Spitze (Stoff)

Rubens: Selbstbildnis mit seiner Ehefrau, 1609/10
Maria Theresia in einem Kleid aus Brabanter Klöppelspitze (Gemälde von Martin van Meytens, um 1752)

Im Zusammenhang mit Textilien und Kleidung ist Spitze ein Sammelbegriff für sehr unterschiedliche dekorative Elemente, die nur aus Garn oder aus Garn und Stoff bestehen. Allen Erscheinungsformen der Spitze ist gemeinsam, dass sie durchbrochen sind, d. h. zwischen den Fäden werden Löcher unterschiedlicher Größe gebildet, so dass sich ein Muster ergibt. Daher ist z. B. ein nur mit einem Motiv bestickter Stoff keine Spitze.

Das Wort Spitze leitet sich vom althochdeutsch spizza, spizzi, mittelhochdeutsch spitze ab, was „Garngeflecht“ bzw. „in Zacken auslaufende Borte“ bedeutet.[1]

Meistens wurden und werden Spitzen als Randverzierung an Kleidungsstücken verwendet; es gibt aber auch „entre-deux-Spitzen“ als Einsatz zwischen zwei Stoffstücken, flächige Spitzenstoffe (sog. Plains) und vor allem seit Ende des 19. Jahrhunderts eigenständige, von Kleidung unabhängige Objekte aus Spitze, z. B. als Fensterdekoration wie Macramés, Florentiner oder als Tischwäsche.

Heute werden Spitzen für die Bekleidung hauptsächlich für Dessous, Nachtwäsche, Damenoberbekleidung, Brautkleider und Trachten verwendet. Außerdem findet Spitze Verwendung bei der Fertigung von Tischwäsche, Gardinen und liturgischen Gewändern. Die Region um Plauen bildet das deutsche Zentrum maschinengestickter Spitze (siehe Plauener Spitze), während die Region um St. Gallen als Schweizer Textilzentrum gilt (siehe St. Galler Spitze).

Es werden zwei Arten von echten Spitzen unterschieden: Die Nadelspitze und die Klöppelspitze. Technisch gesehen hat sich die Nadelspitze aus der Durchbrucharbeit entwickelt, die Klöppelspitze aus dem Geflecht.

Die Herstellung von Spitze wurde sowohl für Kroatien und Zypern als auch für Frankreich als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.

Geschichte

Venezianische Spitze, 1690/1710

Die ersten Nadelspitzen (Reticella) wurden im 15. Jahrhundert in Norditalien gefertigt und erlangten im Verlauf des 16. Jahrhunderts weite Verbreitung. Im 17. Jahrhundert entwickelte sich daraus die Nadelspitzen-Technik, die zunächst in Venedig und Mailand gepflegt wurde. Spitzen wurden an Ärmelmanschetten angesetzt und dienten als Kragen für Männer und Frauen. Der aufwendigen Herstellung wegen waren Nadelspitzen so extrem teuer, dass nur die Reichsten sie sich leisten konnten. Ihre Beliebtheit beim französischen Adel sorgte für einen beträchtlichen Kapitaltransfer nach Italien, dem Ludwig XIV. dadurch gegensteuerte, dass er die Spitzenherstellung in Frankreich förderte.

Italienische Spitze auf Tüllgrund, 1700/1710

Um 1700/1710 löste die billigere, weil schnellere Klöppeltechnik die Nadelspitze weitgehend ab. Waren die Spitzen anfangs noch dicht gemustert, setzte sich im Verlauf des Jahrhunderts der Tüllgrund mit eingearbeitetem oder appliziertem Muster immer mehr durch. Tüllgrundspitzen waren noch einmal schneller und billiger herzustellen als dicht gemusterte, so dass gegen Ende des 18. Jahrhunderts sich auch weniger wohlhabende Bürger Spitze zum Sonntagsstaat leisten konnten.

Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts entstand die Häkeltechnik, die in Irland von Heimarbeiterinnen zu höchster Vollendung entwickelt wurde. Occhispitze, die etwa zur gleichen Zeit entstand, spielte nur als häusliche Freizeitbeschäftigung eine Rolle.

Ab Anfang des 20. Jahrhunderts konnte man Klöppelspitze und Lochspitze auch maschinell fertigen, so dass die traditionellen Spitzentechniken vom Aussterben bedroht waren. Die Klöppelei wurde und wird nur noch regional von Vereinen und Schulen am Leben erhalten, während die Nadelspitzen-Technik als ausgestorben gelten kann. Heute werden Klöppelspitzen nur noch maschinell gefertigt oder aber als eigenständige Kunstwerke ausgeführt. Als Spitze erwirbt man im Kurzwarenhandel maschinelle Bohrspitze (Lochspitze), maschinengestickte Tüllspitze, Ätzspitze oder die gröbere Macramé-Spitze.

Arten von Spitze/Stickerei (Auswahl)

Handgearbeitete Spitze

Reticella-Spitze

Die Reticella-Spitze (italienisch rete ‚Netz‘) ist ab der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts in Italien entstanden. Sie hat sich aus der Durchbrucharbeit entwickelt. Aus einem leinwandbindig gewebten Stoff werden Fäden ausgezogen und die so entstandenen Stege mit Knopflochstich umstickt, die Löcher mit diagonalen Fäden ausgefüllt, die wiederum umstickt werden. Man kann zwischen einem einfachen und einem doppelten Durchbruch unterscheiden. Dabei werden entweder nur Kett- oder Schussfäden aus dem Gewebe gezogen oder Kett- und Schussfäden. Wenn so viele Fäden ausgezogen werden, dass von dem Grundstoff fast nichts übrigbleibt, spricht man von Punto in Aria (ital.: Stickerei in der Luft). Als Muster finden sich Ranken, Blüten und Blätter. Aus der Reticella entwickelte sich die Nadelspitze.

Reticella

Nadelspitze (französisch: Guipure)

Auf einen schwarzen Karton wird das Muster gezeichnet und dann entlang der Zeichnung Fäden, die sog. Trassierfäden, gespannt, die die Grundlage der Spitze bilden. Dieses Grundgitter wird dann zumeist in Knopflochstich umstickt, weitere Verbindungsfäden gezogen und z. T. die Flächen dazwischen ausgefüllt. Manchmal werden auf Teile des Gitters zusätzlich dickere Fäden gelegt und umstickt, um eine reliefierte Oberfläche zu erreichen. Zum Schluss wird der Karton entfernt.

Nadelspitzen sind die vom Arbeitsaufwand her anspruchsvollsten Spitzen, deren Herstellung gute Augen, viel Licht und eine ruhige Hand erfordert. Sie wurden ausschließlich aus cremefarbenem oder weißem Leinengarn gefertigt. Gegen Ende des 19. Jh. geriet die Technik in Vergessenheit. Bekannte Nadelspitzen sind beispielsweise Point de Venise, Point d’Alençon, Point de neige oder Point rose.

Orientalische Nadelspitze (französisch: dentelle oya, englisch: Needle Lace, türkisch: Igne Oyasi)

Orientalische Nadelspitze ist auch bekannt als Armenische Spitze, Griechische Nadelspitze oder Bebilla, Smyrna- oder Palästina-Spitze, türkische Nadelspitze (Oya), Nazareth Spitze und Knotenspitze. Gefertigt wird die orientalische Nadelspitze mit Nadel, Faden und Schere, mithilfe derer Knoten und Verbindungen dazwischen erstellt werden. Unterschiede in der Technik, der Anzahl der Fadenumwicklung um die Nadel und die Länge der Verbindung zwischen den Knoten führen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Mit der Nadelspitze gestaltet man ein Netz, das verschiedene Formen annehmen kann. Entweder setzt man am Saum eines Stoffstücks an oder man beginnt freihändig mit der Spitze. Es wird immer die Nadel vom Körper weg in den Stoff bzw. die Schlinge geführt und halb stecken gelassen; dann legt man das Fadenende in Arbeitsrichtung quer vor die Nadel, nimmt beide Endfäden, die durch das Nadelöhr gehen, mit Daumen und Zeigefinger auf und wickelt damit zweimal (im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn) über die Nadelspitze oben. Nun zieht man vorsichtig die Nadel hoch und achtet darauf, dass der Knoten offen bleibt, bis der Faden ganz durchgezogen ist. So setzt man in Abständen von etwa 5 mm Knoten nebeneinander. Durch Wenden, Auslassen von Bögen und mehrere Knoten in einem Bogen wird die Spitze gestaltet. Es ist ein Vorgehen wie beim Häkeln, aber filigraner. Was beim Häkeln die Luftmaschenkette oder das Stäbchen ist, ist bei der Nadelspitze der Faden selbst, der nicht dünner als Knopflochgarn sein sollte. Der Faden muss einen starken Drall haben.

Oya geht auf altgriechisch ὀᾶ, ὀά, ὄαoa, deutsch ‚Rand, Randverzierung‘[2] zurück. Die Technik trat im vorgeschichtlichen Armenien auf. Abbildungen der armenischen Königinnen mit dieser Spitze geschmückt gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Geschichtlich tritt sie im 19. Jahrhundert in Form von bunten Blüten aus Seide in Erscheinung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist sie im gesamten Osmanischen Reich, in Kleinasien, auf dem Balkan, den Inseln der Ägais, in Palästina und Ägypten zu finden. Während in Europa Spitzen dem Adel vorbehalten waren, fand die Nadelspitze beim Volk große Verbreitung als Umrandung von Kopftüchern, Ränder von Hemden und Handtüchern, aber auch Broschen, Beutel und Deckchen bis zu Tischdecken. Für Frauen war diese Handarbeit eine sehr beliebte Beschäftigung.

Klöppelspitze

Beim Klöppeln werden Fäden nach einem bestimmten Muster verkreuzt bzw. verdreht, den sogenannten Schlägen. Auf rollenförmigen (traditionell vor allem in Deutschland) oder flachen Klöppelkissen (traditionell vor allem Frankreich und Belgien) oder Kombination von beiden wird eine Musterzeichnung festgesteckt, der Klöppelbrief. Das Garn wird auf Klöppel gewickelt, mit Nadeln paarweise auf dem Klöppelsack befestigt und dann durch Kreuzen und Drehen der Klöppel verzwirnt, verflochten bzw. verwebt. Die Verkreuzungsstellen werden an den durch das Muster vorgegebenen Nadelpunkten mit dünnen Nadeln am Platz gehalten, bis ihre Position durch die nachfolgenden Schläge fixiert ist. Am Ende einer Klöppelarbeit wird diese mit Haar- oder Spezialspray (Neuzeit) oder Wäschestärke fixiert.

  • Echte, also handgefertigte Klöppelspitzen werden traditionell in creme/weiß oder schwarz aus Leinen, Baumwolle oder aus cremefarbener Seide (Blonde) gemacht; heute werden auch farbige Fäden verwendet. Das Klöppeln erfreut sich heute noch großer Beliebtheit und hat weltweit verschiedene Zentren. Im Erzgebirge, einem traditionellen Zentrum deutscher Spitzenherstellung, wird Handklöppelspitze noch gepflegt. Bekannte Klöppelspitzen sind etwa Mechelner, Brüsseler, Honiton, Valenciennes, Torchon oder Schneeberger.
  • Mechelener Spitze: Rokokospitze, bei der ein starker Konturfaden aus Leinen das Muster umrandet.
  • Brüsseler Spitze: Sie gibt es in Klöppel- und Nadeltechnik. Besonderes Merkmal ist die gesonderte Herstellung von Grund mit der Nadel und dem feinen Muster, welches geklöppelt wurde. Erkennungszeichen ist ihr feines bandartiges Relief. Sie wird auch Points d’Angleterre (englische Spitze) genannt, weil sie illegal nach England verschifft und dort als landeseigene Ware verkauft wurde.
  • Torchon: Ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, ursprünglich eine Klöppelspitze mit geometrischem Muster, die schließlich maschinell hergestellt wurde.

Technologische Begriffe bei Nadel- und Klöppelspitzen

  • Flechte/Flechtschlag (Klöppeln): Vier Fadenelemente werden kontinuierlich gekreuzt und gedreht.
  • Formenschlag (Klöppeln): Ein (aktiver) Faden wird über drei passive Fäden hin und her geführt. Der Effekt ist der eines leinwandbindigen Gewebes mit Schusseffekt. Er dient zur Darstellung von rechteckigen Formen und Bändern.
  • Leinenschlag (Klöppeln): Ein (aktives) Fadenpaar wird durch mehrere (passive) Fadenpaare geführt. Der Effekt ist der eines leinwandbindigen Gewebes.
  • Picot: Kleine Stäbchen, die in der Nadel- und Klöppelspitze zur Auszier von Motiven, Stegen und Randabschlüssen gearbeitet werden.
  • Steg: Bei Nadel- und Klöppelspitzen die Verbindung zwischen den Motiven. Füllen sie in der Nadelspitze eine größere Fläche, spricht man von Steggrund.

Tüllspitze

Handgearbeitete Tüllspitze

Ein maschinell gefertigter Tüllgrund wird stickereiähnlich mit Fäden durchzogen. Da diese Technik leicht maschinell nachgeahmt werden konnte, ist Tüllspitze – auch Webspitze oder Bobinetspitze genannt – heute noch weit verbreitet und im Kurzwarenhandel zu finden.

Häkelspitze

Taschentuch mit Häkelspitze
Irische Häkelspitze

Häkelspitze ahmt die Muster der Nadelspitze in Häkeltechnik nach. Besonders bekannt ist die Irische Häkelspitze oder Irische Guipüre, die im 19. Jh. der verarmten irischen Landbevölkerung ein Zubrot einbrachte.

Unter Csetneker Spitze versteht man eine bestimmte Technik der Häkelspitzenanfertigung. Dabei werden die mit Figur ausgestatteten Teile jeweils gesondert gehäkelt, dann auf ein mit der Skizze des Spitzenmusters versehenes Papierblatt oder Gewebe angeheftet und mit einem in ihrer Position gehäkelten Netzwerk befestigt.

Occhi (Frivolitäten)

Occhi (ital. „Augen“, auch bekannt als Frivolitätenarbeit oder Schiffchenspitze) wird aus einem Faden geknüpft, der auf ein Schiffchen gewickelt wurde. Dabei werden ringförmige (die „Augen“) und bogenförmige Figuren gebildet und untereinander zu größeren Formen verbunden.

Strickspitze

bildet durchbrochene Muster in Stricktechnik.

Weißstickerei

Taschentuch mit Lochspitze
Richelieuarbeit

In feinen weißen Leinen- oder Baumwollstoff werden Löcher gebohrt, geschnitten oder durch Fadenziehen gebildet und die Kanten der Löcher dann mit weißem Garn dicht umstickt. Die Technik wurde v. a. in Sachsen besonders fein und kunstvoll ausgeführt, so dass das Produkt als Point de Saxe oder Dresden lace zum Exportschlager wurde.

Eine auch heute noch beliebte Form der Weißstickerei ist die sogenannte Richelieu- oder Ausschnittstickerei. Zuerst werden die Konturen der Motivteile mit einem Festonstich (auch Languetten- oder Schlingstich) dick nachgestickt, anschließend werden dann bestimmte Teile ausgeschnitten. Stege in den Öffnungen und eingestopfte Spinnen an den Kreuzungspunkten geben der Arbeit zusätzlichen Halt.[3]

Lochspitze (auch Bohrspitze, Baumwoll- oder Wäschespitze genannt) ist eine Unterart der Weißstickerei. In eine Grundlage aus weißem Batist werden mit einer Ahle runde Löcher gebohrt und dann dicht mit einem weißen Baumwollfaden umstickt. Lochspitze war Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts als Randverzierung an Unterwäsche beliebt, daher der Name „Wäschespitze“. Die maschinell gefertigte Variante nennt man Bohrspitze; sie ist heute noch u. a. im Kurzwarenhandel zu finden.

Maschinenspitze

Voraussetzung für die mechanische Herstellung von Spitzen war die Erfindung der Strumpfwirkmaschine von William Lee 1589 in England. Allerdings konnte erst 200 Jahre später eine erste zufriedenstellende Maschinenspitze hergestellt werden. Entscheidend hierfür war ein Patent von Thomas und John Morris und William Betts 1764. Es war nun möglich, ein tüllartiges Netz auf der Maschine zu produzieren. Diese Erfindung wurde allerdings nicht weitergeführt.

Erst mit der Erfindung der Bobinettüllmaschine von John Heathcoat 1808 konnte ein glatter ungemusterter Tüll gefertigt werden. Dieser wurde dann durch Handstickerei verziert. 1828 erfand Josua Heilmann die erste mechanische Stickmaschine, die die Arbeit der Handstickerinnen ersetzte.[4]

Maschinengeklöppelte Spitze

Maschinell auf der Spitzenklöppelmaschine hergestellte Spitze hat einfache geometrische Formen mit meist volkstümlicher Musterung. Sie wird oft als „Torchon lace“ bezeichnet und ist nur schwer von der handgeklöppelten Spitze zu unterscheiden. Zu den bedeutenden deutschen Produktionsstandorten gehört seit den Anfängen um 1900 die Stadt Wuppertal.

Maschinengeklöppelte Spitze
(c) Bundesarchiv, Bild 183-W1117-006 / Thieme, Wolfgang / CC-BY-SA 3.0
Stickmaschine

Luftspitze/Ätzspitze

entsteht durch maschinelles Übersticken eines Stoffgrundes und anschließendes Beseitigen des überflüssigen, nicht überstickten Grundes. Das Ergebnis ist ein durchbrochener Stoff, der aus einer gewissen Entfernung aussieht wie Nadelspitze. Heute besteht der Stickgrund aus einem wasserlöslichen bzw. nicht temperaturbeständigen Material.

Applikationsspitze

Auf einen maschinell gefertigten Netzgrund werden handgeklöppelte Elemente aufgenäht.

Immaterielles Kulturerbe der Menschheit

Das Anfertigen von Spitzen wurde bereits mehrfach in der UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit berücksichtigt. 2009 wurde Kroatiens Antrag angenommen,[5] der Nadelspitze aus Pag ebenso enthält wie Klöppelspitze aus Lepoglava und Aloe-Spitze aus Hvar. Das Material für diese Variante wird aus jungen Aloeblättern gewonnen. Im gleichen Jahr wurden die zypriotischen Lefkaritiko in das Weltkulturerbe eingeschrieben.[6] In diesen Arbeiten werden Hohlsaum, Schnittarbeiten, Satinstichfüllungen und Nadelspitzenkanten verbunden. Ein Antrag Frankreichs wurde 2010 berücksichtigt, indem die „Handwerkskunst der Nadelspitze in Alençon“ anerkannt wurde.[7] 2018 kam „Herstellung von Klöppelspitze aus Slowenien“ hinzu.[8] In diesem Antrag wird die kreative und therapeutische Seite der Arbeit hervorgehoben.

Literatur zur Nadelspitze

  • Priscilla Armenian Lace Book. The Priscilla Publishing Co., Boston, Mass. 1923 (antiquepatternlibrary.org).
  • Alice Odian Kasparian: Armenian Needlelace and Embroidery: A Preservation of Some of History’s Oldest and Finest Needlework. EPM Publications Inc., McLean, Va. 1983, ISBN 0-914440-65-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Filet. In: Handarbeitstechnik. Band 4. Verlag für die Frau, Leipzig, S. 49–51 (booklooker.de).
  • Elena Dickson: Knotted Lace in the Eastern Mediterranean Tradition. Illustrierte, überarbeitete Ausgabe. Sally Milner Pub., Burra Creek, N.S.W. 2000, ISBN 1-86351-121-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Gérard J. Maizou, Kathrin Müller: OYA. Von osmanischer Mode zu türkischer Volkskunst. Hrsg. von der Gesellschaft der Freunde Islamischer Kunst und Kultur e. V., München 2011, ISBN 978-3-00-034471-8 (freunde-islamischer-kunst.de [27. Mai 2011, zuletzt aktualisiert am 7. April 2013]).
  • Midori Nishida, CRK Design: The Beaded Edge. Inspired designs for crocheted edgings and trims. Interweave, Loveland, CO 2011, ISBN 978-1-59668-300-6.
  • Midori Nishida, CRK Design: The Beaded Edge 2: More Inspired Designs for Crocheted Edgings and Trims. Interweave, Loveland, CO 2012, ISBN 978-1-59668-559-8.
  • Beyhan Ecevit, Kader Demirpehlivan: Açıklamalı İğne Oyası Rehberi. Tuva, Istanbul 2013, ISBN 978-605-5647-54-4 (tuvayayincilik.com (Memento vom 27. Januar 2019 im Internet Archive)).
  • Elisabeth Hamel: Nadelspitze. Eine alte Technik aus dem Orient neu angewandt. Leopold Stocker Verlag, Graz 2018, ISBN 978-3-7020-1746-0.

Literatur

  • Marie Schuette: Alte Spitzen. Nadel- und Klöppelspitzen. Ein Handbuch für Sammler und Liebhaber. Berlin 1913; Klinkhardt & Biermann, München 1981.
  • Ingrid Loschek: Reclams Mode und Kostümlexikon. 5., aktualisierte und erweiterte Ausgabe, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-010577-3 (6., erw. und akt. Auflage. Ebenda 2011, ISBN 978-3-15-010577-1).
  • Birgitt Borkopp-Restle (Hrsg.): Textile Schätze aus Renaissance und Barock aus den Sammlungen des Bayerischen Nationalmuseums. Hrsg. von Renate Eikelmann. Bayerisches Nationalmuseum, München 2002, ISBN 3-925058-48-6 (Bestandskatalog).
  • Skript zum Spitzenkurs von Thessy Schoenholzer-Nichols an der TU München, Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaft, Februar 2002.
  • Die Wiener Spitzenausstellung 1906. Hrsg. vom k.k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Wien in zwei Teilen, 30 [60 sic!] Lichtdrucktafeln und Einleitung von Dr. M. Dreger. In: Ornamentale und kunstgewerbliche Sammelmappe. Serie IX und X. Verlag von Karl W. Hiersemann, Leipzig 1906.
  • Marie Schuette: Spitzen von der Renaissance bis zum Empire. Die Sammlung Helene Vieweg-Brockaus. Karl W. Hiersemann, Leipzig 1929, DNB 362555869.
  • Willy Erhardt: Das Glück auf der Nadelspitze. Vogtland-Verlag, Plauen 1995, ISBN 3-928828-13-4.
  • Friedrich Schöner: Spitzen. Enzyklopädie der Spitzentechniken. VEB Fachbuchverlag, Leipzig 1982 (4. Auflage. Ebenda 1988, ISBN 3-343-00273-9).
  • Beate Schad: Maschinenspitze-Tradition und Innovation. Internationale Fachtagung am 27. Oktober 2011 in Plauen

Weblinks

Commons: Spitze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Ingrid Loschek: Reclams Mode und Kostümlexikon. 5., aktualisierte und erweiterte Ausgabe. Stuttgart 2005, Stichwort „Spitze“.
  2. ὄα. In: perseus.tufts.edu, abgerufen am 28. November 2020.
  3. Eintrag in: Jutta Lammèr: Das grosse Ravensburger Lexikon der Handarbeiten. Otto Maier Verlag, Ravensburg 1983, ISBN 3-473-42363-7, S. 250.
  4. Beate Schad: Maschinenspitze-Tradition und Innovation. Internationale Fachtagung am 27. Oktober 2011 in Plauen.
  5. Lacemaking in Croatia. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2009, abgerufen am 24. Januar 2024 (englisch).
  6. Lefkara laces or Lefkaritika. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2009, abgerufen am 24. Januar 2024 (englisch).
  7. Craftsmanship of Alençon needle lace-making. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2010, abgerufen am 24. Januar 2024 (englisch).
  8. Bobbin lacemaking in Slovenia. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2018, abgerufen am 3. Februar 2024 (englisch).

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ADN-ZB-Thieme 17.11.1980 -Bez. Karl-Marx-Stadt: Jubiläum hat in diesen Wochen ein Erzeugnis, das vor 100 Jahren unter dem Begriff Plauener Spitze weltweit bekannt wurde. Im modernen VEB Plauener Spitze arbeitet Ursula Weidenmüller an dieser Stickmaschine mit einer Arbeitsbreite von zweimal 13,5 Metern. Hier entstehen hochwertige gestickte Gardinen. Auch Spitzentaschentücher und modische Spitze für Damenoberbekleidung gehören zur Produktionspalette des Betriebes, dessen Erzeugnisse heute in über 40 Ländern der Erde gefragt sind.
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Unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Italien heiratete der 32-jährige Künstler die achtzehnjährige Isabella Brant. Wohl bald darauf entstand das Doppelbildnis, mit dem er Porträtgeschichte schrieb. Er verzichtet nicht auf traditionelle Symbolik: Das Geißblatt ("Jelängerjelieber") war als Treuesymbol bekannt, die ineinandergelegten Hände ("dextrarum iunctio") deuteten seit der Antike auf den Ehestand hin. Jedoch sind diese Verweise völlig in die lebensnahe Momentaufnahme integriert. Bürgerliche Zufriedenheit, beachtlicher Wohlstand, tiefe Zuneigung der Eheleute kommen in dem Bild zum Ausdruck.[1]
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Altes Tuch mit handgearbeiteter Tüllspitze