St. Elisabeth (München-Haidhausen)

St. Elisabeth: Turm von 1956, ziegelfarbiger Bau von 1995
St. Elisabeth von innen

Die Pfarrkirche St. Elisabeth in München-Haidhausen ist eine 1956 erbaute und 1995 neugebaute römisch-katholische Kirche. Sie steht in der Breisacher Straße 9a.

Geschichte

Im Jahr 1956 wurde auf Initiative von Kardinal Joseph Wendel und Pfarrer Alois Leinfelder die Kuratie St. Elisabeth gegründet und mit dem Bau der Kirche begonnen. Den vielen Reisenden, die damals den Ostbahnhof nutzten, sollte eine Sonntagsmesse angeboten werden, und die drei anderen Haidhauser Pfarreien sollten entlastet werden.[1]

Die erste Kirche wurde von Michael Steinbrecher als querrechteckiger Bau mit vorgezogener Altarinsel entworfen. Das Bauwerk war jedoch zu groß geplant.

Um 1980 führte die Stadt München bei der Planung der U-Bahn U5, die nahe der Kirche verläuft, eine genaue Prüfung des Bauwerks durch und stellte erhebliche Mängel fest. In einigen Stahlbetonpfeilern fand sich statt Beton Luft und rostige Armierung. Die Kirche musste deshalb abgebrochen werden. Nur der Turm konnte stehen bleiben, weil er besser gebaut worden war; er steht exakt über dem Tunnel und beherbergt ein vierstimmiges Bronzegeläute der Glockengießerei Bachert in Schlagtonfolge dis1 – fis1 – gis1 – h1 aus den Jahren 1958 und 1963.

Nach längerer Diskussion erhielt Herbert Groethuysen den Auftrag, eine neue, kleinere Kirche zu entwerfen. Er entwarf die Form eines gleichseitigen Achtecks mit anliegenden Begegnungsräumen. 1993 begann der Abriss der alten Kirche.[2][3]

Am 26. November 1995 wurde das Kirchenzentrum durch Kardinal Friedrich Wetter geweiht.[4]

Von Florian Lechner wurden die Glasfenster am Eingang, an der Tabernakelwand und das obere Lichtband gestaltet.

Ausstattung

Auf Initiative des Kirchenbauvereins wurden Ausstattungsstücke aus der früheren Kirche verwendet, so die Kreuzwegstationen von Alfred Schöpffe, der Kruzifix-Korpus, die Apostelfiguren von Roland Friederichsen und die Elisabeth-Gobelins.[1]

Orgel

Die Orgel

Die Orgel mit 23 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde im Jahr 2000 von Dieter Schingnitz gebaut. Die Disposition lautet:[5]

I Hauptwerk
Bourdon16′
Prinzipal8′
Flöte8′
Oktave4′
Dulcian4′
Quinte223
Oktave2′
Terz135
Mixtur IV113
Trompete8′
Tremulant
II Schwellwerk
Gedeckt8′
Salicional8′
Schwebung8′
Flöte4′
Fugara4′
Nasat223
Blockflöte2′
Harmonia aetherea III223
Oboe8′
Tremulant
Pedal
Subbaß16′
Oktavbaß8′
Choralbaß4′
Posaune16′

Weblinks

Commons: St. Elisabeth (Haidhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Pfarrverband Haidhausen: Kirchen. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  2. Pfarrverband Haidhausen: Pfarrei St. Elisabeth. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  3. imago images: Kirche Elisabeth - Fotos | imago images. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  4. Pfarrkirche St Elisabeth München-Haidhausen. In: AsA - Atlas für sakrale Architektur. Abgerufen am 3. Januar 2021 (deutsch).
  5. Orgeldatenbank Bayern online

Koordinaten: 48° 7′ 50,6″ N, 11° 36′ 11,5″ O

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Orgel von St. Elisabeth in München-Haidhausen (2000, Dieter Schingnitz, II/23)
Muebreisacherstr9a062020c85.jpg
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München, Haidhausen, Breisacher Straße 9a. Einblick zur Sankt-Elisabeth-Kuratiekirche. Erstmals erbaut in den Jahren 1955 bis 1956. Einweihung am 18. November 1956. Kirchenhalle mit dem extrem langen Schrägdach im Jahr 1993 abgetragen. Kirchturm wurde erhalten. Neubau des Kirchenbaus von 1994 bis 1995.
München-Haidhausen, St. Elisabeth (8).jpg
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St. Elisabeth (Haidhausen), Blick zur Orgel.
Links und rechts hängen ursprünglich für die Emporenbrüstung geschaffene Gobelins von Alfred Schöpffe an der Wand, die Szenen aus dem Leben der Kirchenpatronin zeigen.
Die kleinformatigen Kreuzwegstationen im unteren Wandbereich stammen vom selben Künstler.