Sprengkapsel
Sprengkapseln sind Metallkapseln, die eine kleine Menge Initialsprengstoff enthalten. Sie werden zum sicheren Zünden von Sprengstoffen verwendet. Wird eine Sprengkapsel mit einer Sprengstoffladung verbunden, so spricht man von einer Schlagladung oder -patrone.
Aufbau
Als Ladung werden kleine Mengen brisanter Sprengstoffe verwendet, die schon durch geringe thermische oder mechanische Belastung zur Detonation gebracht werden können. Eine zweistufige Ladung besteht beispielsweise aus einer Primärladung (Bleiazid oder früher Knallquecksilber) und einer Sekundärladung aus Tetryl oder Nitropenta.
Durch die Druckwelle, die bei der Detonation des Initialsprengstoffs in der Sprengkapsel entsteht, wird die Detonation der Hauptladung verursacht. Bei unempfindlichen Sprengstoffen, wie beispielsweise ANC-Sprengstoffen, wird oft eine Verstärkerladung aus empfindlicherem Sprengstoff verwendet, um die Hauptladung sicher zu zünden.
Sprengzünder
Sprengzünder sind Sprengkapseln mit integriertem elektrischem Zünder.
Verwendung
Früher wurden Sprengkapseln und elektrisch zündbare Brennmomentzünder getrennt geliefert und vor der Verwendung aufeinandergesteckt. Heute haben sich weitgehend industriell gefertigte Sprengzünder durchgesetzt und Sprengkapseln werden nur noch in wenigen Fällen wie zum Beispiel zum Eis- oder Schneefeldsprengen oder beim Militär verwendet. Hier werden sie mit einer Würgezange an die Zündschnur angewürgt, um Wurfladungen zünden zu können.
Literatur
- Autorenkollektiv: Der Sprengberechtigte. im Bergbau und in der Steine- und Erdenindustrie. Hrsg.: SDAG Wismut. 3. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1977, S. 39–47.
- Karl Heinz Ossendorf: Von der Sprengkapsel zum modernen Sprengzünder (= Werkzeitschrift „Dynamit Nobel“. Nr. 5+6). Troisdorf 1986 (Von der Sprengkapsel zum modernen Sprengzünder (Memento vom 1. August 2016 im Internet Archive) [PDF; abgerufen am 25. Mai 2018]).
- Walter Zanoskar: Stollen- und Tunnelbau: Eine Einführung in die Praxis des modernen Felshohlbaues. 2. Auflage. Springer, 1964, ISBN 978-3-7091-8116-4, S. 51 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 25. Mai 2018]).
Weblinks
- Explosivstoffe zur Brandbekämpfung (abgerufen am 24. April 2020)
- Hohlladung mit gerichteter Sprengwirkung (abgerufen am 24. April 2020)
- Verordnung vom 27. Januar 1971 über die Verhütung von Unfällen bei Sprengarbeiten (abgerufen am 24. April 2020)
- Technische Regel zum Sprengstoffrecht Sprengarbeiten (abgerufen am 24. April 2020)
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Explosive Ordnance Disposal 1st Class Joseph Tumminello of Oak Ridge, Tenn., a member of Naval Surface Warfare Center, Indian Head Explosive Ordnance Disposal Technology Division demonstrates for 4th Force Reconnaissance Company Marines how to crimp a blasting cap onto a shot of time fuse during demolition training at the Kaneohe Bay Range Training Facility Aug. 20, 2014. Tumminello, an explosive ordnance disposal and demolition expert, helped augment the 4th Force Reconnaissance Company’s two-week annual training period as part of a Navy training team comprised of two other explosive ordnance disposal members and an ordnance clearance diver. During their annual training period in Hawaii, more than 130 4th Force Reconnaissance Company Marines conducted exercises including live fire and demolition, small boat operations and scout swimming, and infiltration and ambush. The annual training period culminated in two days of full mission profiles that combined all the training elements into day and night operations for each platoon. (U.S. Navy photo by Chief Mass Communication Specialist Patrick Dille, Navy Reserve Navy Public Affairs Support Element-West/RELEASED)