St. Alban (Diedorf)

St. Alban
Innenraum-Panorama
Die Orgel

Die Alban von Mainz geweihte römisch-katholische Pfarrkirche St. Alban steht in der Kirchstraße 4 von Diedorf, einem Dorf im Oberen Eichsfeld und zugleich einem Ortsteil der Landgemeinde Südeichsfeld im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen. Die Pfarrgemeinde St. Alban gehört zum Dekanat Dingelstädt im Bistum Erfurt.[1]

Beschreibung

Buntglasfenster
linkes Chorfenster
mittleres Chorfenster
rechtes Chorfenster

Die neugotische, mit einem Satteldach bedeckte Saalkirche wurde von 1895 bis 1898 an Stelle eines Vorgängerbaus nach Plänen des Bauinspektors Böttscher aus Mühlhausen errichtet. Der Bau mit fünf Fensterachsen aus Quadermauerwerk hat einen eingezogenen Chor im Osten mit einer dreiseitig geschlossenen Apsis. Der Glockenturm im Westen trägt einen Spitzhelm. Im obersten Geschoss befindet sich hinter den Klangarkaden der Glockenstuhl, in dem drei Glocken mit den Schlagtönen f‘, as‘ und b‘ hängen.[2]

Neben dem Kirchturm in der südwestlichen Ecke zum Kirchenschiff steht ein Treppenturm. Das Langhaus und der Kirchturm werden von Wandvorlagen unterstützt. Das Langhaus wird von einer Flachdecke bedeckt, das Foyer im Turm und der Chor tragen ein Kreuzrippengewölbe. Die neugotischen Altäre stammen von Anton Becke aus Wiedenbrück. Im Chor steht ein Flügelaltar mit Reliefs über das Leben Christi, die Seitenaltäre sind Maria und Josef geweiht. Die Fenster im Chor zeigen figürliche Motive.

Heiliges Grab

Das Heilige Grab

In einer Wandnische im Norden befindet sich ein Heiliges Grab mit acht Statuen aus Sandstein von 1501, die Ende des 19. Jahrhunderts farbig gefasst wurden. Die genaue Herkunft der Skulpturengruppe ist nicht bekannt. Vermutlich stand sie in einer St.-Egidien-Kirche aus der Eisenacher Region und ist nach den Wirren des Bauernkrieges in das südliche Eichsfeld gelangt. Möglicherweise war sie auch für die nicht mehr fertiggestellte Wallfahrtskirche im benachbarten Katharinenberg gedacht. Aufgestellt wurde sie dann in der Diedorfer Kirche. 1728 wurde für die Grablegung eine eigene Kapelle gebaut und es entwickelte sich eine Wallfahrt. Mit dem Neubau der Kirche wurde sie dann dort aufgestellt.[3]

Literatur

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6.
  • B. Mehler: Das heilige Grab zu Diedorf. In: Unser Eichsfeld 16. Jg. (1921), S. 20–25

Weblinks

Commons: St. Alban – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 10′ 33,2″ N, 10° 16′ 55,2″ O

Einzelnachweise

  1. Pfarrei St. Alban Diedorf Katharinenberg
  2. Geschichte aus Brilon · Band 7 Glocken aus Brilon
  3. In Mitteldeutschland selten. Heiliges Grab in Diedorf ist 500 Jahre alt. In: Online-Ausgabe der Zeitung «Tag des Herren», Ausgabe Erfurt. Abgerufen am 7. Januar 2020.

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Innenraum Panorama Pfarrkirche St. Alban (Diedorf)
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rechtes Altarfenster in der Pfarrkirche St. Alban (Diedorf)
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mittleres Altarfenster in der Pfarrkirche St. Alban (Diedorf)
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Das Heilige Grab in der Pfarrkirche St. Alban (Diedorf) von 1501. Am Sockel des Sarkophags befindet sich die Inschrift: "In dem Namen des Herrn seligen Gedächtnis Hans Tasch mit seiner ehelichen Gemahlin Elisabeth Gott zu Ehren hat lassen machen dieses Grab nach Christi Geburt 1501. Am Tag (lateinisch: in die) Sankt Egidien."(der 1. September)
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Orgel von Johannes Motz in der Pfarrkirche St. Alban (Diedorf)
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linkes Altarfenster in der Pfarrkirche St. Alban (Diedorf)
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Pfarrkirche St. Alban (Diedorf) von Süden