Spillern

Marktgemeinde
Spillern
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Spillern
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Korneuburg
Kfz-Kennzeichen:KO
Fläche:12,71 km²
Koordinaten:48° 23′ N, 16° 15′ O
Höhe:170 m ü. A.
Einwohner:2.439 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte:192 Einw. pro km²
Postleitzahl:2104
Vorwahl:02266
Gemeindekennziffer:3 12 27
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schulgasse 1
2104 Spillern
Website:www.spillern.gv.at
Politik
Bürgermeister:Thomas Speigner (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(21 Mitglieder)
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Spillern im Bezirk Korneuburg
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeindeamt Spillern
Gemeindeamt Spillern
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Spillern ist eine österreichische Marktgemeinde mit 2439 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Geografie

Spillern liegt im Weinviertel in Niederösterreich, östlich von Stockerau und 22 km nordwestlich von Wien. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 12,7 Quadratkilometer. 46,66 Prozent der Fläche sind bewaldet. Im Süden grenzt Spillern an die Donau.[1]

Gemeindegliederung

Es gibt die Katastralgemeinde Spillern.

Nachbargemeinden

Leitzersdorf
StockerauKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtLeobendorf
St. Andrä-WördernKlosterneuburg

Geschichte

  • 1230 – Erste namentliche urkundliche Erwähnung unter „Spilarn“[2]
  • 1363 – Die Hardegg Grafen-Dynastie ist Besitzerin von Spillern
  • vor 1400 – Maissauische Besitzungen in Spillern
  • 1451 bis ins 16. Jahrhundert – Besitzungen der Zelking von Sierndorf in Spillern
  • 1482/84 – Heerlager bei der Belagerung von Korneuburg durch den Ungarkönig Matthias Corvinus
  • um 1600 – bestand schon ein Schafflerhof und ein Jägerhaus
  • 1683 – Drill und Exerzierplatz in Spillern für die Umgebung aufgrund der Türkenbelagerung
  • 1750 – wird die Holzkapelle „Mariahilf“ errichtet
  • 1755 – Rudolf Graf Colloredo kauft die Herrschaft Sierndorf samt den Besitzungen in Spillern
  • 1831 – die Holzkapelle wird durch einen Steinbau ersetzt
  • 1849 – Spillern und Grafendorf werden eine Ortsgemeinde
  • 1841/42 – Bau des Bahndammes für die Nordwestbahn
  • 1855 – Beginn der industriellen Tätigkeitdurch Leopold Harmer (Branntweinbrennergewerbe)
  • 1872 – Gründung der Freiwilligen Feuerwehr
  • 1883 – eigenständige Gemeinde
  • 1902 – der Friedhof wird eingeweiht
  • 1949 – Gründung der Kalenderfabrik Schretzmayer
  • 1965/66 – Bau einer neuen Kirche und Gründung der Pfarre
  • 1992 – Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses
  • 2003 – Erhebung zur Marktgemeinde
  • 2006 – Spillern wird Teil der Kleinregion 10 vor Wien.
  • 2009 – Spillern hat erstmals über 2000 Einwohner

Bevölkerungsentwicklung

Spillern hat als Teil des Wiener Umlandes ein besonders starkes Bevölkerungswachstum. Die Zuwächse werden auch in den nächsten Jahrzehnten anhalten.[3] Die Zunahme der Bevölkerung wird durch eine positive Geburtenbilanz, vor allem aber eine sehr hohe Wanderungsbilanz verursacht. In den zehn Jahren von 2001 bis 2011 gab es um 34 Geburten mehr als Todesfälle, es zogen aber 380 Personen mehr nach Spillern als von Spillern wegzogen.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Katholische Pfarrkirche Spillern: Die Pfarrkirche wurde 1965 fertiggestellt und 1966 zur Pfarrkirche erhoben.
  • Evangelische Heilandskirche Spillern: Die ehemalige katholische Kapelle wurde der evangelischen Gemeinde nach dem Neubau überlassen und gehört heute zum Pfarrgebiet der Evangelischen Pfarrgemeinde A. u. H. B. Stockerau.

Sport

  • Golfplatz Spillern: Spillern hat auch einen eigenen Golfplatz, der abgeschieden in der Nähe der Nachbarortschaft Wiesen liegt.
  • Sportplatz/Fußballplatz: Der Heimplatz des SV Spillern, dieser wurde 1922 gegründet
  • Asphaltstockbahn: Neben dem Sportplatz steht eine Asphaltstockbahn mit 4 Bahnen zur Verfügung.
  • Beachvolleyballplatz: Neben der Asphaltstockanlage gibt es in Spillern einen Beachvolleyballplatz.
  • Tennisplatz: Seit 2001 besitzt Spillern eine Tennisanlage, seit 2009 mit 3 Plätzen – die Heimstätte des TC Spillern

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Spillern (Bahnkilometer 22,5 der Nordwestbahn)

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 82, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 7. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 800. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,25 Prozent.

  • Kraftwerk Greifenstein
  • Im Jahre 2010 wurde in Spillern durch die EVN Wärme ein Biomasseheizwerk errichtet. In der ersten Ausbaustufe werden Gemeindezentrum, Kindergärten, Volksschule und einige Wohnhäuser (insgesamt ca. 125 Wohneinheiten) mit Fernwärme versorgt. Der Hackguteinsatz beträgt jährlich rund 1000 Schüttraummeter.[5][6]

Öffentliche Einrichtungen

In Spillern befinden sich zwei Kindergärten[7] und eine Volksschule[8].

Sonstiges

  • Auf einem Gestüt wird die alte, aber heute gefährdete Pferderasse der Kladruber gezüchtet.

Politik

Gemeinderat

WahljahrMitgliederSPÖÖVPFPÖGrüne
1990[9]19136--
1995 [10]19145--
2000 [11]191441-
2005 [12]191531-
2010 [13]1913411
2015 [14]2113521
2020 [15]2113512

Bürgermeister

In Spillern wirkten folgende Bürgermeister:[16]

 Amtszeit Parteigeborengestorben
NameBerufvonbisParteiaminamin
Georg FührerBauer18831896-24.12.1823Spillern16.10.1899Spillern
Wenzel MatauschekKaufmann18861888-8.11.1831Vanice (Böhmen)26.09.1910Spillern
Leopold KarlBauer18881889-7.7.1841Spillern26.12.1909Spillern
Johann LutzGastwirt18891893-2.8.1835Spillern20.11.1896Spillern
Leopold HarmerFabriksbesitzer8.4.18931.4.1895-30.8.1826Spillern1.4.1895Meran
Joseph SchlepsWirtschaftsbesitzer16.4.189527.03.1919CSP19.3.1852Spillern17.12.1934Spillern
Michael SteinhauserBauer27.03.191906.07.1919CSP24.9.1862Spillern13.05.1930Stockerau
Franz TaflerEisenbahner06.07.191904.05.1923SDAP1.6.1879Velesice (Böhmen)24.07.1933Wien
Karl GratzlZimmermann04.05.192323.12.1924SDAP28.10.1882Spillern16.05.1931Stockerau
Josef ToifelhartBauer23.12.192421.03.1938CSP22.7.1884Spillern09.11.1938Stockerau
Johann SchromGroßbauer21.03.193808.05.1945NSDAP29.7.1891Bransouze28.09.1956Stockerau
Edmund StoegerArbeiter09.05.194523.06.1945SPÖ29.6.1896Stattersdorf31.01.1959Wien
Josef Bittner23.06.194513.06.1947SPÖ04.08.1900Stockerau15.12.1970Stockerau
Karl WimmerEisenbahner13.06.194725.04.1975SPÖ16.12.1904Spillern31.08.1984Stockerau
Karl SablikHochschulassistent25.04.197512.04.2010SPÖ24.12.1942  
Thomas Speignertechn. Angestellter12.04.201000.01.1900SPÖ04.09.1981Wien  

Gemeindewappen

Der Gemeinde wurde 1980 folgendes Wappen verliehen: In Blau ein goldener aufgerichteter Leopard, einen Streitkolben vor sich haltend.

Das Wappen basiert auf dem Wappen der Familie Gurland, die auf einen Hofdiener Kaiser Maximilians zurückgeht.[17]

Gemeindepartnerschaften

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Spillern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Spillern. In: spillern.gv.at. Abgerufen am 2. Juli 2020 (österreichisches Deutsch).
  2. Geschichte. In: spillern.gv.at. Abgerufen am 12. Mai 2021 (österreichisches Deutsch).
  3. Gudrun Springer: Speckgürtel: Wo besonders viele hinwollen. Das Wiener Umland ist die am stärksten wachsende Region in Österreich. Experte Heinz Fassmann vermisst für die Region überregionale Raumordnungspläne. In: Der Standard. 3. September 2014, abgerufen am 7. Februar 2019.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Spillern, Bevölkerungsentwicklung. (PDF; 38 kB) In: statistik.at. Statistik Austria, 8. Juni 2021, abgerufen am 7. Februar 2019.
  5. Naturwärme-Partnerschaft zwischen Marktgemeinde Spillern und EVN. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Energie vernünftig nutzen. EVN AG, 3. März 2010, archiviert vom Original am 29. Juli 2012; abgerufen am 28. Dezember 2021 (Presseaussendung zum Biomasseheizwerk).
  6. Unser gemeinsames Projekt: Fernwärmeheizwerk bei der Lindenallee. In: spoe.at. Sozialdemokratische Partei Österreichs, 20. August 2010, abgerufen am 28. Dezember 2021 (Bericht über das Biomasseheizwerk).
  7. Kindergärten in NÖ. In: noe.gv.at. NÖ Landesregierung, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  8. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  9. Martin Senekowitsch: Gemeinderatswahlen in Spillern. In: Marktgemeinde Spillern (Hrsg.): WIR in Spillern. Sonderausgabe: Spillern, seit 130 Jahren eigenständige Gemeinde. Marktgemeinde Spillern, Mai 2013, ZDB-ID 2658380-X, S. 10–11, hier S. 11 (spillern.gv.at [PDF; 1,6 MB] auch zu älteren Wahlen).
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 9. Februar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 9. Februar 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 9. Februar 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 9. Februar 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 9. Februar 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Spillern. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
  16. Martin Senekowitsch: Die Bürgermeister Spillerns. In: Marktgemeinde Spillern (Hrsg.): WIR in Spillern. Sonderausgabe: Spillern, seit 130 Jahren eigenständige Gemeinde. Marktgemeinde Spillern, Mai 2013, ZDB-ID 2658380-X, S. 6–9 (spillern.gv.at [PDF; 1,6 MB]).
  17. 35 Jahre Wappen der Marktgemeinde Spillern. Marktgemeinde Spillern, abgerufen am 8. September 2022 (österreichisches Deutsch).
  18. Partnergemeinde Kanice CZ. In: spillern.gv.at. Abgerufen am 2. Juli 2020 (österreichisches Deutsch).

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Modernisierung Bahnhof Spillern 2016:

Die ÖBB errichtete unter laufendem Betrieb einen barrierefreien Personendurchgang unter dem nördlichen Gleis und einen überdachten Abstellplatz für Fahrräder.

400 Meter westlich (Richtung Stockerau) vom Bahnhof wurde als Ersatz der Eisenbahnkreuzung eine Unterführung für Fahrzeuge und Fußgänger gebaut.
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Das Kraftwerk Greifenstein von Süden gesehen (von der Tempelbergwarte). Einsehbar: Eine der beiden Schleusen (zweite ist vom Wald verdeckt), anschließend die 6 Wehrfeldern und das Maschinenhaus mit den 9 Maschinensätzen.
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Evangelische Heilandskirche in Spillern, Bezirk Korneuburg
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