St. Georgen am Ybbsfelde
Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Amstetten | |
Kfz-Kennzeichen: | AM | |
Fläche: | 22,83 km² | |
Koordinaten: | 48° 7′ N, 14° 56′ O | |
Höhe: | 272 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.863 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 125 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3304 | |
Vorwahl: | 07473 | |
Gemeindekennziffer: | 3 05 27 | |
NUTS-Region | AT121 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Marktstraße 30 3304 St. Georgen am Ybbsfelde | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister | Christoph Haselsteiner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) | ||
Lage von St. Georgen am Ybbsfelde im Bezirk Amstetten | ||
Gemeindeamt | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Georgen am Ybbsfelde[1] (auch Sankt Georgen am Ybbsfelde) ist eine Marktgemeinde mit 2863 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Amstetten in Niederösterreich.
Geografie
Die Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde liegt im Mostviertel in Niederösterreich. Etwa 14 Prozent der Fläche ist bewaldet.
Gemeindegliederung
Die Marktgemeinde besteht aus vier Katastralgemeinden:
- Hermannsdorf (3,07 km²)
- Krahof (8,07 km²)
- Leutzmannsdorf (5,10 km²)
- St. Georgen am Ybbsfelde (6,64 km²)
Das Gemeindegebiet umfasst sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):
- Hart (Gemeinde St. Georgen am Ybbsfelde) (463)
- Hermannsdorf (260) samt Au und Balldorf
- Krahof (347) samt Dipolzwiese, Führamühl, Höhenberg, Kienberg, Oehlsitzmühle, Sündhof und Vogelsang R
- Leutzmannsdorf (287)
- Matzendorf (162)
- St. Georgen am Ybbsfelde (1344) samt Allersdorf, Galtbrunn, Gumpenberg, Perasdorf, Thalling und Triesenegg
Nachbargemeinden
Viehdorf | Neustadtl an der Donau | |
Blindenmarkt (Bezirk Melk) | ||
Amstetten | Euratsfeld | Ferschnitz |
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Der Ort wurde erstmals 1230 im Babenberger Urbar urkundlich erwähnt. Die Georgskirche wurde schon in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts vermutlich als Teil der Wehranlage „Averhilteburchstal“ errichtet. 1529 und 1532 gab es Türkeneinfälle. Unter dem Einfluss der nahegelegenen Herrschaften Seisenegg und Freidegg wurde auch St. Georgen vorübergehend protestantisch. Im Bauernkrieg von 1597 sammelten sich in St. Georgen die Aufständischen. 1679 wütete die Pest in St. Georgen. 1683 wurde der Ort durch die Türken geplündert, 1741 und 1809 durch die Bayern und Franzosen. 1850 entstand die politische Gemeinde St. Georgen am Ybbsfelde.
Von 1915 bis 1918 befand sich bei Hart ein Kriegsgefangenenlager für russische, serbische, italienische und rumänische Kriegsgefangene. In dem bei Matzendorf gelegenen Lagerfriedhof haben 1839 Kriegsgefangene ihre letzte Ruhestätte gefunden.[3][4][5] 1931 spaltete sich Krahof wegen eines Streits über die Aufteilung von Unwetterentschädigungen ab. Seit 1971 bilden Krahof und St. Georgen am Ybbsfelde wieder eine gemeinsame Gemeinde.
1976 erfolgte die Markterhebung von St. Georgen am Ybbsfelde.
Bevölkerungsentwicklung
Mit 1. Jänner 2019 betrug die Bevölkerungszahl 2.877 Einwohner. 2001 gab es 2.548 Einwohner. 1991 hatte die Marktgemeinde 2.262 Einwohner, 1981 1.989 und im Jahr 1971 1.687 Einwohner.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche St. Georgen am Ybbsfelde hl. Georg: Eine erstmalige Erwähnung der Pfarrkirche St. Georgen am Ybbsfelde ist bereits um 1100 zu finden. Die Südseite des dreischiffigen Gotteshauses wurde 1381 und die nördliche Seitenkapelle 1419 dazugebaut. Unter Pfarrer Schmidl, der von 1863 bis 1891 die Pfarre leitete und der ein großer Marienverehrer war, wurde eine Lourdes-Statue aufgestellt, sodass St. Georgen für viele Gläubige zu einem Marien-Wallfahrtsort wurde. Um 1900 wurde die Einrichtung und Ausstattung der Kirche weitgehend regotisiert. Ein großer, neugotischer, reich geschnitzter Flügelaltar ist das Herzstück der Kirche. Anfang der 1930er Jahre gab es eine umfassende Kirchenrenovierung und die Pfarrkirche erhielt großteils ihr heutiges Aussehen. Besonders erwähnenswert sind neben dem im Barock-Stil gefertigten schwarz-goldgefassten Orgelgehäuse die Glasfenster im Presbyterium, darstellend die Geheimnisse des glorreichen Rosenkranzes.
- Metallstatue Hl. Georg: Entworfen und gefertigt wurde die Metallskulptur des Ortspatrons vom Künstler Odin Mohammed Rosenzweig. Im Jahr 2014 wurde diese im Ort aufgestellt und stellt seitdem ein Wahrzeichen der Marktgemeinde dar. Der Drache soll durch den Einbau von Pistolen und automatischen Gewehren das Böse der Gegenwart verkörpern.
Sport
- Union St. Georgen am Ybbsfelde: Die Union hat Sektionen für Fußball, Sportfliegen, Tennis, Tischtennis, Turnen und Wandern. Aushängeschild ist die 1979 gegründete Fußballsektion, die nach den Meistertiteln der Jahre 1996 und 1997 acht Jahre lang der Gebietsliga West angehörte und nun in der 1. Klasse West des Niederösterreichischen Fußballverbands spielt. In den letzten Jahren wurde die Sportanlage kontinuierlich erweitert. Bereits im August 1992 wurde eine überdachte Zuschauertribüne eingeweiht. 2004 wurde mit dem Bau eines neuen Klubhauses begonnen, welches im Sommer 2006 feierlich eröffnet wurde. Seither ist man stolz über eine der schönsten Sportanlagen im Mostviertel zu verfügen. Der SCU Raika St. Georgen hat sich vor allem im Bereich der Nachwuchsarbeit einen guten Ruf erarbeitet und bringt immer wieder Talente für die Kampfmannschaft hervor, die sich fast ausschließlich aus Eigenbauspielern zusammensetzt. Die Klubfarben sind schwarz-weiß. Nach dem Abstieg aus der Gebietsliga im Jahr 2005 wurde eine neue Mannschaft von Trainer Josef Raab zusammengestellt, die auf Anhieb den guten 4. Platz erreichen konnte. Nach der Herbstsaison 2006 belegt das Team Rang 2 in der Tabelle. Nach einem neuerlichen Abstieg im Jahr 2010 spielte der Verein seit der Saison 2010/11 in der 2. Klasse Yspertal. Der sofortige Wiederaufstieg wurde als Ziel ausgegeben. In der Saison 2011/12 gelang dem SCU unter Trainer Florin Calin der Aufstieg in die 1. Klasse West.
- 2005 wurde durch die Gemeinde und den Dorferneuerungsverein eine Freizeitanlage mit FunCourt und Beachvolleyballplatz gebaut. Nach Fertigstellung übernahm der Verein FunSport die Betreuung und organisiert und veranstaltet diverse Sportevents, Trainings und regelmäßige Spieltage. Der Platz steht allen St. Georgnern und FunSport-Mitgliedern zur sportlichen Betätigung zur Verfügung.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 90, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 122. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1.222. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 49 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es am Ort 15 Arbeitslose.
Bildung
In St. Georgen gibt es einen Kindergarten[6] und eine Volksschule.[7]
Politik
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 6 SPÖ, 2 FPÖ und 1 Sonstige.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 6 SPÖ und 2 FPÖ.[8]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 6 SPÖ und 1 FPÖ.[10]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ und 2 FPÖ.[11]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ und 3 FPÖ.[12]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP, 3 SPÖ und 1 FPÖ.[13]
Bürgermeister
- 1850–1888 Anton Dorninger
- 1888–1900 Lambert Ortner
- 1900–1915 Florian Dorninger
- 1915–1919 Josef Parb
- 1919–1938 Franz Klamminger
- 1938–1945 Franz Loibl
- 1945 Florian Dorninger
- 1945–1955 Johann Dammerer
- 1955–1965 Anton Hinterdorfer
- 1965–1998 Alois Jäger
- 1998–2009 Viktor Schneider (ÖVP)
- 2009–2019 Liselotte Kashofer (ÖVP)
- seit 2019 Christoph Haselsteiner (ÖVP)
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1990: Karl Grim (* 1926), ehemaliger Vizebürgermeister von St. Georgen am Ybbsfelde
- 1997: Josef Lammerhuber (1927–2020), Pfarrer von St. Georgen am Ybbsfelde[14]
- 1998: Alois Jäger (1938–2022), ehemaliger Bürgermeister von St. Georgen am Ybbsfelde[15]
- 1998: Josef Fink (1932–2009), Feuerwehrkommandant 1959–1996
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Leopold Vogl (1868–1940), Politiker (SdP)
- Maria Wageneder (* 1957), Sonderschullehrerin und Politikerin (Grüne)
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Bernhard Ebner (* 1973), Politiker (ÖVP)
Literatur
- Alfred Traindt und Karin Schamberger: Chronik der Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde. Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde, St. Georgen am Ybbsfelde 2011.
- Johann Ebner und Adi Gallhuber: Besinnliche Stätten. Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde, St. Georgen am Ybbsfelde 2007.
Weblinks
- St. Georgen am Ybbsfelde in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- Schloss Leutzmannsdorf. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- 30527 – St. Georgen am Ybbsfelde. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Topothek St. Georgen am Ybbsfelde Bildmaterial zur Gemeinde St. Georgen am Ybbsfelde, verortet, beschlagwortet und datiert
- www.st-georgen-ybbsfelde.gv.at Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde
Einzelnachweise
- ↑ Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt im Gesetz über die Gliederung des Landes Niederösterreich in Gemeinden LGBl.Nr.1030–94 vom 9. Dezember 2011 und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Österreichisches Staatsarchiv, abgerufen am 18. Dezember 2017
- ↑ Soldatenfriedhof. Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde, abgerufen am 25. Dezember 2022.
- ↑ Gedenkstein Kriegsgefangengenlager Hart. Marktgemeinde St. Georgen am Ybbsfelde, abgerufen am 25. Dezember 2022.
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 3. Oktober 2020.
- ↑ Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in St. Georgen am Ybbsfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in St. Georgen am Ybbsfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in St. Georgen am Ybbsfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in St. Georgen am Ybbsfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in St. Georgen am Ybbsfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 15. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in St. Georgen am Ybbsfelde. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 1. März 2020.
- ↑ Trauer um Pfarrer Josef Lammerhuber, www.noen.at, abgerufen am 26. Dezember 2020.
- ↑ Trauer um Ehrenbürger Alois Jäger. Abgerufen am 7. Februar 2022.
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Bezirk Amstetten
Wappen der Gemeinde Sankt Georgen am Ybbsfelde, Niederösterreich
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Im Kreisverkehr westlich des Hauptortes St. Georgen am Ybbsfelde steht seit 2014 eine Skulptur von Odin Mohammed Rosenzweig, die den Ortspatron, den hl. Georg, den Drachentöter darstellt. Der Drache soll durch den Einbau von Pistolen und automatischen Gewehren das Böse der Gegenwart verkörpern, im skelettierten Rumpf des Drachens findens sich noch Überreste der verspeisten Jungfrauen.
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Gemeindeamt von St. Georgen am Ybbsfelde, Niederösterreich.
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Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Amstetten hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
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St. Georgen am Ybbsfelde, vom Süden gesehen, zur Erntezeit. Der Mais steht noch auf den Feldern.