Spökelburg

Spökelburg
Alternativname(n)Schiffbekerburg, Schleemerburg
StaatDeutschland
OrtHamburg-Billstedt
EntstehungszeitFrühmittelalter
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandBurgstall, Geländespuren
Geographische Lage53° 32′ N, 10° 7′ O
Spökelburg (Hamburg)
Spökelburg (Hamburg)

Die Spökelburg, auch Schiffbekerburg oder Schleemerburg genannt, ist eine abgegangene frühmittelalterliche Höhenburg auf dem „Spökelberg“ in Hamburg-Billstedt. Ihr Name bedeutet soviel wie: Spukburg.

Lage, Bauart und Erhaltung

Auf dem zur Bille hin abfallenden Geestrücken bei Schiffbek befinden sich die Überreste der Spökelburg. Heute zeigt sich die ehemalige Burg als verfallener Wall in Form eines abgerundeten Rechtecks. Die Burg hatte ein Umfang von 70 m Länge und einer Breite von 30 m. Die Innenfläche umfasst etwas 1.250 m². Eine Ausmessung ergab eine Wallbreite von 15,9 m und eine Höhe von bis zu 2,5 m auf der Nordseite. Der Wall war von einem Graben umgeben, welcher beidseitig an der Steilkante endete.[1] Es zeigen sich insgesamt nur wenige Reste der Burganlage und einige Geländespuren. 1865 wurde auf dem Spökelberg ein heute noch erhaltenes Wohnhaus erbaut. Dieses Wohnhaus und auch die Reste der Spökelburg stehen unter Denkmalschutz. Es gab drei archäologische Grabungen an der Burg 1880, 1935 und 1953. Alle verliefen nahezu ergebnislos.[2]

Geschichte

Die Spökelburg wurde vermutlich Anfang des 9. Jahrhunderts über einer Schleemer Bachniederung erbaut und diente der Sicherung des Verkehrsweges zu einem damals wichtigen Elbübergang bei der Ertheneburg, nahe dem heutigen Artlenburg.

Der Hamburger Gelehrte Albert Krantz berichtet in seiner Geschichte über die Wenden (Wandalia) von einer Burg, welche vom Grafen Albrecht II errichtet worden sein soll und deren Fundamente nahe dem Dorf Steinbeck zu finden wären.[1]

In der Zeit um 1201 wurde die Burganlage von Dänen genutzt und instand gehalten, bis sie 1225 von Hamburger Truppen auf dem Rückweg von der Schlacht bei Mölln geschleift wurde. Die Überreste diente dann den Bauern der umliegenden Ortschaften als Fluchtpunkt. Um die Reformationszeit (1517 bis 1648) sollen sich in den verbliebenen Erdwällen Raubritter verschanzt haben.

Eine Geschichte erzählt, dass Graf Albrecht II in der Spökelbrg einen Schatz vergraben hätte. Jene 1.500 Mark Silber, welche er 1224 als Lösegeld für Hamburger Geiseln erhalten hatte.[1] Eine von Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein genehmigte Schatzsuche aus dem Jahre 1688 ist Überliefert. Der Hamburger Kaufmann Henning Brand unternahm mehrwöchige Grabungen, die nach Unterbrechungen im Folgejahr fortgeführt wurden, aber bis zuletzt ergebnislos blieben.[3]

1813 kam es auf Spökelburg unvermittelt wieder zu einer militärischen Nutzung, als sich dort französische Soldaten gegen die vorrückende russische Befreiungsarmee verschanzten.[3]

Literatur

  • Rainer-Maria Weiss (Hrsg.): Burgen in Hamburg. Eine Spurensuche. Wachholtz, Kiel/Hamburg 2021, ISBN 978-3-529-05070-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Elke Först: Burgen am Rande von Hamburg. In: Rainer-Maria Weiss (Hrsg.): Burgen in Hamburg. Eine Spurensuche. Wachholtz, Kiel/Hamburg 2021, ISBN 978-3-529-05070-1, S. 206.
  2. Denkmalliste der Freien und Hansestadt Hamburg, Stand 13. April 2010 (PDF; 915 kB) (Memento vom 27. Juni 2011 im Internet Archive) (PDF; 915 kB).
  3. a b Elke Först: Burgen am Rande von Hamburg. In: Rainer-Maria Weiss (Hrsg.): Burgen in Hamburg. Eine Spurensuche. Wachholtz, Kiel/Hamburg 2021, ISBN 978-3-529-05070-1, S. 210.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Castle.svg
an icon for castles and fortresses