Sportstiftung NRW

Die Sportstiftung NRW ist eine nordrhein-westfälische Stiftung zur Nachwuchsförderung im Leistungssport. Heute gibt es in jedem Bundesland mindestens eine ähnliche Einrichtung (in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt sind es zwei), die sich in ihrem Profil (Förderung allein des Spitzen- oder auch des Schul- und Breitensports) leicht unterscheiden.[1] Das Vermögen der Stiftung wurde vom Land Nordrhein-Westfalen eingebracht.

Ziel der Sportstiftung NRW ist es, Nachwuchsathleten aus NRW die Teilnahme an Olympischen oder Paralympischen Spielen sowie an Welt- und Europameisterschaften zu ermöglichen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung beim Übergang vom Landeskader in den Bundeskader, damit keine Lücke entsteht, wenn Athleten keinen Anspruch mehr auf Landesfördermittel haben, jedoch noch keinen passenden Kaderstatus für finanzielle Leistungen durch die Deutsche Sporthilfe oder ähnliche Institutionen erreicht haben.

Geschichte

Die Gründung erfolgte am 12. Dezember 2000 als Stiftung bürgerlichen Rechts. Am 21. Dezember 2000 erfolgte die Genehmigung durch den Innenminister. Das Stiftungskapital beträgt ca. 6,33 Mio. Euro,.

2001 bis 2005 gab ein 1. Kuratorium mit den Ministerpräsidenten Wolfgang Clement (bis 2002) und Peer Steinbrück als an der Spitze. Hans Jürgen Baedeker ist Vorsitzender des Vorstands gewesen. 2002 erhielten NRW-Athleten der Olympischen und Paralympischen Spiele in Athen erstmals eine monatliche Grundförderung. 2005 bis 2010 folgte ein 2. Kuratorium mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers. Manfred Speck ist Vorsitzender des Vorstands gewesen. 2006 war eine Anschubfinanzierung des Deutschen Forschungszentrums für Leistungssport "momentum". Das sportpsycholgoische Pilotprojekt mentaltalent begann 2008 in Kooperation mit dem Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule Köln. 2010 bis 2015 bestand ein 3. Kuratorium, Vorsitzende ist Ministerpräsidentin Hannelore Kraft gewesen. Den Vorsitz des Vorstands bekleidete Anke Feller. Die Zwillingskarriere als Form der Dualen Karriere ward 2010 vorgestellt. Bis 2019 wurden ca. 140 Sportler in rund 90 Unternehmen betreut. 2011 gab es eine Anschubfinanzierung des Projekts "Gesundheitsmanagement im Leistungssport". Für London 2012 wurden erstmals Teilnahmeprämien für Olympische und Paralympische NRW-Athleten gewährt. Beim FELIX Award (NRW-Sportler des Jahres) vergab die Sportstiftung 2013 erstmals den Preis in der Kategorie "Newcomer des Jahres". 2016 bis 2021 folgte ein 4. Kuratorium mit den Vorsitzenden Ministerpräsidenten Hannelore Kraft (bis Juni 2017) und Armin Laschet. Den Vorstand führt Ute Schäfer. Erhöhte Teilnahmeprämien wurden ab 2017 an Olympische und Paralympische NRW-Athleten in gleicher Höhe vergeben. Die Sportstiftung ist ab 2018 alleinig für die Individualförderung von Athleten in NRW zuständig. Erste Deutschlandstipendien wurden an studierende Bundeskaderathleten vergeben. Im Dezember 2020 feierte die Sportstiftung 20-jähriges Bestehen.

Gremien

Kuratorium

Vorsitzender des Kuratoriums ist der Ministerpräsident des Landes NRW, Hendrik Wüst. Seine Stellvertreterin ist Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen. Gemäß Festlegung in der Satzung gehören dem Kuratorium der/die Präsident des LandesSportBundes NRW und des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes an. Zusätzlich werden weitere Vertreter von Sport, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien in das Kuratorium berufen.

Vorstand

Der Vorstand wird mit mindestens je einem Vertreter

  • des für den Sport zuständigen Ministeriums/seit 2017 der NRW-Staatskanzlei
  • des Landessportbundes NRW
  • des Westdeutschen Fußballverbandes
  • der Wirtschaft

sowie mindestens einer Leistungssportlerin oder einem Leistungssportler besetzt. Die Mindestgröße des Vorstandes liegt somit bei fünf Mitgliedern. Die Maximalgröße des Vorstands liegt bei acht Mitgliedern.

  • Vorsitzender: Ingo Wolf (ehem. Sport- und Innenminister in NRW)
  • Stellv. Vorsitzende: Gisela Hinnemann (seit 2006 im Vorstand; Vizepräsidentin Leistungssport des Landessportbundes NRW), Anke Feller (seit 2011 im Vorstand; Moderatorin und Journalistin).[2]

„Botschafter“

Persönlichkeiten aus Spitzensport, Wirtschaft und Wissenschaft werben für die Sportstiftung NRW. Dazu gehören Abdul-Rahman Adib, Heiner Brand, Rudi Cerne, Heide Ecker-Rosendahl, Carsten Fischer, Volker Grabow, Heike Meier-Henkel, Christian Keller, Henry Maske, Steffi Nerius, Ulrike Nasse-Meyfarth, Frank Ostholt, Bernhard Peters, Marion Rodewald, Arnd Schmitt, René Spies, Sophie von Saldern, Frank Wieneke, Marcel Wüst

Förderung

Die Fördermittel von ca. 3,9 Mio. Euro pro Jahr stammen aus dem Haushalt des Landes Nordrhein-Westfalen. Förderziel ist eine hohe Teilnehmer- bzw. Medaillenquote sowie „Erneuerungsquote“ bei Olympia und Paralympics für NRW.

Die NRW-Landesregierung hat 2017 die Entflechtung der Aufgabengebiete von Landessportbund und Sportstiftung NRW auf den Weg gebracht. Demzufolge konzentriert sich die Sportstiftung nun auf die Individualförderung in olympischen und paralympischen Sportarten. Die Sportstiftung vergibt u. a. Prämien an die von ihr geförderten Teilnehmer an Olympischen und Paralympischen Spielen in Höhe von 3.500 Euro.

Das Fördervolumen beträgt mehr als 70 Mio. Euro im Förderzeitraum 2001 bis 2021. Gefördert wird in den meisten Sommer- und Wintersportarten für Olympia und Paralympics.

Die Zwillingskarriere ist ein Baustein der Dualen Karriere im Leistungssport. Bei einer Zwillingskarriere verlaufen die sportliche und die berufliche Karriere parallel statt nacheinander. Sportlichen Maßnahmen, ein Studium oder eine Ausbildung sowie Präsenzphasen im Betrieb werden in dabei in eine individuelle, ganzheitliche und langfristige Lebensplanung integriert. In der Community „Wirtschaft & Leistungssport“ bündelt die Sportstiftung NRW rund 100 Wirtschaftsunternehmen für Projekte, die der Karrieregestaltung von Spitzenathleten dienen.

Einzelnachweise

  1. Auflistung der regionalen Sportstiftungen durch den Deutschen Olympischen Sportbund, abgerufen am 17. Mai 2016.
  2. Ute Schäfer folgt übernimmt von Anke Feller. Abgerufen am 11. Juli 2017.

Weblinks