St. Georg (Diebach)

Diebach, St.-Georgs-Kirche, Blick nach Nordosten um Chorturm, rechts angeschnitten die neue Kirche
Innenraum der alten St.-Georgs-Kirche
Innenraum der neuen St.-Georgs-Kirche

Die römisch-katholische Kirche St. Georg ist die Pfarrkirche von Diebach, einem Stadtteil von Hammelburg im Landkreis Bad Kissingen. Sie gehört zu den Baudenkmälern von Hammelburg und ist unter der Nummer D-6-72-127-80 in der Bayerischen Denkmalliste registriert.

Geschichte, Beschreibung und Ausstattung

Alte Kirche

Die Kirche ist ein spätromanischer Bau aus dem 13. Jahrhundert. Sie besteht aus dem Langhaus, dem Querhaus und dem Chor im Untergeschoss des Kirchturms. Der Kirchturm ist viergeschossig und besitzt eine welsche Haube. Im Jahr 1508 wurden die Fenster in Spitzbogen umgeändert. Die Sakristei war in nachgotischer Zeit entstanden und musste 1972 für den Verbindungsgang zur neuen Kirche Platz machen. Im Jahr 1923 wurde das Kirchenschiff verlängert. Den Hochaltar bekrönt eine Reiterstatue des heiligen Georg. Die Hochaltarfiguren St. Urban und St. Ottilie sind jetzt in der neuen Kirche zu finden, ebenso eine Tragfigur St. Mariens um 1770. An der Westempore ist eine Muttergottes aus der Zeit um 1440 angebracht. Zu erwähnen sind auch die Grabdenkmäler für Dorothea († 1524) und Albrecht von Thüngen († 1533). Die alte Kirche stand seit Errichtung der neuen Kirche leer und wurde bis zum Jahr 2006 durch umfassende Restaurierung wieder zur Benutzung tauglich gemacht.

Neue Kirche

Die neue Kirche entstand 1973 bis 1974 unter dem Architekten Erwin van Aaken. Ein verglaster Verbindungsgang führt von ihr zum Chor der alten Kirche. Der Neubau ist auf quadratischem Grundriss errichtet und hat ein verschobenes Zeltdach mit Spitze über dem Altar. Er weist große Wandflächen auf, durchbrochen von sechs kunstverglasten Fenstern. Der Altar steht auf einer kreuzförmig gestalteten Altarinsel. An der bildhauerisch gestalteten Rückwand befindet sich ein Bronzetürentabernakel von Josef Ruppert aus Hammelburg. Die aus der alten Kirche übernommene Weise-Orgel von 1925 wurde im Jahr 2016 restauriert.

Geläut

Das Geläut enthält zwei sehr alte Glocken. Es erklingt im Gloria-Motiv.

Nr.SchlagtonNameInschriftDurchmesserGussjahrGlockengießer
1fis´Große GlockeDer Kirche dien ich, zu Gottes Wort ruf ich (mit Nennung des Gießers und des Pfarrers usw.).105 cm1599Sigmund Arnold, Fulda
2gis´St. GeorgHl. Georg bitte für uns (und Erwähnung der Gefallenen und Kriegsheimkehrer 1914-18).94 cm1953Fa. Czudnochowsky, Erding
3Kleine GlockeAnno domini milesimo quadragesimo octogesimo secundo85 cm1482unbekannt

Literatur

  • Robert Kümmert: Glocken des Landkreises Hammelburg, Würzburg 1955
  • Michael Rotschedl: Kirchenführer der Pfarreiengemeinschaft "Am Sturmiusberg", Oberfränkischer Ansichtskartenverlag Bouillon, Bayreuth 2014
  • Karl Brandler: Kunstdenkmäler von Hammelburg und seinen Stadtteilen., 1977
  • Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4.

Weblinks

Commons: St. Georg (Diebach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 7′ 38,6″ N, 9° 50′ 29,9″ O

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Diebach Katholische Pfarrkirche St. Georg, Kirchenburg, kreuzförmiger Bau mit eingezogenem Chor und Chorturm mit Welscher Haube, Chor und Chorturm im Kern spätromanisch, 13. Jahrhundert, 1508 Umgestaltung, 1923 nach Westen verlängert; mit Ausstattung; Gadenanlage, zumeist zweigeschossige Fachwerkbauten mit massivem Sockel und Kellerabgängen, bez. 1687, 1794.