St. Gallus (Ludwigshafen)
Die St.-Gallus-Kirche ist eine katholische Kirche im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim. Sie wurde zwischen 1847 und 1848 erbaut.
Geschichte
Friesenheim wurde 771 erstmals im Lorscher Codex erwähnt. Eine Kirche wird erstmals im Jahr 1238 genannt, die dem Kloster Lorsch gehörte. Aufgrund des Patroziniums St. Leodegar vermutet man eine frühmittelalterliche Gründung durch das Kloster Murbach. 1247 kam die Lorscher Vogtei und damit auch das Patronatsrecht über die Kirche in Friesenheim an den Pfalzgrafen bei Rhein. Kurfürst Ottheinrich führte 1556 in der Kurpfalz die Reformation ein. Bei der Pfälzischen Kirchenteilung 1705 jedoch fiel die Kirche an die Katholiken. Erst 1738 erhielt Friesenheim aber wieder eine eigene Pfarrei.
1753 wurde eine neue Kirche erbaut, nachdem die alte dem Hochwasser zum Opfer fiel. Patron war nun St. Gallus. Warum der Wechsel stattfand, ist nicht bekannt. 1843 musste die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Der Neubau entstand ab 1847 nach den Plänen von Jakob und Gabriel Foltz. Im Jahr darauf war die neue St.-Gallus-Kirche fertiggestellt, 1849 wurde sie geweiht.
Mit der 1922 abgetrennten Gemeinde St. Josef und der Gemeinde St. Dreifaltigkeit bildet St. Gallus heute eine Pfarrei, nach der Strukturreform, der Gemeindepastoral 2015.
Beschreibung
Die St.-Gallus-Kirche steht im Zentrum von Altfriesenheim. Die Saalkirche wurde im neugotischen Stil erbaut. Die Kreuzigungsgruppe in der Apsis schuf 1938 August Weckbecker. Die Figuren der Maria und des St. Gallus fertigte Georg Wimmer 1950 für die Seitenaltäre. Aus der Vorgängerkirche hat sich die Barockkanzel aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Die reichen Schnitzereien stammen von Johann Matthäus van den Branden. Zwei Marmorgrabsteine sind von 1749 und 1774. Die Orgel wurde 1966 von Scherpf erbaut. Das Geläut besteht aus vier Glocken mit der Schlagtonfolge dis1–fis1–gis1–ais1. Drei wurden nach dem Krieg gegossen, die Marienglocke stammt noch aus dem Jahr 1889.
- Chor
- Kanzel
- Taufstein
Literatur
- Stefan Mörz, Klaus Jürgen Becker (Hrsg.): Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (= Geschichte der Stadt Ludwigshafen am Rhein. Band 1). Stadtarchiv der Stadt Ludwigshafen am Rhein, Ludwigshafen am Rhein 2003, ISBN 3-924667-35-7.
- Hans Caspary (Bearb.), Georg Dehio (Begr.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Rheinland-Pfalz, Saarland. München 1984, ISBN 3-422-00382-7.
- Friedrich Schmitt: Ludwigshafener Kirchenbau. Ludwigshafen/Rhein 1985.
Weblinks
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreisfreie Stadt Ludwigshafen am Rhein. (Memento vom 4. Februar 2022 im Internet Archive) Mainz 2020[Version 2023 liegt vor.], S. 16 (PDF; 4,9 MB).
- Hl. Cäcilia. Bistum Speyer – Dekanat Ludwigshafen
- Pfarrei Hl. Cäcilia. Kath. Kirchengemeinde Hl. Cäcilia (Gemeinden St. Dreifaltigkeit, St. Gallus und St. Josef).
Koordinaten: 49° 29′ 49,3″ N, 8° 24′ 36,6″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Frank, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kanzel, St.-Gallus-Kirche Ludwigshafen.
St.-Gallus-Kirche Ludwigshafen-Friesenheim
Autor/Urheber: Frank, Lizenz: CC BY-SA 3.0
St.-Gallus-Kirche Ludwigshafen.
Autor/Urheber: Frank, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Taufstein, St.-Gallus-Kirche Ludwigshafen.
Autor/Urheber: Frank, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Chor, St.-Gallus-Kirche Ludwigshafen. Kreuzigungsgruppe von Professor August Weckbecker