St. Anton im Montafon
St. Anton im Montafon | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 3,42 km² | |
Koordinaten: | 47° 7′ N, 9° 52′ O | |
Höhe: | 651 m ü. A. | |
Einwohner: | 705 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 206 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6771 | |
Vorwahl: | 05552 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 19 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Hnr. 124 6771 St. Anton im Montafon | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Helmut Pechhacker ({{{Partei}}}) | |
Lage von St. Anton im Montafon im Bezirk Bludenz | ||
Blick von Vandans | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Anton im Montafon ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 705 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) und ein Dorf.
Geografie
St. Anton im Montafon liegt am Eingang des Montafoner Tales, das zwischen dem Rhätikonmassiv und dem Davennastock (Verwallgruppe) eingebettet ist. Die Grenze im Westen bildet die Ill, die in einer Meereshöhe von 620 Meter fließt. Nach Nordosten steigt das Land zum Davenna auf 1881 Meter an.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 3,42 Quadratkilometer. Davon sind 13 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 54 Prozent sind bewaldet und 25 Prozent alpines Gebiet.[1]
Gliederung
Es existiert nur die Katastralgemeinde St. Anton.
Nachbargemeinden
Lorüns | Bludenz | |
Vandans | Bartholomäberg |
Geschichte
Der Ort wurde zur Zeit des Erzbergbaues am Kristberg und in Bartholomäberg gegründet und 1412 erstmals erwähnt.
St. Anton hatte bereits 1419 seine Kapelle und einen Kaplan. Die Kapelle soll von einem „Edlen von Zalans“ bereits im Jahr 1376 erbaut worden sein.
Vom Heiligen Antonius der Große (auch Antonius der Einsiedler) hat das Dörflein, das einmal „Prazalanz“ geheißen hatte, seinen Namen.[2]
Der Ort gehörte lange zu Bludenz, bis er 1776 selbständige Gemeinde wurde. St. Anton wurde wie alle Orte in Vorarlberg von den Habsburgern wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus regiert.
Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört St. Anton im Montafon seit der Gründung 1861.
Seit 1905 ist St. Anton an die damals in Betrieb genommene Linie der Montafonerbahn angeschlossen.
Im Juni 1910 wurde der Ort von einem verheerenden Jahrhunderthochwasser heimgesucht – es kamen starke Regenfälle und die verspätete Schneeschmelze zusammen. Es ist dabei auch mehr als die Hälfte der Bahnlinie im Montafon zerstört worden und es musste zwischen Juli 1910 und September 1911 ein Schienenersatzverkehr mit Pferdefuhrwerken zwischen Lorüns und St. Anton eingerichtet werden.
Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich. 1947 wurde die Gemeindezusammenlegung mit Vandans, die seit 1943 bestand, wieder aufgehoben.
Bis ins 20. Jahrhundert wurde in St. Anton Gips abgebaut. Die ersten Hinweise darauf stammen bereits aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Errichtung einer Bremsbergbahn erleichterte den Gipstransport – musste bis dahin doch das Gipsgestein mit Pferdefuhrwerken zur Verarbeitungsstätte im Tal gebracht werden. 1950 wurden die Schmalspurgleise durch eine Materialseilbahn ersetzt. Der Abbau musste 1977 eingestellt werden, da keine weitere Konzession für den Abbau mehr erteilt wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 9,7 Prozent.
Von 1981 bis 1991 waren sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv. Danach nahmen die Abwanderungen zu, konnten jedoch bis 2011 durch die Geburtenrate ausgeglichen werden.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Die Barockkirche wurde 1647 erbaut und 1651 geweiht. 1792, unter Landammann Johann Josef Batlogg, wurde sie nochmals erweitert. Antonius der Große (St. Anton), der Einsiedler, ist Patron der Kirche. In dieser vorwiegend barocken Kirche mit später dazu gekommenen Nazarenerwerken trägt der Hochaltar ein Gemälde des Schweizer Malers Melchior Paul von Deschwanden.[4] 1989/90 wurde die Kirche nordseitig modern erweitert.
- Wasserfall am Gravesertobel mit etwa 30 Meter Fallhöhe
- Holzbrücke mit doppeltem Hängewerk über die Ill, 1912 errichtet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Am Ort gab es im Jahr 2003 sieben Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 61 Beschäftigten und 12 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 207. Tourismus und Fremdenverkehr sind wichtig. Im Tourismusjahr 2001/2002 gab es insgesamt 18.848 Übernachtungen.
Verkehr
St. Anton ist mit einer Haltestelle der Montafonerbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Bildung
Am Ort gibt es (Stand Januar 2003) 39 Schüler. In St. Anton im Montafon gibt es zudem einen Kindergarten.
Politik
Gemeinderat
Die Gemeindevertretung besteht aus zwölf Mitgliedern.
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2005 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 St. Antöner Volkspartei und freie Kandidaten, 1 Parteifreie und FPÖ St Anton iM.[5]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2010 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 St. Antöner Volkspartei und freie Kandidaten.[6]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2015 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 St. Antöner Volkspartei und freie Kandidaten.[7]
- Mit den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2020 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 7 Gemeinsam für St. Anton, 5 St. Antöner Volkspartei und freie Kandidaten.[8]
Bürgermeister
Zum Bürgermeister wurde in der Bürgermeister-Direktwahl 2015 Raimund Schuler als Nachfolger von Rudolf Lerch gewählt. Im Jahr 2020 siegte Helmut Pechhacker mit 57 Prozent gegen Alexandra Battlogg.[9]
Wappen
Das Wappen wurde gestaltet von Konrad Honold. Es stellt eine Kirche und die beiden gekreuzten päpstlichen Schlüssel dar und wird von einem auf den Kopf gestellten Dreiberg gekrönt.[10] Dieser nimmt Bezug auf die Überlieferung des Bergsturzes, der die sagenhafte Ortschaft Prazalanz verschüttet haben soll.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
- Martin Thurnher (1844–1922), Lehrer und Politiker (CSP)
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ignaz Battlogg (1925–1981), Bürgermeister und Landtagsabgeordneter
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Siegmund Stemer (* 1951), Bürgermeister von 1981 bis 1997, ehemaliger Landtagsabgeordneter und Landesrat
Weblinks
- Gemeinde St. Anton im Montafon – Bürgermeister Rudolf Lerch im Gespräch VOLnews/YouTube, 10. September 2012
- 80119 – St. Anton im Montafon. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde St. Anton im Montafon, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ Montafoner Heimatbuch
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde St. Anton, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 31. März 2019.
- ↑ Montafon – Ein kleiner kulturgeschichtlicher Führer (von Andreas Rudigier)
- ↑ Gemeindevertretung 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ Gemeindevertretung 2020, Bürgermeisterdirektwahl. Land Vorarlberg, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- ↑ Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Hrsg.: Vorarlberger Landesarchiv. 3. Auflage. Bregenz 2011, ISBN 978-3-902622-17-4, S. 41 (vorarlberg.at [PDF]).
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
Autor/Urheber:
unbekannt
, Lizenz: PD-alt-100Die 1902 errichtete Bremsbergbahn (Schrägaufzug) beim Gipswerk in St. Anton im Montafon (Foto um 1910) wurde 1950 abgebrochen und durch eine Materialseilbahn ersetzt
Sankt Anton im Montafon, Vorarlberg: In einem von Rot und Schwarz schräglinks geteilten Schild rechts ein gestürzter grüner Dreiberg am Oberrand, darunter eine schwarzbedachte, silberne Kirche, links ein gekreuztes goldenes Schlüsselpaar. (Verleihung: 8. November 1966)
Karte des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg, Bludenz hervorgehoben
Autor/Urheber: böhringer friedrich, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Vom Fusse des "Mutt". Im Vordergrund der Ort Vandans, hinten Sankt Anton im Montafon. mit der Itonskopfgruppe im westlichen Verwallgebirge v.l.n.r. 1.Davennakopf 1.708m, 2.Davenna 1.881m, 3.Zwölferkopf 1.843m, 4.Wannakopf 2.032m, 5.Rellseck 1.487m.
Autor/Urheber: böhringer friedrich, Lizenz: CC BY-SA 2.5
180° Panoramablick vom Fusse des "Mutt". Im Vordergrund der Ort Vandans, hinten Sankt Anton im Montafon. Der Gebirgszug Links mit der Elsspitze 1.980m, Stierkopf 1.801m und der Gamsfreiheit 2.211m gehören zum Lechquellengebirge in der Mitte die Itonskopfgruppe im westlichen Verwallgebirge v.l.n.r. 1.Davennakopf 1.708m, 2.Davenna 1.881m, 3.Zwölferkopf 1.843m, 4.Wannakopf 2.032m, 5.Rellseck 1.487m. In der rechten Bildhälfte das Skigebiet Hochjoch, Zamang mit der Gebirgskette v.l.n.r. 1.Vorderkapell 1.874m, 2.Wormser Hütte 2.307m, 3.Hochjoch 2.520m, 4.Kreuzjoch 2.380m, 5.Zamangspitze. Rechts die weisse Spitze ist die Valschavieler Maderer 2.769m, ebenfalls in der Verwallgruppe.
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Bezirk Bludenz
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Pfarrkirche hl Antonius Eremit von Sankt Anton im Montafon, Vorarlberg.
Autor/Urheber:
unbekannt
, Lizenz: PD-alt-100Ggschmückter Eröffnungszug der Montafonerbahn mit Festgästen am 18. Dezember 1905 in St. Anton im Montafon