Spukloch

Spukloch
Geographische LageLandkreis Mecklenburgische Seenplatte
Ufernaher OrtWaren (Müritz)
Daten
Koordinaten53° 27′ 4″ N, 12° 43′ 17″ O
Spukloch (Mecklenburg-Vorpommern)
Spukloch
Höhe über Meeresspiegel62,1 m ü. NHN
Fläche5,7 ha
Länge480 m
Breite150 m
Vorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-FLÄCHEVorlage:Infobox See/Wartung/NACHWEIS-SEEBREITE

Das Spukloch ist ein Flachsee auf dem Stadtgebiet von Waren (Müritz) nordöstlich des Müritzufers in Mecklenburg-Vorpommern.

Geografie

Das zu- und abflusslose Gewässer befindet sich 250 Meter nordöstlich der Müritz nahe dem zu Waren (Müritz) gehörenden Müritzhof im Westen des Müritz-Nationalparks. Westlich des Ufers schließt sich auf der Landbrücke zur Müritz eine Laubwaldfläche an. Vor allem im Süden und Norden gibt es feuchte, unbewaldete Flächen. Das Spukloch besitzt eine maximale Ausdehnung von 480 mal 150 Metern, die Fläche nimmt 5,7 Hektar ein. Der Wasserspiegel befindet sich 62,1 m ü. NHN und liegt damit auf dem Niveau des größeren Nachbarsees.

Geologisch ist das Spukloch umgeben von Seesandflächen einer Absenkungsterrasse. Südöstlich gibt es eine kleine Beckentonfläche.[1]

Geschichte

(c) Bundesarchiv, Bild 183-U0924-0016 / CC-BY-SA 3.0
Seminar für Naturschutzhelfer (1979)

Durch Wasserstandschwankungen, unter anderem durch Veränderung der Höhe des Mühlenstaus und der Regulierung der Elde, war das Spukloch zeitweise Teil der Müritz.[2]

Ein 280 Hektar großes Naturschutzgebiet Müritzhof wurde bereits 1931 auf der Müritzterrasse ausgewiesen. 1949 wurde das Spukloch Teil des 48 km² großen Naturschutzgebietes Ostufer der Müritz, das eines der größten Schutzgebiete der DDR war. Seit 1990 gehört das Gewässer dem Teilgebiet Müritz des Müritz-Nationalparks an.[1]

Flora und Fauna

Der Flachsee weist fast durchgängig Grundrasen und Tauchfluren (beides Wasserpflanzen) auf. In der Umgebung des Gewässers in der Spuklochkoppel gibt es eine der letzten Wacholderheiden des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die sich nach 1940 aus einer Hutungsfläche nach nachlassender Beweidungs- und Pflegeintensität entwickelte. Zur Erhaltung des Landschaftsbildes wird diese Fläche heute mit Fjäll-Rindern und Gotlandschafen beweidet.[1] Die Fjäll-Rinder wurden bereits 1969 angesiedelt.[3]

Tiefer gelegene Teile der Spuklochkoppel werden im Winter temporär überflutet und trocknen im Sommer wieder ab.[4]

Vorkommende Pflanzenarten in der Peripherie des Sees sind unter anderem: Baltischer Enzian, Sumpf-Enzian und Kleines Knabenkraut, Breitblättriges Knabenkraut.[1] Das Spukloch ist Bestandteil eines Kranichrastplatzes in den Flachwasserbereichen östlich der Müritz. Bis zu 8500 Kraniche jährlich stärken sich in diesem Gebiet auf ihrem herbstlichen Vogelzug in Richtung Süden.[5]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b c d Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern, Demmler Verlag, Schwerin 2003, ISBN 3-910150-52-7, S. 586 ff.
  2. Fred Ruchhöft: Der Wasserstand der „Oberen Seen“ in Mecklenburg in Mittelalter und früher Neuzeit in: Archäologische Berichte aus Mecklenburg-Vorpommern, Bd. 6, 1999
  3. Landschaftspflegehof Müritzhof auf mueritz.de
  4. Bild mit Beschreibung aus einer Bildergalerie auf uni-oldenburg.de
  5. Müritz-Nationalpark Nachrichten Oktober 2007 (PDF-Datei)

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Mecklenburg-Vorpommern relief location map.jpg
Autor/Urheber: Grundkarte NordNordWest, Relief Alexrk2, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Physische Positionskarte von Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Bundesarchiv Bild 183-1982-0610-353, Müritzhof, Fjällrinder.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1982-0610-353 / Bartocha, Benno / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
Müritzhof, Fjällrinder ADN-ZB Bartocha 10.6.1982-Zum Beirag: Die "Heiligen" Kühe vom Spukloch - Ungewöhnliche Naturschutzhelfer an der Müritz. Vor über zehn Jahren wurden diese aus Skandinavien stammenden Fjällrinder im größten Naturschutzgebiert der DDR an der Mühritz angesiedelt, um eine Art "Naturschutzhelfer"-Funktion zu erfüllen. Indem sie den Rasen abweiden und somit kurz halten, bleiben die Lebensbediugngen für die seltenen Pflanzen und damit auch für eine ganze Reihe von Vögeln erhalten. Die hörnerlosen Rinder, die vor allem in Schweden vorkommen, erinnern in ihrem Aussehen stark, insbesondere mit ihrem weißen Fell, an die in Indien als heilig verehrten Kühe. (Hierzu gehören auch 1982-0610-352 + 354N)
Bundesarchiv Bild 183-1990-0425-320, Naturschutzgebiet "Ostufer der Müritz".jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0425-320 / CC-BY-SA 3.0
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Naturschutzgebiet "Ostufer der Müritz" ADN-Bartocha 25.4.90 Bez. Neubrandenburg: Das Naturschutzgebiet "Ostufer der Müritz" mit rund 5000 Hektar im Kreis Waren wird künftig ein Zentrum der ökologischen Bildung und Forschung werden. Hier sind viele seltene und auch vom Aussterben bedrohte Pflanzen und Tiere zu finden.
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Müritzhof, Seminar für Naturschutzhelfer ADN-ZB Bartocha 24.9.1979-Neubrandenburg: Das seit 30 Jahren naturgeschützte Gebiet am Ostufer der Müritz ist mit über 4800 (4 800) ha das größte und beudeutendste Resrvat unserer Republik. Durch Exkursionen und Seminare mach sich an der dortigen Lehrstätte für Naturschutz Müritzhof ehrenamtliche Naturschutzhelfer aus allen Teilen der Republik mit den Aufgaben der Landeskultur und des Naturschutzes vertraut.
Bundesarchiv Bild 183-1990-0412-002, Wacholderheide.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0412-002 / CC-BY-SA 3.0
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Wacholderheide ADN-Bartocha 12.4.90 Bez. Neubrandenburg-Naturschutzgebiet- Die Wacholderheide gehört zu den Raritäten im größten DDR-Naturschutzgebiet "Ostufer der Müritz", das mit seinem rund 5.000 Haktar einmal die Kernzone im geplanten Müritz-Nationalpark sein wird. Mit der Schaffung weiterer Park sollen in der DDR bald 10.000 Quadratkilometer - ein Zehntel des DDR- Territoriums - unter Schutz gestellt werden.