Specke (Straßenbau)

Speckbrücke und Prügelweg am Werderfließ bei Buckow, Landkreis Märkisch-Oderland

Specke, auch Speck, Spicke, Spick, Spieke, Spich oder Spöck, ist eine früher weit verbreitete Bezeichnung für einen aus Reisig oder Holzknüppeln gebauten Knüppeldamm, Knüppelweg oder Prügelweg zur Überquerung eines feuchten Tales oder auch für eine Knüppelbrücke zum Überqueren eines flachen Flussbetts.

Bereits im Jahre 819 wird in der Klosterchronik Casus sancti Galli des Ratpert von St. Gallen eine Specprucca (Speckbrücke) erwähnt, und noch heute gibt es viele Speckbrücke, Spickebrücke oder Späkebrücke genannte Flussübergänge.

Die Bezeichnung ist seit dem späten Mittelalter in unveränderter Form im hochdeutschen wie auch im niederdeutschen Sprachraum bezeugt. Sie ist abgeleitet vom Althochdeutschen spach, spacha, spaha = Rute, Holzbündel, Faschine, spache = dürres Holz, Reis, und dem davon hergeleiteten spanahi, spechi = Damm oder Deich aus Reisig und Erde. Daher stammen auch die Bezeichnungen Speckdamm und Speckdeich.[1] Das Wort ist heute Bestandteil zahlreicher Orts- und Flurnamen, wie z. B. Speckswinkel, Zell an der Speck, Diespeck und Specken (Bad Zwischenahn). Mehr als dreißig Siedlungen im deutschen Sprachraum heißen Speck, Specke, Specken oder in Süddeutschland, wo der Vokal in der Mundart häufig zu „ö“ gewandelt wurde, Spöck.

Literatur

Fußnoten

  1. Speckdamm, Speckdeich. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 16: Seeleben–Sprechen – (X, 1. Abteilung). S. Hirzel, Leipzig 1905 (woerterbuchnetz.de).

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Autor/Urheber: Lienhard Schulz, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Holzbrücke (Speckbrücke) und Bohlenweg (Gummiweg) am Werderfließ. Das Werderfließ ist ein rund 400 Meter langer Bach in Buckow, Landkreis Märkisch-Oderland, Brandenburg. Es bildet den Abfluss des Schermützelsees, dem größten Gewässer der Märkischen Schweiz und des Naturparks Märkische Schweiz. Das Fließ mündet in den Buckowsee, der vom Stobber durchflossen wird, sodass seine Wasser über den Stobber in die Oder gelangen. Es ist weitgehend von einem artenreichen Erlenbruchwald umgeben.