St. Bonifaz (Mainz)

Pfarrkirche St. Bonifaz

Die Pfarrkirche St. Bonifaz in der Mainzer Neustadt am Fuß der nach ihr benannten Bonifazius-Türme ist Zentrum der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Bonifaz im Pastoralraum Mainz-City der Region Rheinhessen des Bistums Mainz.

Geschichte

St. Bonifaz 1892, im Hintergrund der Mainzer Hauptbahnhof

Die Pfarrei wurde Ende des 19. Jahrhunderts mit Erschließung der Mainzer Neustadt gegründet. Die ursprüngliche neugotische Basilika, die am Ostermontag 1894 durch Bischof Paul Leopold Haffner geweiht wurde[1], ist während der Luftangriffe auf Mainz am 27. Februar 1945 vollständig zerstört worden.[2] Der heutige Bau wurde 1954 fertiggestellt und 1988 innen neu gestaltet.

Pfingsten 1957 wurde der Teilbau der neuen Oberlinger-Orgel geweiht, 1971 wurde die Orgel von der gleichen Windesheimer Orgelbauwerkstatt fertiggestellt. Sie hatte danach 39 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal. Das Planungskonzept lag in den Händen von Franz Bösken und Ernst Oberlinger. 1989 erhielt das auf der Empore um das Mittelfenster auf zwei Konsolen errichtete Instrument eine neue Setzeranlage, verbunden mit einem neuen Spieltisch, der zwischen den beiden Teilwerken aufgestellt wurde. Bei dieser Gelegenheit wurden drei bei der Planung vorgesehene, aber noch zurückgestellte Orgelregister von Oberlinger eingebaut, so dass die Orgel danach 42 Register zählte.

Die Seelsorge an St. Bonifaz war von 1969 bis 1993 dem Kapuzinerorden anvertraut. Seitdem wird sie von Dominikanern wahrgenommen.

Architektur

St. Bonifaz ist eine dreischiffige, gelblich verputzte Kirche auf rechteckigem Grundriss mit gerade schließendem Altarraum. Die Portalfront wird von dem 43 m hohen quadratischen Glockenturm mit historisierenden Strebepfeilern beherrscht. Beidseitig ist das erste Joch der Seitenschiffe auf die Höhe des Mittelschiffs erhöht. Architekt war Hugo Becker (1897–1967) aus Mainz-Gonsenheim.

Orgel

Blick zur Orgel
(c) Christoph Preiß, CC BY-SA 4.0
Mobiler MIDI-Spieltisch im Altarraum

Die Orgel wurde von der Orgelbaufirma Oberlinger ab 1957 erbaut und erweitert. 2019 wurde das Instrument von der Orgelbaufirma Freiburger Orgelbau gereinigt und überarbeitet. Der Spieltisch wurde erneuert und mit einer modernen Setzeranlage ausgestattet. Es wurde nach- bzw. neuintoniert, das Positiv wurde zu einem Schwellwerk umgebaut, und die Disposition wurde geringfügig verändert. Außerdem wurde im Altarraum ein weiterer Spieltisch errichtet. Das Instrument hat heute 43 Register auf drei Manualwerken und Pedal.[3][4]

I Hauptwerk C–g3
1.Bourdon[A 1]16’
2.Principal (P)08‘
3.Hohlpfeife08‘
4.Octave04‘
5.Gedacktflöte04’
6.Quinte0223
7.Superoctave 002’
8.Terz0135(n)
9.Mixtur V0113
10.Fagott16’
11.Trompete08’
II Schwell-Positiv C–g3
12.Holzgedackt 0008’
13.Salicional08‘
14.Principal04‘
15.Koppelflöte04’
16.Waldflöte[A 2]02’
17.Quinte0113
18.Sifflöte01’
19.Scharff IV01’
20.Krummhorn08’
Tremulant
III Schwellwerk C–g3
21.Holzflöte08’
22.Rohrflöte08’
23.Viola da Gamba08’
24.Vox coelestis08’
25.Principal04’
26.Gemshorn04’
27.Octave[A 3]02’
28.Sesquialter II0223
29.Mixtur V02’
30.Dulcian16’
31.Trompette harmonique08’(n)
32.Oboe08’
Tremulant
Pedalwerk C–f1
33.Untersatz[A 4]32’
34.Prinzipalbass (P) 016’
35.Subbass16’
36.Octavbass (P)08’
37.Pommer08’
38.Octave04’
39.Rohrpfeife02’
40.Mixtur IV0223
41.Posaune016’
42.Trompete08’
43.Clarine04’
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
  • Effektregister: Cymbelstern
  • Anmerkungen:
(P) = im Prospekt sichtbar
(n) = neues Register 2019
  1. aus vormaligem Pommer 16'.
  2. vormals im Schwellwerk.
  3. vormals im Positiv.
  4. akustisch.

Glocken

Der Kirchturm enthält ein fünfstimmiges Glockengeläut, das von der Glockengießerei Mabilon in Saarburg gegossen wurde.[5]

GlockeNameGewichtSchlagton
1Christkönigsglocke2800 kg
2Marienglocke1650 kgd′
3Bonifaziusglocke1150 kge′
4Johannes-Maria-Vianneyglocke0680 kgg′
5Maria-Magdalenaglocke0480 kga′

Einzelnachweise

  1. Michael Kläger: Mainz auf dem Weg zur Großstadt (1866–1914). In: Mainz: Die Geschichte der Stadt. Verlag von Zabern, Mainz 1998, S. 467
  2. Pfarrkirche St. Bonifaz (Memento desOriginals vom 7. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dominikaner-mainz.de
  3. Informationen zur Orgel, gesehen am 22. August 2022
  4. Orgelbeschreibung auf Organ index, abgerufen am 5. Juni 2024.
  5. Die Glocken der kath. Kirche St. Bonifaz in Mainz auf youtube.com
Commons: St. Bonifaz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 50° 0′ 12,6″ N, 8° 15′ 38,4″ O

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Mainz, St. Bonifaz (03).jpg
(c) Christoph Preiß, CC BY-SA 4.0
Oberlinger-/Späth-Orgel in St. Bonifaz Mainz
Mainz St. Bonifaz.jpg
Mainz St. Bonifaz
Mainz Pfarrkirche St. Bonifaz 20100624.jpg
Autor/Urheber: Rudolf Stricker, Lizenz: Attribution
Mainz, Pfarrkirche St. Bonifaz