Stöckach (Roßtal)
Stöckach Markt Roßtal Koordinaten: 49° 24′ 25″ N, 10° 52′ 44″ O | |
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Höhe: | 352 m ü. NHN |
Einwohner: | 65 (1. Jan. 2018)[1] |
Postleitzahl: | 90574 |
Vorwahl: | 09127 |
Stöckach (umgangssprachlich: „Schdöga“ und „Schdögi“[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Roßtal im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).
Geographie
Das Dorf ist von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Westlich des Ortes entspringt der Stöckacher Bach, der einen halben Kilometer weiter westlich als rechter Zufluss in den Muselbach mündet, der wiederum ein rechter Zufluss der Bibert ist. 0,5 km weiter nördlich liegt das Waldgebiet Kernschlag. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kernmühle (1,4 km nördlich) bzw. nach Roßtal zur Staatsstraße 2409 (1 km südöstlich).[3]
Geschichte
Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch von 1303 als „Stoeckech“ erstmals urkundlich erwähnt, als Heinrich von Buttendorf u. a. dort den Zehnten zu Lehen empfing. Dem Ortsnamen liegt das mittelhochdeutsche Wort „stock“ mit angehängtem Kollektivsuffix „-ach“ zugrunde und verweist auf eine vorausgegangene Brandrodung, die ein Feld von Baumstümpfen zurückließ.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Stöckach 13 Anwesen (vier Höfe, sechs Halbhöfe, zwei Häuser, Gemeindehirtenhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Cadolzburg inne.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Stöckach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Weinzierlein und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Weinzierlein zugeordnet.[5]
Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde Stöckach am 1. Mai 1978 nach Roßtal eingemeindet.
Baudenkmäler
- Erlachstraße 16: Wohnstallhaus
- Erlachstraße 22: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 4: im Hof leerstehendes, ehemaliges Wohnstallhaus, Anlage noch spätgotisch (traufseitig Ständer mit breitem angeblattetem Kopfband, ebenso Fußpfette); im Übrigen erneuert durch Fachwerk des 17./18. Jahrhunderts (besonders Traufseite); Giebelseite vermutlich im 18./19. Jh. erneuert[6]
- Haus Nr. 8: wie Haus Nr. 1 (= Erlachstr. 22), spätes 18./frühes 19. Jh., Stalleingang der Straßengiebelseite bezeichnet JMB 1835[6]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1997 | 2007 | 2018 |
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Einwohner | 56 | 77 | 79 | 80 | 69 | 67 | 57 | 122 | 84 | 57 | 55 | 60* | 80* | 65* |
Häuser[7] | 13 | 15 | 15 | 15 | 9 | 12 | 17 | 17 | ||||||
Quelle | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] | [1] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Roßtal) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Christkönig (Roßtal) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Stöckach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 457 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 18). Deutscher Kunstverlag, München 1963, DNB 451450957, S. 161.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 175 (Digitalisat). Ebd. S. 234–235 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Stöckach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 374 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 95.
Weblinks
- Stöckach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Stöckach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Stöckach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ a b c d Einwohnerzahlen auf der Website rosstal.de
- ↑ a b W. Wiessner: Stadt und Landkreis Fürth, S. 95.
- ↑ Stöckach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 144.
- ↑ H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234 f.
- ↑ a b A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Fürth, S. 161. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 70 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1032, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1198, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1128 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1196 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1234 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1064 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 782 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 337 (Digitalisat).
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Wappen von Roßtal.
Das Wappen zeigt ein weißes Pferd, das aus einer roten Kirche kommt, auf gelbem Hintergrund.