Werner Hüesker von der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher das Geläut durch zwei neue Bronzeglocken. Die alte OTTO-Glocke und die beiden von Petit & Edelbrock wurden im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt und eingeschmolzen. Heute befinden sich im Glockenturm drei Bronzeglocken der Glockengießerei F. Otto aus Bremen-Hemelingen, die Dieter Otto 1962 mit der gleichen Schlagtonreihe wie 1898 goss.[6][7]

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
(HT-1/16)
Gießer
 
Gussjahr
 
1-1089720fis1Dieter Otto, Fa. F. Otto, Bremen-Hemelingen1962
2-915450a1Dieter Otto, Fa. F. Otto, Bremen-Hemelingen1962
3-800325h1Dieter Otto, Fa. F. Otto, Bremen-Hemelingen1962

Motiv: Te Deum

Pfarrer

Folgende Priester wirkten bis zur Auflösung der Pfarre als Pastor an St. Martin:[8]

von – bisName
1912–1937Wilhelm Küppers
1937–1958Johannes Klaßen
1958–1969Jakob Grefertz
1969–1972Wilhelm Huppertz
1972–1973Carl Heinz Jünemann
1973–1979P. Matthias Ruypers SMM
1979–1988P. Heinz Bornheim MSF
1988–2003Martin Schultheis
2003–2005Wilhelm Lennarz
2005–2010Gerd Kraus

Weblinks

Commons: St. Martin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Froitzheim. In: www.vettweiss.de. Abgerufen am 14. September 2016.
  2. Kath. Pfarrkirche St. Martin in Vettweiß - Froitzheim. In: Homepage von Käthe und Bernd Limburg. Abgerufen am 14. September 2016.
  3. Christoph Hahn: Neue Pfarre St. Marien Vettweiß erhält die Tradition. In: Dürener Zeitung. Abgerufen am 14. September 2016.
  4. Vettweiß-Froitzheim, Kath. Kirche St. Martin. In: Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. Abgerufen am 14. September 2016.
  5. Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Düren, S. 367 f.
  6. Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, insbesondere Seiten 510, 559.
  7. Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, insbesondere S. 476, 513, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
  8. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen 3. Ausgabe, Aachen 1994, S. 455.

Koordinaten: 50° 42′ 46,7″ N, 6° 34′ 14,9″ O

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St. Martin (Froitzheim) von Westen
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Froitzheimer Kirche, Luftaufnahme (2015)