Sprengboot
Ein Sprengboot oder auch Sprengschiff ist ein schnelles, leichtes Motorboot, das, mit Sprengstoff gefüllt, gegen ein auf dem Wasser oder am Ufer befindliches Ziel gesteuert werden kann, um dieses durch die eigene Explosion zu zerstören oder so zu beschädigen, dass es unbrauchbar wird.
Geschichte
Bereits in der Antike gab es Brandschiffe – sogenannte Brander. Dies waren Boote, die mit Brennmaterial beladen in Brand gesetzt wurden und auf gegnerische Schiffe gesteuert wurden. Eine Weiterentwicklung gab es im Spätmittelalter mit dem Höllenbrander bzw. der Höllenmaschine, die nicht nur brannten, sondern explodierten, da sie zusätzlich mit Schwarzpulverfässern beladen waren.
Sprengboote wurden vor allem in Deutschland, Italien, Japan und Russland gebaut. Die Vereinigten Staaten von Amerika sowie England besaßen keine derartigen Boote, obwohl es diesbezügliche Bestrebungen gab. Erstmals eingesetzt wurde dieses Marinekleinkampfmittel im Ersten Weltkrieg sowohl von Italienern als auch von Deutschen. Zwischen den Weltkriegen gab es keine größeren Weiterentwicklungen von Sprengbooten, da der Friedensvertrag von Versailles derartigen Schiffsbau beschränkte oder untersagte.
Während des Zweiten Weltkriegs erlebte der Einsatz der Sprengboote durch die Achsenmächte seinen Höhepunkt. Während auf deutscher Seite der eingesetzte Sprengboottyp Linse die Erwartungen nicht erfüllen konnte, waren Sprengboote aus Italien und Japan erfolgreicher. Vor allem die japanischen Sprengboote brachten der amerikanischen Pazifikflotte beträchtliche Verluste bei. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs gerieten die Sprengboote weitestgehend in Vergessenheit. Einige wenige Exemplare wurden im Nachkriegsitalien als Ausbildungsschiffe für Kampftaucher genutzt und bis Ende der 1940er Jahre ausgemustert. Ihre Nachfolger wurden aufgrund der technischen Fortschritte die konventionellen Schnellboote und Motortorpedoboote. Derzeit sind keine Sprengboote im aktiven Dienst.
Im Russisch-Ukrainischen Krieg im Jahr 2022 griff die ukrainische Armee auf unbemannte Wasserfahrzeuge zurück, die sie mit Sprengstoff bestückte, und gegen russische Kriegsschiffe einsetzte.[1] Die BBC berichtete, dass bei der Zerstörung der Krim-Brücke ebenfalls ein unbemanntes Sprengboot zum Einsatz gekommen sein könnte.[2]
Ausführungen
Deutsche Sprengboote
- Fernlenkboot (1915)
- Linse (1944)
- Tornado (1945 – Prototyp)
Italienische Sprengboote
- Revel (1916)
- Kletterboot (1917)
- M.A. (1936)
- M.A.T. (1936)
- M.T. (1939)
- M.T.M (1941)
- M.T.R. (1942)
- M.T.R.M. (1942)
Japanische Sprengboote
Ukrainische Sprengboote
- Cherson[3] (2022)
Andere Sprengboote
Huthi-Rebellen greifen am Roten Meer Frachtschiffe unter anderem mit Sprengbooten an. Mitte Juli 2024 veröffentlichten sie ein Video, das vermutlich einen Angriff auf den unter liberiasnischer Flagge fahrenden Öltanker Chios Lion zeigt.[4]
Literatur
- Harald Fock: Marine-Kleinkampfmittel. Koehler-Mittler Verlag, 1996, ISBN 3-7822-0265-1.
- Cajus Bekker: Einzelkämpfer auf See. Die deutschen Torpedoreiter, Froschmänner und Sprengbootpiloten im Zweiten Weltkrieg. Stalling-Verlag, 1968.
- Helmuth Heye: Marine-Kleinkampfmittel. In: Wehrkunde, Nr. 8, 1959.
Einzelnachweise
- ↑ Jörg Römer: Sprengbootangriffe: „Die Russen müssen sich darauf einstellen, dass sie Schiffe verlieren könnten“. In: Spiegel Online. 6. November 2022, abgerufen am 15. November 2022.
- ↑ Crimean bridge: Who – or what – caused the explosion? In: BBC News. 9. Oktober 2022, abgerufen am 15. November 2022.
- ↑ Ukraine’s New Vessel Drone Revealed: Specifications, Photos and Detailed Capabilities. Defense Express, 11. November 2022, Zitat: „The first one was named Kherson …“
- ↑ n-tv.de
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Autor/Urheber: Rijksmuseum, Lizenz: CC0
Identificatie
Titel(s): Het opblazen met branders van de schipbrug van de hertog van Parma, 1585. Pons Antverpiani fractura (titel op object)
Objecttype: prent historieprent
Objectnummer: RP-P-OB-79.976
Catalogusreferentie: FMH 906-e. FMH 454-A/21
Omschrijving: Het opblazen van de schipbrug aangelegd door de hertog van Parma in de Schelde door middel van branders, 5 april 1585. Bovenaan in een banderol de titel en legenda A-L in het Latijn.
Vervaardiging
Vervaardiger: prentmaker: anoniem
Plaats vervaardiging: Rome
Datering: 1645 - 1647
Fysieke kenmerken: ets
Materiaal: papier
Techniek: etsen
Afmetingen: plaatrand: h 288 mm × b 413 mm
Toelichting
Gebruikt als illustratie in: Famiani Stradae Romani e Societate Iesv De bello Belgico. Romae : Ex typographia haeredum Francisci Corbelletti, 1647 (dl. 2), p. 250.
Onderwerp
Wat: pontoon bridge. Beleg van Antwerpen (1584-1585)
Wanneer: 1585-04-05 - 1585-04-05
Waar: Antwerpen. Schelde
Wie: Alessandro Farnese (landvoogd van de Nederlanden en hertog van Parma en Piacenza). Federigo Giambelli
Verwerving en rechten
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Explosive motor boat of the type used by the Israeli Navy in the Independence War, in the Clandestine Immigration and Naval Museum, Haifa, Israel. Possibly an Italian MTM (Motoscafo da Turismo Modificato).