St. Barbara (München)

St. Barbara

St. Barbara ist eine katholische Kirche im Stadtbezirk Schwabing-West in München. Sie ging aus einer einfachen Halle hervor, in der zu Beginn des Ersten Weltkriegs Gottesdienste für Soldaten abgehalten wurden, war zeitweise Garnisonkirche und ist heute Filialkirche von St. Benno.

Geschichte

Innenansicht

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 entstand im Münchener Kasernenviertel wegen der großen Zahl der dort mobilisierten Soldaten Bedarf für einen Gottesdienstraum. Nahe dem Bekleidungsamt des I. bayerischen Armeekorps und dem Barackenkasernement Oberwiesenfeld wurde eine Halle für Gottesdienste gebaut. Nach Kriegsende wurde die Kirche ab 1922 umgebaut und 1923 durch Kardinal Faulhaber geweiht. Sie diente fortan als Garnisonskirche der Reichswehr für München, Trägerin war eine Kirchenstiftung. St. Barbara wurde 1940 enteignet, diente aber weiter als Militärkirche der Wehrmacht.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gotteshaus Filialkirche von St. Benno; bis 1981 war St. Barbara die Kirche der polnischen Katholiken in München. Seit 1950 ist die Kirche wieder Eigentum einer Kirchenstiftung.

2014 wurde St. Barbara Mitglied der Nagelkreuzgemeinschaft zur völkerweiten Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg.[1]

Gebäude

Äußere Innentreppe zur Orgelempore

Kirche, als Saalkirche ausgebildet, ist ein schlichter, langgestreckter, eingeschossiger Bau mit Mansarddach, der seinen Ursprung als einfache Halle noch erkennen lässt. An der mit Fresken von Waldemar Kolmsperger dem Jüngeren[2] geschmückten Giebelseite befindet sich ein kleiner Garten. Der Eingang befindet sich in einem kleinen Pavillon mit Satteldach in der Mitte des Gebäudes. Ein Dachreiter beherbergt die drei Kirchenglocken, welche heute noch per Seilzug geläutet werden.[3] Die heutige Form des Gebäudes geht auf Umbaupläne von Erich Goebel zurück. Die Kirche St. Barbara steht unter Denkmalschutz.

2021 wurde das Kirchenportal und besonders der Nebeneingang so umgestaltet, dass von außen sichtbar ist, dass St. Barbara ein Nagelkreuzzentrum ist.[4]

Orgel

Orgel

Orgelbauer Rudolf Stromer baute 1978 die Orgel für St. Barbara. Die rein mechanische Orgel hat 15 Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal. Ihre Disposition lautet:[5]

I Hauptwerk C–g3
Prinzipal8′
Violflöte8′
Suavial4′
Hohlflöte2′
Rauschzimbel II–II1′
Trompete8′
II Schwellpositiv C–g3
Gedeckt8′
Rohrflöte4′
Prinzipal2′
Sifflöte113
Krummhornregal8′
Tremulant
Pedal C–f1
Subbass16′
Gedecktpommer8′
Nachthorn4′
Bombarde16′

Lage

Die Kirche liegt auf dem Areal des ehemaligen Militärischen Bekleidungsamtes im Stadtteil Schwabing, an der Infanteriestraße gegenüber der Barbarasiedlung; der eigentliche Kirchenbau liegt etwas zurückgesetzt, von der Straße durch einen kleinen Garten getrennt.

Gottesdienste

Jeden Sonntag und Feiertag wird heilige Messe gefeiert, monatlich findet an einem Wochentag ein Bibelgespräch mit heiliger Messe statt.

Weblinks

Commons: St. Barbara – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ursula Löschau: 100 Jahre St. Barbara - Von der Garnisons- zur Friedenskirche. In: www.tz.de. 24. Januar 2023, abgerufen am 20. Februar 2023.
  2. St. Barbara in München Neuhausen auf www.erzbistum-muenchen.de
  3. Am Zug für den besonderen Klang. In: sueddeutsche.de. 17. Dezember 2017, abgerufen am 10. August 2018.
  4. Neues Portal in St. Barbara. In: Nagelkreuzzentrum St. Barbara München. Abgerufen am 20. Februar 2023.
  5. Informationen zur Orgel auf Organindex

Koordinaten: 48° 9′ 34″ N, 11° 33′ 14″ O

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