Spitzberg-Ödenburg

Naturschutzgebiet Spitzberg-Ödenburg

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Süd-östlicher Teil des NSG, in der Bildmitte der Bergsporn Spitzberg des Höhenzugs Spitzberg

LageTübingen, Baden-Württemberg
Fläche9,9 ha
Kennung4174
WDPA-ID165616
Geographische Lage48° 30′ N, 9° 1′ O
Spitzberg-Ödenburg (Baden-Württemberg)
Meereshöhevon 350 m bis 420 m
Einrichtungsdatum22. Oktober 1990
VerwaltungRegierungspräsidium Tübingen

Spitzberg-Ödenburg ist ein Naturschutzgebiet (NSG-Nummer 4.174) bei Tübingen in Baden-Württemberg. Mit Verordnung vom 22. Oktober 1990 hat das Regierungspräsidium Tübingen das Gebiet unter Naturschutz gestellt.

Geschichte

Das Gebiet liegt an einem Südhang im Gebiet des Spitzberges und der Ödenburg und fällt steil zum Neckar hin ab. Es war seit dem Mittelalter ein Weinbaugebiet. Weinbergmauern und Terrassen prägen noch heute das Landschaftsbild und geben ihm einen bedeutenden kulturhistorischen Wert. Im Laufe der Zeit wurde diese Landschaft mehr und mehr sich selbst überlassen. Durch natürliche Sukzession entstanden interessante Pflanzengesellschaften, Halbtrockenrasen, verschiedene Verbuschungsstadien und Robinienforste. Zeugen des ehemaligen Weinbaues sind verwilderter Wein und Kulturflüchtlinge, wie Iris germanica, Allium sativa und Ribes uva-crispa.

Lage

Das Naturschutzgebiet liegt am südwestlichsten Ausläufer des von West nach Ost verlaufenden Spitzberg-Höhenzuges rund 1,5 Kilometer östlich von Hirschau. Es bildet westlich des Ödenburgvorsprungs eine halbrunde Bucht.

Das Naturschutzgebiet liegt im Naturraum 104-Schönbuch und Glemswald innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 10-Schwäbisches Keuper-Lias-Land. Es wird eingeschlossen vom rund 464 Hektar großen Landschaftsschutzgebiet Nr. 4.16.006 Spitzberg und ist außerdem Teil des 3.568 Hektar großen FFH-Gebiets Nr. 7419341 Spitzberg, Pfaffenberg, Kochhartgraben und Neckar. Es liegt außerdem am Rand des 15.362 Hektar großen Vogelschutzgebiets Nr. 7420441 Schönbuch.

Schutzzweck

Wesentlicher Schutzzweck ist die Erhaltung eines südexponierten, kulturhistorisch bedeutsamen, wissenschaftlich interessanten Steilhangs mit Brachen, Halbtrockenrasen, Gebüschformationen, alten Weinbergmauern und ‑terrassen und Waldrändern, sowie die Erhaltung der extensiv betriebenen Streuobstnutzung. Diese sind Lebensräume für zahlreiche seltene und vom Aussterben bedrohte, insbesondere Wärme und Trockenheit liebende Pflanzen und Tierarten.

Fotos

Siehe auch

Literatur

  • Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Die Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk Tübingen. Thorbecke, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-7995-5175-5.

Weblinks

Commons: Naturschutzgebiet Spitzberg - Ödenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Physische Positionskarte von Baden-Württemberg, Deutschland
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Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
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Naturschutzgebiet Spitzberg (Tübingen und Tübingen-Hirschau), im Hintergrund der Hirschauer Berg, in der linken Bildhälfte das Neckartal bei Hirschau und am Südhang des Hirschauer Bergs das Naturschutzgebiet Hirschauer Berg (Tübingen-Hirschau). Blick Richtung Westen vom Standort Ödenburg
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NSG Spitzberg (Landkreis Tübingen), im Hintergrund das Neckartal bei Tübingen-Hirschau. Blick Richtung WSW vom Standort Ödenburg
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NSG Spitzberg (Landkreis Tübingen zwischen Tübingen und Tübingen-Hirschau), Ansicht des gesamten Schutzgebiets, Blick von der Talsohle Richtung Norden. Der rechts im Bild sichtbare Bergsporn des Spitzbergs ist namengebender Teil des ursprünglich „Ammerberg“ genannten Spitzberg-Massivs.
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Naturschutzgebiet Spitzberg (Tübingen und Tübingen-Hirschau). Blick Richtung NW
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Süd-östlicher Teil des NSG Spitzberg-Ödenburg, in der Bildmitte der Spitzberg