Störpke

Störpke
Koordinaten: 52° 44′ 59″ N, 11° 22′ 38″ O
Höhe: 42 m ü. NHN
Fläche:3,48 km²[1]
Einwohner:20 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte:6 Einwohner/km²
Eingemeindung:20. Juli 1950
Eingemeindet nach:Lüge
Postleitzahl:39619
Vorwahl:039034

Lage von Störpke in Sachsen-Anhalt

Kirche zu Störpke (2018)

Störpke ist ein Ortsteil der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt und gehört zur Ortschaft Fleetmark.[3]

Geografie

Störpke, ein kurzes Straßendorf mit Kirche, liegt etwa 19 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel. Östlich des Dorfes liegt der Uhlenhorst, eine Wiese.[4][1]

Geschichte

Mittelalter bis 19. Jahrhundert

Im Jahre 1324 wird das Dorf Störpke erstmals als Storbeke erwähnt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[5][1] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 heißt das Dorf Storbeke, die v. Lüderitz hatten hier Einkünfte.[6] Schon 1528 wurde der Ort Störpke genannt. Im Jahre 1536 heißt das Dorf wieder Storbeke, als die v.d. Schulenburg hier Einkünfte hatten.[7] Weitere Nennungen sind 1541 Stopkow, 1579 Storpke, 1687 Storpke[1] und 1804 Störpke.[8]

Andere Ersterwähnung

Der Regionalhistoriker Matthias Friske meint, es müsse offen bleiben, ob sich die Nennung von 1324 Storbeke auf Störpke oder auf Storbeck bei Osterburg bezieht.[9]

Herkunft des Ortsnamens

Jürgen Udolph leiten den Ortsnamen aus mittelniederdeutsch „stor“ für „groß“ und niederdeutsch „beke“ für „Bach“ ab. Der Name steht also für „großer Bach“, hier vielleicht im Sinne von „breiter Aue“.[9]

Archäologie

Westlich des Dorfes gab es früher auf den „wüsten Stücken“ links der Straße von Thüritz zwei mit Steinen von außen mit Steinen bekränzte Grabhügel, die Steinkisten enthielten. Sie wurden im Jahre 1834 untersucht. Nach örtlicher Überlieferung war 30 Jahre vorher eine eiserne Urne mit Henkel gefunden worden. Es wurden 1834 Funde geborgen, die später in die Königlichen Museen zu Berlin kamen.[10] Diese Großsteingräber bei Störpke wurden spätestens im 19. Jahrhundert zerstört.

Eine in Störpke gefundene Absatzaxt vom „böhmischen“ Typus aus dem Danneil-Museum beschrieb Konrad Zechlin im Jahre 1905. Derartige Äxte wurden in die Nordische Ältere Bronzezeit Periode I und II datiert.[11]

Im Jahr 1954 wurde von Funden aus der Kiesgrube Grundig bei Störpke berichtet.

Eingemeindungen

Störpke gehörte bis 1807 zum Arendseeischen Kreis, danach bis 1813 zum Kanton Groß Apenburg im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel in der preußischen Provinz Sachsen.

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Störpke in die Gemeinde Lüge eingemeindet.[12] Mit der Eingemeindung von Lüge nach Fleetmark kam der Ortsteil am 1. September 1992 zur Gemeinde Fleetmark.[13] Am 1. Januar 2011 wurde Fleetmark per Landesgesetz in Arendsee (Altmark) eingemeindet.[14] So kam Störpke am gleichen Tag als Ortsteil zur neuen Ortschaft Fleetmark und zur Stadt Arendsee (Altmark).

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner
173440
177441
178961
179860
180153
181861
JahrEinwohner
184095
186480
187183
188581
1892[0]88[7]
189569
JahrEinwohner
1900[0]78[7]
190588
1910[0]85[7]
192585
193965
194689
JahrEinwohner
201125
201225
201319
201417
201520
201620
JahrEinwohner
201720
2020[0]18[2]
2021[0]20[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006[1] und 2011–2017[15]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Störpke, die früher zur Pfarrei Thüritz bei Badel (Altmark) gehörte,[16] wird heute betreut vom Pfarrbereich Kalbe-Kakerbeck[17] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche Störpke
  • Die evangelische Dorfkirche Störpke ist ein mittelalterlicher Feldsteinssal aus unregelmäßigen Feldsteinen. Sie befindet sich in Hanglage auf einem Hügel.[18][9]
  • Die Kirche ist vom Ortsfriedhof umgeben.

Weblinks

Commons: Störpke – Sammlung von Bildern

Literatur

  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 347–348, 159. Störpke (Online bei google books).
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2172–2175, doi:10.35998/9783830522355.
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 144 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 2172–2175, doi:10.35998/9783830522355.
  2. a b c Christian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB 954815971, S. 18.
  3. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 21. Januar 2021 (arendsee.info [PDF; 7,1 MB; abgerufen am 7. Mai 2022]).
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00386~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 394.
  7. a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 144 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 348 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00370~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. a b c Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (= Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band 9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S. 530–532.
  10. Leopold von Ledebur: Dasœ Königliche Museum vaterländischer Alterthümer im Schlosse Monbijou zu Berlin. 1838, S. 127 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10013522~SZ%3D00145~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  11. A. Lissauer: Zweiter Bericht über die Tätigkeit der von der Deutschen anthropologischen Gesellschaft gewählten Kommission für prähistorische Typenkarten (= Zeitschrift für Ethnologie. Band 37). 1905, ZDB-ID 2430182-6, S. 837, 810.
  12. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 278 (PDF).
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 358, 362.
  14. Gesetz über die Neugliederung der Gemeinden im Land Sachsen-Anhalt betreffend den Landkreis Altmarkkreis Salzwedel (GemNeuglG SAW) vom 8. Juli 2010. 8. Juli 2010, GVBl. LSA 2010, 410, § 2, § 4 (sachsen-anhalt.de [abgerufen am 27. Mai 2022]).
  15. Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 52 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Kalbe-Kakerbeck. Abgerufen am 18. September 2021.
  18. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 482.

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