Zur Gemarkung Speinshart gehören die Orte Speinshart, Münchsreuth und Haselhof sowie der Weiler Süßenweiher, zur Gemarkung Tremmersdorf die Orte Tremmersdorf, Höfen, Haselbrunn und der Weiler Herrnmühle und zur Gemarkung Seitenthal die Orte Seitenthal, Barbaraberg und Dobertshof. Der Ort Zettliz gehört zur Gemarkung Pichlberg.
Geschichte
Bis zur Gründung der Gemeinden
1145 gründeten Adelvolk von Reifenberg, seine Frau Richenza und seine beiden Brüder das Kloster Speinshart und übergaben es den Prämonstratensern. Die Abtei war 1556 im Zuge der Reformation in der Oberen Pfalz aufgehoben und 1661 vom Kloster Steingaden aus wiederbesiedelt. Der Ort kam im Dreißigjährigen Krieg zum Kurfürstentum Bayern und bildete bis zur Säkularisation 1803 eine geschlossene Hofmark des Klosters. Das Kloster kam nach der Säkularisation zunächst in staatlichen Besitz und beherbergte später unter anderem den Pfarrhof, eine Schule und das Forstamt. Die Landgemeinden Speinshart, Tremmersdorf und Seitenthal wurden 1818 durch das Gemeindeedikt in Bayern eingerichtet.
20. Jahrhundert
1921 wurde die weiträumige Klosteranlage auf Vermittlung des Münchner Domherrn Prälat Michael Hartig zurückgegeben. Die Prämonstratenser des Stifts Tepl im Egerland gründeten das Kloster neu. 1923 wurde Speinshart wieder eine Abtei.
Gründungslegende
Die Gründungslegende von Speinshart und dem Kloster lautet: „Im Jahre 1150 verirrte sich die Gattin des Grafen von Reifenberg zusammen mit einer Freundin in den Sümpfen. Sie kamen immer weiter hinein und fanden keinen Ausweg mehr. Da betete die Gräfin zu Gott und versprach, ein Kloster bauen zu lassen, wenn sie gerettet werden würden. In der Ortschaft machte sich der Graf große Sorgen um seine Gattin und beschloss, sie mit einigen Männern zu suchen. Als die Männer nach langer Suche die beiden Frauen fanden, fiel die Gräfin ihrem Gatten in die Arme und erzählte ihm von ihrem Versprechen. Daraufhin schickte der Graf, seinen Schimmel in den Wald. An der Stelle, an der der Schimmel dreimal hielt, sollte der Grundstein für das Kloster gesetzt werden. So geschah es. Der Schimmel blieb inmitten der Sümpfe dreimal an der gleichen Stelle stehen. Der Graf ließ die Sümpfe trockenlegen und setzte dort den Grundstein des Klosters.“
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Juli 1972 die Gemeinde Tremmersdorf und Teile der Gemeinden Pichlberg und Seitenthal eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Jahr
1961
1970
1987
1991
1995
2000
2005
2010
2015
2020
Einwohner
953
974
1030
1095
1136
1116
1174
1138
1102
1110
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1022 auf 1114 um 92 Einwohner bzw. um 9 %.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gibt 2016 nach der amtlichen Statistik insgesamt 124 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, davon 26 im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe und keine im produzierenden Gewerbe. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gibt es insgesamt 477. Im verarbeitenden Gewerbe gibt es 2020 einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe keinen. Zudem bestehen im Jahr 2020 26 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1276ha, davon 755 Hektar Ackerfläche.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen:
zwei Kindergärten: 62 Kindergartenplätze mit 59 Kindern (Stand 2022)
eine Grundschule: „Am Rauhen Kulm“ mit 110 Schülern (Stand 2024/25)
Sport
Siehe: 24-Stunden-Mofarennen von Speinshart
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
Johannes Speth (1664–nach 1719), deutscher Organist
Alois von Erhardt (1831–1888), Bürgermeister der Stadt München 1870–1887