St. Elisabeth (Planegg)

St. Elisabeth ist die katholische Pfarrkirche der oberbayerischen Gemeinde Planegg im Landkreis München.

Geschichte

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die Planegger seelsorgerisch von der Pfarrkirche Martinsried aus betreut. Erste Bestrebungen, für das wesentlich größere Planegg eine eigene Kirche zu bauen, reichen in das Jahr 1880 zurück. Die Freiherren von Hirsch wollten dazu unentgeltlich den Baugrund bereitstellen.

Aufnahme von ca. 1922

Erst 1920 wurde tatsächlich mit dem Kirchenbau begonnen. Eine kostenlos vom Dritten Orden (davor der Gräfin Tattenbach aus Eurasburg bei Wolfratshausen gehörige) zur Verfügung gestellte hölzerne Reithalle wurde in Planegg als Langhaus aufgestellt. Der Hochaltar wurde gebraucht aus dem Regensburger Dom erworben. Auf das Dach der Halle setzte man einen kleinen Dachreiter mit zwei Glocken. Am 25. September 1921 wurde diese Notkirche durch Kardinal Michael von Faulhaber geweiht. 1933 wurde zum Abschluss noch ein Kirchturm mit fünf Glocken von Karl Hamm, Regensburg[1] errichtet. Aus Dankbarkeit gegenüber dem Dritten Orden und gegenüber Baron von Hirsch, dessen beiden Ehefrauen diesen Namen trugen erhielt die Kirche das Patrozinium der Elisabeth von Thüringen.

Kirchenneubau

Der Kirchturm, genannt „Ringelstrumpf“

1967 begannen die Planungen, die bisherige Notkirche durch einen Neubau zu ersetzen. Der sehr sachliche, gerade Bau im Stil der 1970er-Jahre wurde am 17. Dezember 1972 von Julius Döpfner im Beisein des damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel geweiht. Der bestehende Turm wurde neben der neuen Kirche erhalten, aber mit waagrechten blauen Querstreifen auf grauem Grund versehen; die Planegger nennen ihn seitdem „Ringelstrumpf“.[2]

Orgel

Die Zeilhuber-Orgel

Die Orgel mit 32 Registern auf drei Manualen und Pedal wurde 1973 von Orgelbau Zeilhuber gebaut. 1989 wurden einige wenige Register von Christoph Kaps ersetzt. Seitdem lautet die Disposition:[3]

I Rückpositiv
Metallgedackt8′
Gemshorn4′
Principal2′
Sifflöte113
Cymbel23
Vox humana8′
II Hauptwerk
Principal8′
Rohrflöte8′
Flötoktav4′
Schwiegel2′
CornettIV
Mixtur113
Trompete8′
III Schwellwerk
Nachthorngedackt8′
Salicional8′
Koppelflöte4′
Principal4′
Nasard223
Doublette2′
Terz135
Rauschwerk112
Hell Trompete16′
Oboe8′
Pedal
Principal16′
Subbass16′
Oktavbass8′
Bartflöte8′
Choralbass4′
Hintersatz223
Piffaro2′
Bombarde16′
Solotrompete4′

Pfarrheim

Das Pfarrheim, das zusammen mit der Kirche errichtet wurde, wurde in den Jahren 2009 und 2010 generalsaniert und neu gestaltet. Neben mehreren Umbaumaßnahmen zur Optimierung der Funktion stand vor allem die energetische Überholung im Mittelpunkt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 1,7 Millionen Euro, welche zu 60 % vom Erzbistum München und zu 40 % von der Pfarrei getragen wurden. Die politischen Gemeinden Planegg und Krailling sowie die Charlotte- und Herrmann-Schober-Stiftung halfen entscheidend mit, diesen Betrag zu stemmen.[4]

Pfarrer

  • 1876–1883 Ludwig Seitz
  • 1883–1917 Josef Danzer
  • 1917–1928 Thomas Diewald
  • 1928–1947 Anton Schneller
  • 1948–1958 Karl Schuster
  • 1958–1981 Franz Oßner
  • 1981–1998 Hermann Egger
  • 1998 Max Schmucker (Pfarradministrator; Ruhestandspriester)
  • 1998–1999 Julian Tokarski
  • 2000 Anton Schönauer (Pfarradministrator; Pfarrer von St. Stefan, Gräfelfing)
  • 2000–2004 Bernhard Waldherr
  • 2004–2015 Anicet Mutonkole Myombi (Pfarradministrator; Demokratische Republik Kongo)
  • seit 2015 Johannes von Bonhorst (bis 2017 Pfarradministrator)

Diakone:

  • 2006–2018 Wolfgang Ring
  • seit 2019 Christian Spahn

Filialkirchen

Auf dem Pfarrgebiet liegt außerdem das Waldsanatorium Planegg, in dem der selige Karl Leisner gestorben ist, mit seiner Kapelle; ebenso das Augustinerkloster Maria Eich mit seiner Wallfahrtskirche.

Literatur

  • Franz Oßner: Geschichte der Pfarrei Planegg, Planegg 1981.

Einzelnachweise

  1. Franz Oßner: Geschichte der Pfarrei Planegg, Planegg 1981, S. 92.
  2. Franz Oßner: Geschichte der Pfarrei Planegg, Planegg 1981, S. 44
  3. Orgeldatenbank Bayern online
  4. Pfarrei St. Elisabeth Planegg (Hg.): Festschrift zur Wiedereröffnung des Pfarrheims St. Elisabeth Planegg, 2010.

Weblinks

Commons: St. Elisabeth (Planegg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 6′ 12,6″ N, 11° 25′ 16,7″ O

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Orgel der Pfarrkirche St. Elisabeth in Planegg (1973, Zeilhuber, III/32)
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Kirchturm der kath. Kirche St. Elisabeth in Planegg.