Spitzenverband Fachärzte Deutschlands

Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) ist ein Dachverband selbständiger, freier und fachärztlicher Berufsverbände.

2005/2006 wurde der informelle Gesprächskreis „Potsdamer Runde“ ins Leben gerufen. In dessen Rahmen tauschten sich die angeschlossenen Berufsverbände regelmäßig über die Anliegen der Fachärzte aus. Im Juli 2012 wurde der Name geändert in „Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa)“.

Daneben repräsentiert der SpiFa die Interessen der deutschen Fachärzteschaft auch auf europäischer Ebene und ist Mitglied in der European Union of Medical Specialists. Der SpiFa verfolgt das Anliegen, Versorgung in Deutschland mitzugestalten und hat zu diesem Zweck eine Tochtergesellschaft, die Sanakey GmbH, gegründet. Seit Februar 2022 ist der SpiFa als Berufsverband im Lobbyregister für die Interessenvertretung gegenüber dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung eingetragen[1].

Struktur

Der Dachverband vertritt mit seinen 35 ordentlichen und assoziierten Mitgliedsverbänden[2] die Interessen von über 165.000 der in Deutschland tätigen Fachärzte in Klinik und Praxis. Die Fachärztinnen und Fachärzte sind in der ärztlichen Grundversorgung, der spezialisierten und hochspezialisierten Versorgung tätig, ob in einer Praxis, einem Medizinischen Versorgungszentrum, einem Krankenhaus oder in der Hochschulmedizin.

AbkürzungVerband
Ordentliche Mitglieder
ALMAkkreditierte Labore in der Medizin
BAOBundesverband Ambulantes Operieren
BDABerufsverband Deutscher Anästhesisten e.V.
BdBBundesverband der Belegärzte e.V.
BDIBerufsverband Deutscher Internisten e.V.
BDNCBerufsverband Deutscher Neurochirurgen e.V.
BDNuklBerufsverband Deutscher Nuklearmediziner e.V.
BdPBundesverband der Pneumologen
BDPMBundesverband für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie
BDRBerufsverband der Deutschen Radiologen e.V.
BNCBerufsverband Niedergelassener Chirurgen e.V.
bngBerufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e.V.
BNGOBerufsverband Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V.
BNHOBerufsverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e.V.
BNKBundesverband Niedergelassener Kardiologen e.V.
BRZBundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren e.V.
BVADBerufsverband der AngiologInnen Deutschlands e.V.
BVABundesverband der Augenärzte Deutschlands e.V.
BVDDBerufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.
BVDHBerufsverband Deutscher Humangenetiker e.V.
BvDUBerufsverband der Deutschen Urologen e.V.
BVFBerufsverband der Frauenärzte
BVHNODeutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte
BVNDBerufsverband Niedergelassener Diabetologen e.V.
BVOUBerufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
BVPRMBundesverband der Rehabilitationsärzte Deutschlands e.V.
DBVPPDeutscher Berufsverband der Fachärzte für Phoniatrie und Pädaudiologie e.V.
DFVDeutscher Facharztverband
DGMKGDeutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V.
DGPRÄCDeutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e.V.
DNVerband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V.
Assoziierte Mitglieder
DGHDeutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V.
MEDIMEDI GENO Deutschland e.V.
VirchowbundVerband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.
PVSVerband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen e.V.

Ziel des SpiFa ist die Darstellung und Vertretung der übergeordneten Interessen der Fachärztinnen und Fachärzte in Klinik und Praxis, sowie deren politische Durchsetzung auf Bundes- und Landesebene sowie die Darstellung in der Öffentlichkeit. Er bündelt die fachärztlichen Interessen und vertritt diese gegenüber Politik, Selbstverwaltung und anderen freien Verbänden.

Mitgliedschaften

Der SpiFa ist Mitglied in der 2007 gegründeten Allianz Deutscher Ärzteverbände und darüber hinaus über seine Vorstandsmitglieder, die Vorsitzenden der ständigen Ausschüsse und den Hauptgeschäftsführer in verschiedenen Gremien in der Selbstverwaltung und in Unternehmen vertreten.

Seit 1. Januar 2017 vertritt der SpiFa als größter deutscher Facharztdachverband die fachärztlichen Interessen auch auf europäischer Ebene bei der UEMS[3].

Organisation und Vorstand

Der Verband wird von einem auf vier Jahre gewählten Vorstand geleitet. Dieser besteht aus einem Vorstandsvorsitzenden und drei Stellvertretern. Als Vorstandsmitglied können nur die fachärztlichen Vorsitzenden oder andere fachärztliche Mitglieder des Vorstandes eines Berufsverbandes innerhalb des SpiFa gewählt werden.

Vorstandsvorsitzende des SpiFa:

  • von 2012 bis 2013 Thomas Scharmann,
  • von 2013 bis 2015 Andreas Gassen,
  • seit 2015 Dirk Heinrich

Die Mitgliederversammlung ist das maßgebliche und beschlussgebende Organ des Verbandes. In ihr sind alle ordentlichen Mitglieder des SpiFa mit Stimmrecht vertreten. Assoziierte Mitglieder verfügen über ein Anwesenheits- und Rederecht.

Die Positionen des SpiFa und damit der deutschen Fachärzteschaft werden in thematischen Fachausschüssen beraten und erarbeitet.

Ein weiteres Organ ist der Hauptgeschäftsführer des SpiFa. Er unterstützt den Vorstand bei der Außendarstellung des Verbandes zur Umsetzung der genannten Ziele. Der Hauptgeschäftsführer ist zudem für die Verwaltung des SpiFa und der sich daraus ergebenden operativen Geschäfte des Verbandes zuständig. Hauptgeschäftsführer des SpiFa ist seit November 2021 der vormalige Verbandsgeschäftsführer Robert Schneider.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Registereintrag - LobbyRegister des Deutschen Bundestages. Abgerufen am 3. Mai 2022.
  2. Verband - SpiFa e.V. In: SpiFa e.V. Abgerufen am 3. Mai 2022 (deutsch).
  3. KV Berlin: SpiFa übernimmt Europavertretung deutscher Fachärzte in der UEMS. (PDF) Abgerufen am 1. Januar 2017.