Spittlertor

Spittlertor in Nürnberg
Spittlertor in Nürnberg

Das Spittlertor ist ein altes Tor im Südwesten der Nürnberger Stadtmauer. Der Name bezieht sich auf das damalige nahe gelegene Spital St. Elisabeth.[1]

Der Spittlertorturm, einer der vier markanten, runden Haupttürme der Nürnberger Stadtbefestigung, ist nach dem Elisabethspital des Deutschen Ordens benannt, seine alte Bezeichnung nach dem Siebenfarbigen Alphabet ist „Rot Q“.

Das Tor ist bereits 1377 als Teil der letzten Stadtmauer belegt und ersetzte den Torturm der vorletzten Stadtmauer, den Weißen Turm, früher Inneres Spittlertor genannt. Die zugehörige Straße führte in Richtung Schwabach, Rothenburg ob der Tauber und Donauwörth. Das Bauwerk wurde 1557 von Jörg Unger zu dem noch stehenden Rundturm umgebaut, daneben wurde ein neues Tor errichtet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage umgebaut und den Anforderungen des wachsenden Verkehrs angepasst; weitere Bögen wurden errichtet und der Graben überdämmt. Der dabei errichtete Torbogen wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört.[2]

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm nach Umbauten als Hochbunker genutzt, seit Juli 2006 beherbergt er Bibliothek und Archiv des Nürnberger Garnisonmuseums.[3] Der Waffenhof des Tores steht heute leer.

Der Mauerbereich zwischen Spittlertor und Westtor heißt Spittlertormauer. Danach wurden die innerhalb der Mauer liegende Gasse Spittlertormauer und die außerhalb gelegene Hauptverkehrsstraße Spittlertorgraben benannt. Beide führen nach Norden. Östlich des Tores erstreckt sich das Nürnberger Rotlichtviertel entlang eines Teiles der Frauentormauer. Außerhalb der Stadtmauer liegt der Plärrer.

Historische Abbildungen

Einzelnachweise

  1. Arne Marenda: Spittlertorturm. Abgerufen am 18. April 2022 (deutsch).
  2. Helge Weingärtner: Spittlertor. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1009 (Gesamtausgabe online).
  3. Garnisonsmuseum Nürnberg | bayern-im-web. Abgerufen am 12. April 2018 (deutsch).

Weblinks

Commons: Spittlertorturm (Nürnberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 26′ 53,9″ N, 11° 4′ 0,6″ O

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Nürnberg, Spittlertorturm „Rotes Q“ und äußeres Tor des „Waffenhofs“
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Am Plerrer. (Spittlertorturm) aus dem Band Die Baudenkmäler der Stadt Nürnberg. Erste Nürnberger Lichtdruckanstalt & Kunstverlag Brunner. Nürnberg 1891. 2011 digitalisiert von der Ohm-Hochschulbibliothek Nürnberg. Exemplar mit der Signatur: Nürnberg, Ohm-Hochschulbibliothek -- 901/2.213 / M a
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Mauerparthie am Spittlerthor. aus dem Band Die Baudenkmäler der Stadt Nürnberg. Erste Nürnberger Lichtdruckanstalt & Kunstverlag Brunner. Nürnberg 1891. 2011 digitalisiert von der Ohm-Hochschulbibliothek Nürnberg. Exemplar mit der Signatur: Nürnberg, Ohm-Hochschulbibliothek -- 901/2.213 / M a
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Nürnberg: Spittlertor und Spittlertorturm (Rotes Q).