St. Jakobus (Brochenzell)

Pfarrkirche von Norden

Die katholische Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere in Meckenbeuren-Brochenzell wurde im Jahr 1275 erbaut und stellt damit das älteste Kirchengebäude in der Gemeinde Meckenbeuren dar. Außerdem ist sie eine Station am Jakobsweg.

Entstehungsgeschichte

Heilig-Kreuz-Kapelle
Strahlenkranzmadonna
Rosenkranzaltar aus dem Kloster Löwental
Jakobusstatue

Die einschiffige Kirche mit Ausrichtung nach Osten entstand vermutlich in der Zeit der zu Ende gehenden Spätromanik in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Eng verbunden mit dem aufkommenden Ortsnamen Brochenzell, der sich von gebrochener Zelle ableitet, wird in einem Konstanzer Investiturprotokoll von 1466 die Kirche als ruinosum, also als Ruine, bezeichnet.

Die Herren von Humpis, die die Herrschaft Brochenzell erwarben und das benachbarte Schloss erbauten, ließen auch die Kirche baulich verändern und gaben ihr schließlich 1624 ein gotisches Aussehen. 1734 wurde das Kirchengebäude barockisiert.

In den 1970er Jahren folgte ein grundlegender Umbau, der aufgrund des starken Bevölkerungszuwachses nötig wurde. So entstand im Süden des alten Kirchenschiffs ein Anbau, der seitdem als neues Schiff fungiert. Das alte Schiff hingegen wurde zum Chorraum umfunktioniert, während der alte Chorraum mit dem Rosenkranzaltar die Aufgabe einer Taufkapelle erhielt.

Rosenkranzaltar

Das bedeutendste Kunstwerk in der Kirche stellt der 1817 erworbene Rosenkranzaltar dar. Dieser stammte ursprünglich aus dem Dominikanerinnenkloster Löwental und wurde 1683/84 von Hans Georg Winkel in Bregenz geschaffen. Das Altarbild stammt von J. Feuchtmayr (um 1730).

Heilig-Kreuz-Kapelle

In unmittelbarer Nachbarschaft zur Pfarrkirche befindet sich die 1622 von Ortspfarrer Urban Lidel errichtete Heilig-Kreuz-Kapelle. Sie wurde im 18. Jahrhundert durch den Bau einer Vorhalle erweitert und fungiert heute als Gedenkstätte für die Gefallenen der beiden Weltkriege.

Jakobusweg

Brochenzell liegt am oberschwäbischen Jakobsweg. Der von Ravensburg herführende Weg teilt sich hier, verläuft östlich über Tettnang und Kressbronn am Bodensee nach Nonnenhorn bzw. westlich über Markdorf und Meersburg nach Konstanz. Ziel aller Jakobswege ist das Grab des Heiligen Jakobus im spanischen Santiago de Compostela.

Literatur

  • Kirchenführer St. Jakobus Brochenzell, hrsg. vom kath. Pfarramt Brochenzell, Meckenbeuren 2005.

Weblinks

Commons: St. Jakobus (Brochenzell) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 42′ 14″ N, 9° 32′ 59,8″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien

Brochenzell Heiligkreuzkapelle 3.jpg
Autor/Urheber: Photo: Andreas Praefcke, Lizenz: CC BY 3.0

Brochenzell, Gemeinde Meckenbeuren, Bodenseekreis
Heilig-Kreuz-Kapelle

Kreuzigungsgruppe (ca. 1625–1650)
Brochenzell St Jakobus Hauptschiff Jakob.jpg
Autor/Urheber: Photo: Andreas Praefcke, Lizenz: CC BY 3.0

Pfarrkirche St. Jakobus, Brochenzell, Gemeinde Meckenbeuren, Bodenseekreis

Figur „Hl. Jakobus der Große“, Anfang 16. Jh.
Brochenzell St Jakobus außen 1.jpg
Autor/Urheber: Photo: Andreas Praefcke, Lizenz: CC BY 3.0
Pfarrkirche St. Jakobus, Brochenzell, Gemeinde Meckenbeuren, Bodenseekreis
Brochenzell St Jakobus Chor Strahlenkranzmadonna.jpg
Autor/Urheber: Photo: Andreas Praefcke, Lizenz: CC BY 3.0

Pfarrkirche St. Jakobus, Brochenzell, Gemeinde Meckenbeuren, Bodenseekreis

Barocke Stahlenkranzmadonna
Brochenzell St Jakobus Chor Rosenkranzaltar.jpg
Autor/Urheber: Photo: Andreas Praefcke, Lizenz: CC BY 3.0

Pfarrkirche St. Jakobus, Brochenzell, Gemeinde Meckenbeuren, Bodenseekreis
Chorraum, Rosenkranzaltar von Hans Georg Winkel (Bregenz), 1683/1684


aus dem ehem. Dominikanerinnenkloster Löwental bei Friedrichshafen, seit 1817 in Brochenzell