Stückmaß

Ein Stückmaß ist innerhalb des Maßsystems eine Bezeichnung, die eine bestimmte Anzahl (mindestens 1) einer gewissen definierten Menge eines Gutes bezeichnet. Eine mit einem Stückmaß bestimmte Ware kann geprüft werden durch Nachzählen der Stücke und Bestimmung der korrekten Größe der Einzelstücke. Daher wird auch die Bezeichnung Zählmaß verwendet.

Einheiten für die Anzahl werden heute den Hilfsmaßeinheiten zugerechnet. Sie sind teilweise veraltet. Aber im Mittelalter und bis ins 19. Jahrhundert gehörten Stückmaße in einer erweiterten Bedeutung zu den meisten lokalen Maßsystemen. Ein Beispiel dafür sind die Speyerer Zähl- und Stückmaße:

Speyrer Maße

Im Mittelalter gab es in größeren Städten eigene Maßsysteme, die auch Stückmaße für örtlich häufig gehandelte Güter umfassten. Ein Beispiel ist die Stadt Speyer, die Stückmaße für Stroh, Heu, Bündelholz und Heringe hatte.[1]

Speyrer Zähl- und Stückmaße
ArtikelZählmaßetwaAnmerkungen
StrohmaßBosen, Bund oder Gebund8.000 Gramm-Gebindeum 1802
HeuWagenetwa 18–25 Zentnervon 1647 bis 1737
BündelholzBündel, Büschel
Wellen, Reisach
100
HeringeEin Hundert120 Stück3 Würfe zu je 40 Stück = 120 Stück
HeringeRolle400 Stück
ZirkelheringeTonne850 bis 900 Stück
BrandheringeTonne1.000 bis 1100 Stück
HeringeLaste12.000 Stück (etwa)12 Tonnen Heringe

[2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Fritz Klotz: Speyer Kleine Stadtgeschichte. 4. erw. Auflage. Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz, 1971, S. 67, 68
  2. digitalis.uni-koeln.de (PDF)