Sportfreunde Lotte

Sportfreunde Lotte
Vereinswappen der Sportfreunde Lotte
Basisdaten
NameVerein für Laufspiele
Sportfreunde Lotte e. V. von 1929
SitzLotte, Nordrhein-Westfalen
Gründung1929
FarbenBlau-Weiß
Mitglieder1000 (Juli 2023)[1]
VorstandsvorsitzenderTim Eichler
Websitesf-lotte.de
Erste Fußballmannschaft
CheftrainerFabian Lübbers
SpielstätteStadion am Lotter Kreuz
Plätze10.059
LigaOberliga Westfalen
2022/234. Platz
Heim
Auswärts

Der VfL Sportfreunde Lotte ist ein Sportverein mit rund 1500 Mitgliedern in sechs Abteilungen aus der Gemeinde Lotte in der westfälischen Region Tecklenburger Land (Kreis Steinfurt). Die erfolgreichste und bekannteste Abteilung des Vereins ist die Fußballmannschaft, die von 2016 bis 2019 in der 3. Liga spielte.

Geschichte

Der Verein wurde 1929 unter dem Namen Turnverein Lotte gegründet und beschränkte sich zunächst ausschließlich auf das Turnen. Nach der Neugründung des Vereins unter dem Namen VfL Sportfreunde Lotte am 9. Februar 1946 wurden neben dem Turnen auch Abteilungen für Fußball und Handball eingerichtet.

Die Fußballer schafften im Jahre 1965 erstmals den Sprung in die Bezirksklasse. Nach dem erneuten Abstieg auf Kreisebene im Jahre 1973 gelang im Jahre 1981 endgültig der Sprung in die Bezirksliga, dem im Jahre 1989 der erstmalige Aufstieg in die Landesliga folgte.[2] Auch dort gehörten die Sportfreunde sofort zu den Spitzenteams und stiegen im Jahre 1996 in die Verbandsliga auf. Nach vielen Jahren in der Spitzengruppe gelang mit der Verbandsliga-Meisterschaft in der Saison 2003/04 der Aufstieg in die Oberliga Westfalen. In der Saison 2007/08 erreichte man dort den vierten Platz und qualifizierte sich somit für die neue dreigleisige Regionalliga. Die Saison 2008/09 beendeten die Sportfreunde unter Trainer Maik Walpurgis auf Platz 10 und qualifizierten sich durch die Finalteilnahme im Westfalenpokal für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2009/10. Dort wurde den Sportfreunden der Bundesligist VfL Bochum zugelost, der sich knapp mit 1:0 durchsetzen konnte.

Nachdem die Sportfreunde Lotte die Regionalligasaison 2011/12 in der Weststaffel als Tabellenzweiter mit einem Punkt Rückstand auf die zweite Mannschaft von Borussia Dortmund beendet hatten, legten sie beim DFB Beschwerde ein und forderten eine Aufnahme als 21. Mitglied in die 3. Liga 2012/13, weil Spieler von Rot-Weiss Essen gestanden hatten, am 36. Spieltag vor einem Spiel gegen Borussia Dortmund II gegen die eigene Mannschaft gesetzt zu haben.[3] Dieser Einspruch wurde am 25. Mai 2012 abgewiesen, da keine Spielmanipulation nachgewiesen werden konnte und zudem die Einspruchsfrist abgelaufen war.

Blick auf einen Teil der Haupttribüne des Frimo Stadions

Am Ende der Saison 2012/13 wurden die Sportfreunde Meister der Regionalliga West und sicherten sich damit die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 3. Fußball-Liga, in der sie in zwei Spielen gegen den Nordost-Meister RB Leipzig antraten. Das Auswärtsspiel ging 0:2 verloren, daheim führten die Sportfreunde nach 90 Minuten mit 2:0, scheiterten aber in der Verlängerung (2:2) und verfehlten damit den Aufstieg in die 3. Liga. In den folgenden Saisons spielten die Sportfreunde Lotte zwar vorne mit (2. Platz 2013/14, 6. Platz 2014/15), verpassten aber eine neuerliche Qualifikation für die Aufstiegsrunde. Diese wurde in der Saison 2015/16 erneut erreicht. Die Sportfreunde Lotte wurden mit 83 Punkten Meister der Regionalliga West. In der Aufstiegsrelegation zur 3. Liga setzen sie sich gegen Waldhof Mannheim, den Meister der Regionalliga Südwest, mit 2:0 nach Hin- und Rückspiel durch und stiegen zum ersten Mal in die 3. Liga auf.

In der Saison 2016/17 trafen die Sportfreunde in der 1. Runde des DFB-Pokals auf den Bundesligisten Werder Bremen, den sie am 21. August 2016 mit 2:1 besiegten. Mit 10.059 Zuschauern wurde in diesem Spiel ein neuer Vereinsrekord aufgestellt. In der 2. Runde konnten sich die Sportfreunde im heimischen Frimo Stadion vor 8.763 Zuschauern gegen einen weiteren Bundesligisten, Bayer 04 Leverkusen, mit 6:5 n. E. durchsetzen. Im Achtelfinale wurde der Zweitligist TSV 1860 München mit 2:0 bezwungen. Als Gegner im Viertelfinale wurde Borussia Dortmund ausgelost. Das Spiel konnte am 28. Februar 2017 jedoch wegen eines Unwetters nicht stattfinden[4] und wurde verschoben auf den 14. März 2017. Für die Austragung wich man an die Bremer Brücke im benachbarten Osnabrück aus. Hier schied Lotte im Viertelfinale gegen Borussia Dortmund mit 0:3 aus.[5] Die Klasse konnten die Sportfreunde in ihrer ersten Drittligaspielzeit halten, sie schlossen die Saison 2016/17 auf Platz zwölf ab.

Trainer Ismail Atalan wechselte daraufhin zum VfL Bochum und wurde durch Oscar Corrochano ersetzt. Dessen Vertrag wurde nach nur wenigen Wochen aufgelöst. Marc Fascher übernahm Ende Juli 2017 das Traineramt und wurde nach nur drei Monaten entlassen. Andreas Golombek wurde sein Nachfolger und schaffte mit den Sportfreunden noch den Klassenerhalt. Die Saison 2018/19 begann erneut mit einem Trainerkarussell. Matthias Maucksch wurde nach wenigen Spieltagen entlassen und auch sein Nachfolger Nils Drube hielt sich nur bis Anfang April 2019. Daraufhin kehrte Ismail Atalan nach Lotte zurück, konnte aber den Abstieg seiner Mannschaft nicht mehr verhindern.

Logo der SFL bis 2016

Ende Februar 2020 gab Atalan seine Trainer-Tätigkeit bei Lotte auf, weil er in gleicher Aufgabe zum Halleschen FC wechselte.[6] Am 17. April des Jahres wurde Imke Wübbenhorst als neue Trainerin des Clubs, ab dem 1. Juli 2020, vorgestellt.[7] Sie war, nach Inka Grings beim SV Straelen im April 2019, die zweite Trainerin, die einen deutschen Fußball-Viertligisten im Männerbereich trainierte. Sie erhielt einen Zweijahresvertrag.[8] Wübbenhorst wurde vom Verein aber bereits am 15. Dezember 2020 wieder freigestellt, ihr Nachfolger wurde Co-Trainer Andy Steinmann.[9] Ende März 2022 wurde Steinmann durch den ehemaligen Spieler Tim Wendel-Eichholz, der wenige Wochen zuvor als Co-Trainer angeheuert hatte, abgelöst. Nach einer 0:3-Heimniederlage am 22. April 2022 gegen Rot-Weiss Essen standen die Sportfreunde Lotte als dritter Absteiger aus der Regionalliga fest.

Erfolge

Bilanz seit 1980

SaisonLiga (Ebene)Pl.Sp.SUNToreDiff.Pkt.Bemerkung
1980/81Kreisliga A Tecklenburg (VII)1.30207383:354847:13Letzte Saison in der Vereinsgeschichte auf Kreisebene
1981/82Bezirksliga 10 (VI)5.30138967:491834:26
1982/83Bezirksliga 10 (VI)3.30166868:551338:22
1983/84Bezirksliga 10 (VI)7.301191048:52−431:29
1984/85Bezirksliga 10 (VI)4.30167770:462439:21
1985/86Bezirksliga 10 (VI)11.301161345:50−528:32
1986/87Bezirksliga 10 (VI)2.30195674:403443:17
1987/88Bezirksliga 10 (VI)3.30166961:392238:22
1988/89Bezirksliga 10 (VI)1.30209155:203549:11Aufstieg in die Landesliga Westfalen
1989/90Landesliga Westfalen 4 (V)10.28891141:46−525:31
1990/91Landesliga Westfalen 4 (V)4.30204658:21+3744:16
1991/92Landesliga Westfalen 4 (V)2.32209355:21+3449:15
1992/93Landesliga Westfalen 4 (V)2.30196562:31+3144:16
1993/94Landesliga Westfalen 4 (V)4.301311650:33+1737:23
1994/95Landesliga Westfalen 4 (VI)2.30197458:19+3945:15
1995/96Landesliga Westfalen 4 (VI)1.26193448:14+3460Aufstieg in die Verbandsliga Westfalen
1996/97Verbandsliga Westfalen 1 (V)6.281111635:32+344
1997/98Verbandsliga Westfalen 1 (V)3.28155846:33+1350
1998/99Verbandsliga Westfalen 1 (V)5.30165946:29+1753
1999/2000Verbandsliga Westfalen 1 (V)4.30168650:28+2256
2000/01Verbandsliga Westfalen 1 (V)8.281171046:46±040
2001/02Verbandsliga Westfalen 1 (V)5.28136940:37+345
2002/03Verbandsliga Westfalen 1 (V)5.281441063:32+3146
2003/04Verbandsliga Westfalen 1 (V)1.30216381:18+6369Aufstieg in die Oberliga Westfalen
2004/05Oberliga Westfalen (IV)8.341481254:55−150
2005/06Oberliga Westfalen (IV)5.341511849:43+656
2006/07Oberliga Westfalen (IV)8.3413101159:54+549
2007/08Oberliga Westfalen (IV)4.341612662:35+2760Qualifikation für die Regionalliga West
2008/09Regionalliga West (IV)10.341471353:57−449
2009/10Regionalliga West (IV)2.341710748:31+1761
2010/11Regionalliga West (IV)3.341711643:29+1462
2011/12Regionalliga West (IV)2.362210464:31+3376
2012/13Regionalliga West (IV)1.38268470:27+4386Relegation zur 3. Liga: RB Leipzig – SF Lotte 2:0, 2:2 n. V.
2013/14Regionalliga West (IV)2.361815357:26+3169
2014/15Regionalliga West (IV)6.341315655:34+2154
2015/16Regionalliga West (IV)1.36258367:23+4483Relegation zur 3. Liga: SF Lotte – SV Waldhof Mannheim 0:0, 2:0
2016/173. Liga12.381391646:47−148
2017/183. Liga16.381172043:60−1740
2018/193. Liga18.389131631:46−1540Abstieg in die Regionalliga West
2019/20Regionalliga West (IV)7.2294935:33+231Abbruch der Saison infolge der COVID-19-Pandemie
2020/21Regionalliga West (IV)15.4010141647:72−2544
2021/22Regionalliga West (IV)18.38932636:63−2730Abstieg in die Oberliga Westfalen
2022/23Oberliga Westfalen (V)4.341861064:43+2160
2023/24Oberliga Westfalen (V)

Ehemalige Spieler

Weblinks

Commons: Sportfreunde Lotte – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Kicker.de: Vereinsdaten - Sportfreunde Lotte
  2. Sportfreunde Lotte. Westfalenkick.de, abgerufen am 28. November 2020.
  3. Lotte fordert Aufstockung der dritten Liga. Der Spiegel, 21. Mai 2012, abgerufen am 21. Mai 2012.
  4. Alexander Krei: Spielabsage: Das Erste zeigt "Tatort" statt Pokal. In: dwdl.de. DWDL.de, 28. Februar 2017, abgerufen am 28. Juli 2018.
  5. Trotz schwacher Halbzeit: BVB steht im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den FC Bayern. Focus, abgerufen am 6. August 2017.
  6. Atalan und Laumann nach Halle. Sportfreunde Lotte, 25. Februar 2020, abgerufen am 26. Februar 2020.
  7. Lutz Wöckener: Neu in Lotte: Für den Trainerjob war Imke Wübbenhorst kein Opfer zu groß. In: DIE WELT. 17. April 2020 (welt.de [abgerufen am 24. Juni 2021]).
  8. Regionalliga! Imke Wübbenhorsts Traum wird wahr. In: ndr.de. 17. April 2020, abgerufen am 17. April 2020.
  9. Aus für Trainerin Wübbenhorst bei Regionalligist Lotte. In: ndr.de. 15. Dezember 2020, abgerufen am 25. Januar 2021.

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