Spellemannprisen

Spellemannprisen ist ein norwegischer Musikpreis, der jährlich vergeben wird und als norwegisches Pendant zum US-amerikanischen Grammy gesehen werden kann.

Geschichte

Die erste Preisverleihung stellte der Spellemannprisen 1972 dar, wobei Veröffentlichungen aus dem Jahr 1972 berücksichtigt worden sind, die Verleihung aber am 3. März 1973 stattfand.[1] Auch in den Jahren danach bezog sich die Jahreszahl der Veranstaltung nicht auf das Datum der Verleihung, sondern auf das berücksichtigte Musikjahr. Vor allem zu Beginn der Veranstaltung wurde der Preis in den Medien oft als „Norwegens Antwort auf die Grammy Awards“ bezeichnet.[2] Die Initiative für den Preis entsprang dem norwegischen Zweig der IFPI (International Federation of the Phonographic Industries).[1]

Die Kategorien für den Preis haben sich über die Jahre hinweg gewandelt und die Zahl der Einzelpreise stieg stark an.[1] Beim Spellemannprisen 2012 wurde die geschlechterspezifische Unterteilung, die zuvor in einigen Kategorien angewendet wurde, vollständig aufgehoben, nachdem es daran längere Zeit bereits Kritik gegeben hatte. In einzelnen Jahren wurden auch Kategorien deshalb gestrichen, weil es zu wenige Nominierungen von Seiten der Labels gab. Bei der Verleihung für das Musikjahr 2012 war dies etwa in der Hip-Hop-Kategorie geschehen.[3]

Die Preisverleihung fand über die Jahre hinweg in verschiedenen Städten und Veranstaltungsorten statt. Häufig fand die Verleihung im Chateau Neuf in Oslo statt. Auch die übertragenden Rundfunkanstalten wechselten über die Zeit hinweg ab. Während die Ausstrahlung meist vom Norsk rikskringkasting (NRK) übernommen wurde, übertrug TV 2 ab dem Spellemannprisen 2002 mehrere Ausgaben.[4] Der Spellemannprisen 2011 wurde schließlich erstmals wieder im NRK ausgestrahlt.[5] Für den Spellemannprisen 2023 wurde die Zusammenarbeit mit NRK beendet und auf einen Livestream bei verschiedenen Internetauftritten von Amedia-Zeitungen umgestellt.[6][7]

Kategorien

Für das Musikjahr 2020 wurden Preise in 27 verschiedenen Kategorien verliehen. In den meisten Kategorien werden dabei mehrere Nominierte bekanntgegeben, andere Kategorien wie der „Årets Spellemann“ oder „Hederspris“ (deutsch: Ehrenpreis) werden ohne öffentliche Nominierungen gewählt. Die 27 Kategorien waren:

  • Åpen Klasse (Offene Klasse)
  • Årets Gjennombrudd og Gramostipend (Durchbruch des Jahres und Gramostipend)
  • Årets Internasjonale Suksess (Internationaler Erfolg des Jahres)
  • Årets Låt (Lied des Jahres)
  • Årets Låtskriver (Songwriter des Jahres)
  • Årets Musikkvideo (Musikvideo des Jahres)
  • Årets Produsent (Produzent des Jahres)
  • Årets Spellemann (Spellemann des Jahres)
  • Årets Tekstforfatter (Textautor des Jahres)
  • Barnemusikk (Kindermusik)
  • Blues
  • Country
  • Elektronika
  • Folkemusikk/Tradisjonsmusikk (Volksmusik/Traditionsmusik)
  • Hederspris (Ehrenpreis)
  • Indie/Alternativ
  • Jazz
  • Klassisk (Klassisch)
  • Metal
  • Pop
  • Rnb/Soul
  • Rock
  • Samtid (Zeitgenössisches)
  • TONOs komponistpris (TONOs Komponistenpreis)
  • Viser (Weisen)

Gewinner des Spellemann des Jahres/Årets Spellemann (seit 1985)

Ehrenpreis (seit 1972)

Commons: Spellemannprisen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Jon Vidar Bergan: Spellemannprisen. In: Store norske leksikon. 25. Mai 2021 (norwegisch, snl.no [abgerufen am 8. August 2021]).
  2. Spelemann-show fra Oslo. In: Grimstad Adressetidende. 8. Februar 1992, S. 15 (norwegisch, nb.no).
  3. Jørn Gjersøe: Spellemannprisen endres. In: p3.no. 8. November 2012, abgerufen am 27. April 2021 (norwegisch).
  4. Dan Hagen: Dobbel Spellemann til Telemark. In: Telemarksavisa. 24. Februar 2003, S. 42–43 (norwegisch, nb.no).
  5. Øystein David Johansen, Camilla Bjørn: Spellemannprisen flyttes fra TV2 til NRK. In: Verdens Gang. 8. September 2011, abgerufen am 27. April 2021 (norwegisch).
  6. Ine Julia Rojahn Schwebs, Helene Mack: Spellemann ferdig på NRK. In: NRK. 27. Februar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024 (norwegisch).
  7. Stella Bugge: Spellemann-exit fra NRK. In: Verdens Gang. 27. Februar 2024, abgerufen am 29. Februar 2024 (norwegisch).