St. Bartholomäus (Dilsberg)

St.-Bartholomäus-Kirche

Die St.-Bartholomäus-Kirche ist eine römisch-katholische Kirche in Dilsberg, einem Stadtteil von Neckargemünd im Rhein-Neckar-Kreis im Nordwesten Baden-Württembergs. Sie wurde im 18. Jahrhundert im Barockstil erbaut.

Geschichte

Ruprecht I., Kurfürst von der Pfalz, stiftete 1378 eine ewige Messe in Dilsberg. Das Wormser Synodale von 1494 erwähnte eine Kapelle in Dilsberg, die St. Oswald geweiht war.[1] 1556 führte Kurfürst Ottheinrich die Reformation in der Kurpfalz ein, bei der Pfälzischen Kirchenteilung jedoch fiel die Kirche 1707 wieder an die Katholiken. Durch die Garnison war Dilsberg einer der wenigen Orte in der Kurpfalz, in der die Katholiken im frühen 18. Jahrhundert die Mehrheit der Bevölkerung stellten.

Nach den Plänen von Kaspar Valerius wurde zwischen 1733 und 1735 eine neue Kirche erbaut, wobei ein Teil des Mauerwerks der alten Kapelle in den Bau miteinbezogen wurde. Zugleich wurde in Dilsberg eine eigenständige Pfarrei eingerichtet. Zwei Jahre später wurde die Kirche dem Apostel Bartholomäus geweiht. 1864 wurde die Kirche vergrößert und der alte Dachreiter durch einen neobarocken Kirchturm ersetzt. Zwischen 1962 und 1965 fand eine aufwendige Restaurierung statt. Die Pfarrei gehört heute zur Seelsorgeeinheit Neckargemünd im Dekanat Kraichgau im Erzbistum Freiburg.

Beschreibung

Die St.-Bartholomäus-Kirche steht im Nordosten von Dilsberg hoch über dem Neckar. Sie ist ein einschiffiger Gewölbebau. Von der alten Kapelle hat sich ein Fresko aus dem 14. Jahrhundert erhalten, das die Hl. Margarethe darstellt. Die beiden Seitenaltäre und die Kanzel aus Holz gehören zur Originalausstattung der Kirche aus dem 18. Jahrhundert.

Der Hochaltar aus Sandstein wurde 1746 nach Plänen von Alessandro Galli da Bibiena für die Heidelberger Jesuitenkirche geschaffen und kam 1871 nach Dilsberg. Die Statuen an den Seiten, Sebastian und Laurentius, schuf 1748 Paul Egell. Die Orgel wurde 1966 von Hans-Theodor Vleugels erbaut. Das Instrument mit barocker Disposition hat 15 Register auf zwei Manualen und Pedal.

Literatur

  • Martin Kares, Michael Kaufmann, Godehard Weithoff: Orgelführer Rhein-Neckar-Kreis. Heidelberg 2001, ISBN 3-932102-07-X.
  • Rainer Laun: Rhein-Neckar-Kreis, in: Dagmar Zimdars u. a. (Bearb.), Georg Dehio (Begr.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Baden-Württemberg I. Die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe. München 1993, ISBN 3-422-03024-7.
  • Staatl. Archivverwaltung Baden-Württemberg in Verbindung mit d. Städten u.d. Landkreisen Heidelberg u. Mannheim (Hrsg.): Die Stadt- und die Landkreise Heidelberg und Mannheim: Amtliche Kreisbeschreibung, Bd. 2: Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg. Karlsruhe 1968.

Einzelnachweise

  1. Wormser Synodale. S. 325.

Weblinks

Commons: St. Bartholomäus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 23′ 59,9″ N, 8° 50′ 12,5″ O

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St.-Bartholomäus-Kirche in Dilsberg. Blick ins Kirchenschiff. Seitenaltar links der Marienaltar, rechts der Josefsaltar. Die Wappen über den Altarbildern informieren über die Stifter.
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St.-Bartholomäus-Kirche in Dilsberg. Die Orgel ist dem schwarzen Marmorgewand der Seitenaltäre angeglichen. 1892 installiert, hat sie in der Zwischenzeit Erneuerungen und Erweiterungen erfahren und ist mit ihrer barocken Disposition ein kleines Meisterwerk. (Quelle:https://www.dekanat-kraichgau.de)
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St.-Bartholomäus-Kirche in Dilsberg. Der barocke Hochaltar entstand 1746. Künstler am kurpfälzischen Hof in Mannheim haben ihn nach Plänen des italienischen Meisters Allesandro da Bibiena geschaffen. Der Hochaltar gelangte nach Dilsberg 1871, als die Inneneinrichtung der Heidelberger Jesuitenkirche versteigert wurde. (Quelle:https://www.dekanat-kraichgau.de)
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St.-Bartholomäus-Kirche in Dilsberg. Fenster mit einem Fresko der Hl. Margarethe, an der östlichen Leibung, im Chor der Kirche.
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St.-Bartholomäus-Kirche in Dilsberg.