St. Lambertus (Mingolsheim)

St. Lambertus von Osten
St. Lambertus von Westen
Blick zum Chorbereich

Die Kirche St. Lambertus ist eine katholische Kirche der Pfarrgemeinde St. Lambertus Mingolsheim, einem Ortsteil von Bad Schönborn. Sie ist dem Erzbistum Freiburg unterstellt und gehört zur Seelsorgeeinheit Schönborn-Kronau im Dekanat Bruchsal. Der heilige Lambertus ist der Kirchenpatron.

Geschichte

Der Ursprung der Kirche liegt im achten Jahrhundert. Aus dem fünfzehnten Jahrhundert stammt der gotische Chor und das Untergeschoss des Turmes. Nach 1760 wurde das barocke Langhaus mit barocker Ausstattung erstellt. Um 1900 entstand der neugotische Hochaltar. Um 1977 erfolgte eine umfassende Renovierung und moderne Altarraumausstattung. Die Seitenaltäre sind Maria und Rochus geweiht.

Orgel

1807 entstand von Andreas Ubhauser der Entwurf einer Orgel. Für ein zweimanualiges Instrument mit 22 Registern, in klassizistischer Ausführung und baugleich mit der Eichtersheimer Orgel, erhielt er mit 1550 Gulden den Zuschlag. Ein Jahr später, 1808 wurde dieser Orgelbau zum Abschluss gebracht. Trotz Reparaturen[2] überstand dieser Prospekt, (abgesehen von einer Renovation der Pfeifen um 1900 durch den Orgelbauer Kienle) die Zeit bis zu einer Vergrößerung der Kirche im Jahr 1954 mit einhergehendem Abbruch der Orgel.[3][4]

Prospekt mit Rückpositiv der Schmid-Orgel

Seit 1993 gibt es eine neue viermanualige mechanische Orgel der Fa. Gerhard Schmid aus Kaufbeuren. Das Instrument hat 50 Register auf vier Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektropneumatisch.[5]

I Rückpositiv C–g3
Gedackt8′
Prästant4′
Rohrflöte4′
Principal2′
Spitzquinte113
Octave1′
Cymbel12
Krummhorn8′
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
Gedacktpommer16′
Principal8′
Rohrflöte8′
Gamba8′
Octave4′
Quinte223
Octave2′
Mixtur V113
Scharf III1′
Trompete8′
Cymbelstern
III Schwellwerk C–g3
Bourdon16′
Holzflöte8′
Quintade8′
Salicional8′
Vox coelestis8′
Principal4′
Traversflöte4′
Nasat223
Waldflöte2′
Terz135
Sifflöte1′
Plein jeu V2′
Basson16′
Oboe8′
Schalmey4′
Tremulant
IV Récit C–g3
Spitzgedackt8′
Weitprincipal4′
Cornett V8′
Trompette-harmonique8′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
Principal16′
Subbaß16′
Quintbaß1023
Octavbaß8′
Gedacktbaß8′
Großterz623
Choralbaß4′
Nachthorn2′
Rauschbaß V223
Bombarde32′
Posaune16′
Trompete8′
Clarine4′

Glocken

Das Geläut besteht aus neun Glocken, wobei die neunte und bisher jüngste Glocke 2004 aufgehängt wurde. Es ist damit das umfangreichste Kirchengeläut einer Dorfpfarrkirche im Erzbistum Freiburg.[6]

Nr.NameGussjahrGießer, GussortDurchmesserMasseSchlagton
1Christus König1950Friedrich Wilhelm Schilling,
Heidelberg
1289 mm1300 kges′
2Maria1080 mm780 kgges′
3Lambertus850 mm341 kgb′
4Schutzengel1922Glockengießerei Bachert, Karlsruhe740 mm215 kgdes″
5Nikolaus von Flüe1987Karlsruher Glockengießerei630 mm174 kges″
6Mutter Teresa2003Rudolf Perner, Passau600 mm145 kgf″
7Benedictus1987Karlsruher Glockengießerei550 mm0118 kgges″
8Elisabeth von Thüringen1988490 mm098 kgas″
9Jean-Marie Vianney480 mm089 kgb″

Kreuzweg

Um 1987 wurde die Kopie eines Führich-Kreuzweges im Stil des Malers Joseph von Führich im Seitenschiff des Langhauses angebracht.

Vorplatz

Der Kirchenvorplatz wurde Prälat-Schanzenbach-Platz benannt, zur Erinnerung an den in Mingolsheim geborenen, zum Ehrenbürger ernannten und in Freiburg im Breisgau als Priester und Prälaten wirkenden Leonhard Schanzenbach.

Siehe auch

Literatur

  • Klaus Gaßner: Die große Schmid-Orgel der Pfarrkirche St. Lambertus Mingolsheim, Verlag der Jugendwerkstatt Östringen, 1993, ISBN 3-925 699-19-8

Weblinks

Commons: St. Lambertus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Chartres Labyrinth
  2. 1820 wurde eine Reparaturen von dem Konkurrenten Alffermann ausgeführt.
  3. GLA 229/67639, Gemeindearchiv Bad Schönborn A610, Pfarrarchiv Mingolsheim/Orgelbau.; 'Die Orgeln an St. Lambertus' in Die große Schmid-Orgel der Pfarrkirche St. Lambertus Mingolsheim, Seite 12–16
  4. Klaus Gaßner (Hrsg.): Bad Schönborner Geschichte. Die Chronik der wiedervereinigten Dörfer Mingolsheim und Langenbrücken. Band 2: Vom Großherzogtum Baden bis zur Gemeindefusion 1971. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2015, ISBN 978-3-89735-861-4. S. 241
  5. Näher Informationen zur Orgel
  6. youtube.com: Die Mingolsheimer Glocken

Koordinaten: 49° 13′ 7,3″ N, 8° 39′ 50″ O

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Die schlafenden Jünger, St. Lambertus (Mingolsheim)
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St. Lambertus Mingolsheim, Innenansicht
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Gedenkplatte an der St. Lambertus Kirche in Bad Mingolsheim. Die 4 Getöteten waren in dem Gefecht bei Ubstadt am 23. Juni 1849 gefallen und am folgenden Tag -morgens in der Frühe in Mingolsheim begraben- worden.
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St. Lambertus (Mingolsheim) von Osten, de:Mingolsheim